RE: fehlbildung
Hallo Frauke,
gleich beim ersten Besuch irgendwas wie "Fehlbildung" um die Ohren gehauen zu bekommen, das ist schon heftig. Jetzt bleib erstmal ganz ruhig und ruf am besten nochmal in der Praxis an, damit du ganz genau erklärt bekommst, um welche "Fehlbildung" es sich denn nun handelt. Ich weiß natürlich nicht wie alt du bist, aber das mit dem Kinderkriegen hat ja vielleicht noch ein bisschen Zeit, oder?!

Darum mach dir am besten um irgendwelche OP's keine Gedanken...
Ich habe eine "Fehlbildung", die man mit Uterus septus bicollis bezeichnet. Das bedeutet, dass ich eine fleischige Trennwand in der Gebärmutter habe, die diese in zwei ungleiche Teile trennt. Jedem Teil ist ein Eierstock zugeordnet. Die Ärzte fanden diese Entdeckung ziemlich aufregend, und so durfte ich überall als Anschauungsobjekt herhalten: zunächst beim FA, dann im Verlauf der Schwangerschaft auch in der Klinik.
Die einzige OP, die ich habe machen lassen, diente dazu, den Geburtskanal freizumachen. Dorthin setzte sich diese fleischige Trennwand in der Gebärmutter nämlich fort, sodass ich knapp hinter dem Scheideneingang ein "Zwei-Wege-System" hatte. Mein erster Mann fand das ziemlich aufregend. Mir war diese Besonderheit eher unangenehm und die Aufregung in der Arztpraxis damals echt peinlich. Ich war später froh, wenigstens außerhalb der Gebärmutter den Normalzustand hergestellt zu haben, obwohl ich keine Nachteile davon hatte (wenn man vom Zweifel absieht, wohin man denn nun den Tampon schieben sollte). Die OP war verbunden mit einer Bauchspiegelung, für die ich drei winzig kleine Schnitte für die Instrumente hinnehmen musste: einen am Bauchnabel, und zwei in Höhe der Schambehaarung. Von allen drei Schnitten sieht man heute nichts mehr.
Ich würde dir raten, nach der genauen Bezeichnung deiner "Fehlbildung" zu fragen. Es besteht mit Sicherheit kein Grund, sich um deine Gesundheit zu sorgen. Ich bin inzwischen 41, habe eine 12-jährige Tochter und lebe wie andere Frauen auch ein ganz normales Leben. Meine "Fehlbildung" spielt darin wirklich keine Rolle mehr.
Alles Liebe
Anke