RE: Flüssigkeit
Sorry, aber so einen Blödsinn hab ich noch nie gehört! Und der sollte hier auch nicht verbreitet werden. Trinken sollte man immer schon, bevor der Durst kommt. Ist der Durst erst da, ist es eigentlich schon zu spät.
Die Aussagen des folgenden Artikels betreffen nicht nur ältere Leute, bei denen das Durstgefühl mit zunehmendem Alter immer mehr nachläßt.
Fit ins Alter: Genügend Trinken
Wasser ist einer der wichtigsten Stoffe für den Organismus. In 24 Stunden fließen etwa 2.000 Liter durch die Nieren und 1.400 Liter durch das menschliche Gehirn. Wasser hat mehrere Funktionen. Es dient als Baustoff, Lösungs-, Transport- und Kühlmittel. Ein ausgeglichener Wasserhaushalt ist daher eine wichtige Voraussetzung für das Funktionieren des gesamten menschlichen Organismus. Der Mensch kann längere Zeit ohne feste Nahrung überleben, ohne Wasser jedoch nur wenige Tage. Obwohl jeder weiß, wie wichtig eine regelmäßige und ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist, halten viele Menschen an falschen Trinkgewohnheiten fest. Eine unzureichende Wasseraufnahme stört den Wasserhaushalt empfindlich und führt schnell zur Beeinträchtigung verschiedener Körperfunktionen mit langfristig ernst zu nehmenden gesundheitlichen Folgen. Schlappheit, Müdigkeit und Kopfschmerzen sind die ersten Alarmzeichen für Wassermangel. Durch Wassermangel sind besonders ältere Menschen gefährdet. Das Durstgefühl lässt im Alter nach. Probleme beim Wasserlassen z.B. bei einer vergrößerten Prostata oder einer Blasenschwäche verleitet ältere Menschen zusätzlich dazu, weniger zu trinken.
Folgen einer zu geringen Flüssigkeitsaufnahme können sein:
Konzentrationsmangel und Gedächtnisstörungen
Verdauungsbeschwerden und Verstopfung
Rheumatische Arthritis
Kreislaufbeschwerden und Atemnot
Kopfschmerzen und Migräne
Chronische Müdigkeit und Stressanfälligkeit
Bluthochdruck, Schlaganfall und Herzinfarkt
Bildung von Krampfadern
Allergien
Asthma
Demenz (Hirnleistungsstörungen)
Nierenversagen
Wasserhaushalt des Menschen
Der Wasseranteil des Menschen variiert je nach Alter, Geschlecht und Körperfettanteil. Im Säuglingsalter liegt der Wasseranteil mit 75 Prozent am höchsten und sinkt dann mit zunehmendem Alter auf einen Durchschnittswert von etwa 53 Prozent. Bei Frauen ist der Wert niedriger, da ihr Fettanteil höher ist als bei Männern. Rund drei Viertel der Gesamtmenge des Wassers ist in den Zellen eingeschlossen. Organe haben einen unterschiedlich hohen Wasseranteil und reagieren entsprechend empfindlich auf einen Wassermangel: Gehirn und Muskeln bestehen zu 75 Prozent aus Wasser, die Leber zu 69 Prozent. Außerhalb der Zellen fließt das restliche Viertel des Gesamtwasserhaushaltes in den Blut- und Lymphgefäßen.
Aufgaben des Wassers
Wasser ist Lösungs- und Transportmittel. Mineralstoffe und Spurenelemente gelangen an jede einzelne Zelle des Körpers. Giftstoffe des Körpers werden über die Nieren ausgespült. Und Wasser reguliert die Körpertemperatur. Pro Tag werden etwa 2,5 bis 3 Liter des Körperwassers ausgeschieden. Dies geschieht über die Lunge in Form von Wasserdampf beim Sprechen und Atmen, über die Nieren und über die Haut in Form von Schweiß. Auch über den Darm wird Wasser ausgeschieden. Damit der Wasserhaushalt im Gleichgewicht bleibt, muss das ausgeschiedene Wasser ersetzt werden. Bei erhöhter Ausscheidung z.B. durch Sport, körperliche Arbeit und höheren Temperaturen muss zum Ausgleich mehr Flüssigkeit als sonst aufgenommen werden. Geschieht dies nicht, entsteht ein Flüssigkeitsdefizit (Dehydration). Ein Wasserverlust von bis zu 20 Prozent kann zum Verdurstungstod führen.
Durst
Durst ist ein spätes Signal des Körpers auf den Flüssigkeitsbedarf. Wenn er auftritt, dann hat eine Dehydration bereits stattgefunden. Wer erst trinkt, wenn der Durst kommt, reagiert zu spät. Außerdem ist Durst ein individuelles und kein verlässliches Zeichen. In bestimmten Situationen z.B. bei Stress wird das Durstgefühl unterdrückt. Auch lässt im Alter das Durstgefühl nach, so dass dies nicht als Maßstab für ausreichende Wasserzufuhr gelten kann.
Trinkplan
Damit der Organismus nicht austrocknet und Schadstoffe ausgeschieden werden können, muss ein erwachsener Mensch mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen.
- Stellen Sie schon am Morgen die Getränke bereit, die Sie trinken wollen.
- Verteilen Sie die Trinkmenge auf den Tag.
- Trinken Sie zu jedem Essen ein Glas Wasser. In vielen Ländern wird zu jeder Tasse Kaffee und jedem Glas Wein ganz selbstverständlich ein Glas Wasser serviert - eine sinnvolle Praxis.
- Schenken Sie das leere Glas immer nach.
- Probieren Sie aus, wie Wasser Ihnen am besten schmeckt: warm, kalt, mit Kohlensäure oder still, als Schorle oder ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees.
Wie viel Flüssigkeit durch das Trinken aufgenommen werden muss, ist auch von der Ernährung abhängig. Salz und Eiweiß sorgen dafür, dass im Gehirn ein Hormon produziert wird, das die Gefäße verengt, den Blutdruck erhöht und so zu einer geringeren Nierendurchblutung und -filtration führt. Das bedeutet: Je mehr Fleisch und Käse oder Salz konsumiert werden, desto mehr sollte getrunken werden. Süße Getränke sind jedoch nicht geeignet, sie enthalten viel Kohlenhydrate, Zucker und meist künstliche Farb- und Aromastoffe. Sie sind kalorienreich und machen oft durstig. Milch und Milchprodukte sind nicht als Getränke, sondern als flüssige Nahrungsmittel anzusehen.
Vegetarier nehmen bereits durch den Verzehr wasserreicher Nahrung wie Obst und Gemüse viel Flüssigkeit zu sich. Hier reicht eine zusätzliche Wasseraufnahme von 1 bis 1,5 Litern pro Tag. Fleischesser benötigen über 2 Liter. Nach neuesten Studien entzieht Kaffee dem Körper kein Wasser. Es ist aber richtig, dass Koffein im Kaffee eine harntreibende Wirkung hat.
Quelle:
http://www.wdr.de/tv/daheimundunterwegs/service/gesundheit/20050607.phtml
Mehr Info? Einfach mal googlen unter: "Trinken bevor der Durst kommt"
"genügend trinken", "Trinkmenge", "Flüssigkeitsbedarf" usw.
Annabelle