• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Extrem einseitige sexuelle Vorliebe (wie rauskommen?)

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Bagpiper85

New member
Hallo Forum,

obwohl ich im Leben sonst eigentlich die Abwechselung liebe, habe ich (seit jeher) eine sehr einseitige sexuelle Vorliebe, die mein Sexualleben sehr erschwert. (Bin männlich und 28). D.h. Ich mag im Grunde nur passiven "Sex", in Form von Handjobs. (Bis vor ein paar Jahren waren es nur Blowjobs, hat sich dann irgendwann – k.a. Warum – gewandelt)

Hatte bisher 2 Freundin und 3-4 "Äffaren". Und mit denen entsprechend auch andere Praktiken gemacht. Hat im Vergleich aber nur mäßig Spaß gemacht. Die letzte Freundin hatte ich mittlerweile vor 7 Jahren und der letzte Frauenkontakt ist auch schon ein paar Jahre her.

Bin leider auch mit den Jahren daher nicht minder verbittert und sexueller flexibler geworden. Und was Pornografie (und Onanieverhalten) angeht, zieh ich mir hauptsächlich nur noch Handjobs mit Hodenmassage rein. (Was ja nur noch einseitiger ist. :/)

Gibts eine Möglichkeit, da irgendwie raus zu kommen?
 
(Ergänzung: Habe auch leider festgestellt, das ich meistens nur noch richtig geil werde, wenn ich mir vorher eine Hodenmassage gönne, da mir das sehr gut gefällt.)

Ich denke das Problem ist klar.
 
ja, durch Um-Konditionierung


Ich nehme an, du meinst damit einfach andere und vielseitige Pornos anschauen
und somit den alten Reiz vermeiden.

Ich frage mich nur

a) ob sich damit auch die alte Vorliebe abbauen lässt und man sich dadurch Anderem öffnet.
(w.g., wirklich viel Spaß haben mir „die anderen“ Sachen in meinem bisherigen Sexualleben nicht bereitet)

b) wenn ich dann mal wieder häufiger Verkehr habe, ob dann bei den nächsten realen Blowjobs / Handjobs der alte Reiz und somit die alte Vorliebe nicht wieder verstärkt wird


Last but not least, möchte ich ja möglichst nicht ganz auf diese Vorliebe verzichten, nur WESENTLICH reduzieren.
(Es sei denn, es ließe sich wirklich nicht anders regeln.)
 
"wir tun nicht, was wir wollen, sondern wir wollen, was wir tun"

neuronale Verknüpfungen, die sich zuerst verschaltet haben, sind tief in der seele verankert (primär-erfahrungen)
die umkonditionierung scheitert fast regelmäßig dann, wenn alte verhaltensmuster - auch nach langer karenz - neu aktiviert werden - insofern ist ein lebenslanger verzicht notwenig, denke ich.

neue verhaltensmuster werden vom zns sofort und gern freigeschaltet - sofern sie ihm (dem zns) belohnung - also in deinem fall den Orgasmus - versprechen - das Ich spielt hat stets nur eine nachgelagerte beobachterinstanz - das gehirn selbst entscheidet immer völlig autonom, kurz bevor der mensch es durch das Ich gewahr wird - das zns ist quasi ein orchester ohne dirigent; das muss bei affektivem verhalten auch bedacht sein - insofern muss das bereitschaftspotential im zns gegenüber den alten belohnungsmustern sehr stabil sein, um nicht "rückfällig" zu werden.
aber rückfälle sind nicht so schlimm, zumal sie jedesmal neu nach gedacht werden können und somit im laufe der jahre zu einer nachhaltigeren reduzierung der aktionspotentiale führen können - natürlich, es ist aus nahe liegenden gründen fast unmöglich einen charakter zu ändern (lat. character = in stein gemeiseltes zeichen - im gegensatz zum wachstäfelchen),
im gegenteil bin ich geneigt zu sagen - mit zunehmendem alter tritt der charakter eines menschen sehr oft mit deutlicherer kontur und schärfe hervor, als man erwartete.
 
Also du meinst, das ich mein lebenlang auf das verzichten muss, was mir wirklich gefällt?
Der Preis ist mir zu hoch. :/ Ich muss in meinem Leben (aus verschiedenen Gründen) schon auf so vieles verzichten - solangsam wirds gefährlich.

Gibts keine andere Möglichkeit??

"neue verhaltensmuster werden vom zns sofort und gern freigeschaltet - sofern sie ihm (dem zns) belohnung - also in deinem fall den Orgasmus - versprechen - das Ich spielt hat stets nur eine nachgelagerte beobachterinstanz [...].

Der restliche Teil ist mir leider zu hoch. Ich habe nicht studiert. (Bitte nicht persönlich nehmen).
Um eine konkrete (und weniger theoretische) Empfehlung wäre ich dankbar.
 
nein, müssen schon mal gar nicht. so würde ich vorgehen, und ich bin keine 28 mehr, sexuelle karenz bis der druck hoch genug ist, du quasi schon durch reine fantasietätigkeit bis kurz von den O kommst, dann ist "Polen" offen für jedwede auch noch so sanfte zärtlichkeit/intimbegnung/optische reize etc.. funktionieren müsste das bei deinem alter eigentlich sehr gut - deine automatischen gedanken, die ev. das orgasmusgeschehen abwerten wollen - das sind meist negativ-erfahrungen (oft unbewusst) aus deiner vergangenheit bzw. irgendwelche - oft fremd induzierte imperative, solltest du gründlich auf ihre seelische herkunft und wertigkeit hin nachvollziehen, um deine innerseelischen webfehler zu verorten und somit zu einer neubewertung zu gelangen.
der nunmehr auf andere weise herbeigeführte orgasmus, wie jede andere orgasmus ja auch, gehört zu den stärksten aller positiven konnotationen überhaupt und wird somit von der psyche ich in den allermeisten fällen beibehalten - es sei denn du wertest die andere art zum O zu kommen ab - im zuvor genannten sinne.
 
Wobei dieses alleine hinzukriegen nicht ganz einfach ist, aber leider sind gute Sexualtherapeuten schwer zu kriegen. Aber es ist schon wahr, dass Sie sich ganz langsam und konsequent umgewöhnen sollten, denn sonst werden Sie bei der nächsten sexuellen Beziehung zu einer Frau große Schwierigkeiten bekommen.

LG, Dr. Höllering
 
obwohl ich im Leben sonst eigentlich die Abwechselung liebe, habe ich (seit jeher) eine sehr einseitige sexuelle Vorliebe, die mein Sexualleben sehr erschwert. (Bin männlich und 28). D.h. Ich mag im Grunde nur passiven "Sex", in Form von Handjobs. (Bis vor ein paar Jahren waren es nur Blowjobs, hat sich dann irgendwann – k.a. Warum – gewandelt)
Hatte bisher 2 Freundin und 3-4 "Äffaren". Und mit denen entsprechend auch andere Praktiken gemacht. Hat im Vergleich aber nur mäßig Spaß gemacht. Die letzte Freundin hatte ich mittlerweile vor 7 Jahren und der letzte Frauenkontakt ist auch schon ein paar Jahre her.
 
Danke Igelkopf für die Hilfe soweit. Ich würde dich aber noch einmal bitten, die Expertensprache zu reduzieren. Ich habe große Probleme beim Verstehen deiner Beiträge und bitte noch einmal, um konkrete Hilfe. Abhandlungen nützen mir nicht viel.

Also, wenn ich dich richtig verstanden habe:

- Solange enthaltsam sein, "bis der Druck hoch genug ist":

Das hilft sicherlich gegen die Abstumpfung (wg. Pornografie). Aber gegen die Vorliebe?
2. Ist man doch hinter irgendwann nur noch Dauergeil?
3. Wie lange enthaltsam sein? Oder komplett? (Über Jahre wäre das auch nicht mehr gesund)

Grundsätzlich wär der Ansatz gegen die Abstumpfung nicht schlecht wahrscheinlich, aber ich weiß nicht so ganz wie die Ausführung / das Ziel aussehen soll.

- Wenn ich dann irgendwann, mal wieder onarniere:

Pornos auslassen? Phantasien dabei möglichst wechseln?



Aber es ist schon wahr, dass Sie sich ganz langsam und konsequent umgewöhnen sollten

Sind sie da der Meinung, das ich mir die Vorliebe komplett ABGEWÖHNEN muss?
 
Einerseits wird heutzutage immer wieder die Individualtät der Sexualität jedes einzelnen Individuums propagiert, andererseits gibt es wie dieses Beispiel zeigt dann doch durch gesellschftliche Wertvorstellungen einen manchmal engen Rahmen, wenn man mit seiner Sexualität gesellschaftsfähig sein will.

Wenn jemand passiven Sex ohne Eindringen schöner findet, dann ist das doch sein gutes Recht! Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das bis zu zwei Jahren in einer Beziehung gut gehen kann, bis sich erster "Protest" regt.

Ich halte es jedenfalls für unrealisisch, seine sexuellen Vorlieben -etwa durch einen Therapeuten- dahingehend manipulieren zu lassen, um möglichst vielen anderen Menschen besser zu gefallen.

g.
 
Ich halte es jedenfalls für unrealisisch, seine sexuellen Vorlieben -etwa durch einen Therapeuten- dahingehend manipulieren zu lassen, um möglichst vielen anderen Menschen besser zu gefallen.

Naja, das Problem ist ja, das ich nicht von zukünftigen Frauen verlangen kann/will, das sie mir immer nur einen blasen/mich massieren.


Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das bis zu zwei Jahren in einer Beziehung gut gehen kann, bis sich erster "Protest" regt.

Soweit solls ja eben nicht kommen.
 
Idee:

Man könnte das ganze vielleicht positiver gestalten:

Statt sich die alte Vorliebe abzugewöhnen - Gibts vielleicht aktive Wege, sich neuen Praktiken und Reizen ggü zu öffnen??
 
Kann denn keiner helfen?

Ich würde mich freuen, wenn die Personen die geantwortet habe, ihre Antworten noch einmal konkreter / praxisbezogener ausformulieren könnten.
(siehe meine vorletzten beiden Beiträge)
 
sexuelle Enthaltsamleit bis Du es kaum noch aushalten kannst - dann müsste der völlig normale Koitus mehr als ausreichend sein, mit einem Orgasmus zu reagieren (was auch innerseelisch dauerhafte Spuren hinterlässt) - und bei dieser Umkonditionierung gilt das, was unsere Expertin hier bestätigt hat:
"Aber es ist schon wahr, dass Sie sich ganz langsam und konsequent umgewöhnen"
 
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