• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Eure Sexualtität und die eigene religöse Überzeugung

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AbendRoth

New member
Heute ist Sonntag und das ist mit der Gedanke gekommen, mal ein etwas besinnliche Diskusion zu starten: Wie beeinflußt eure religöse Auffassung eure Sexualität?

Viele Menschen sind sehr gläubig - glauben an ein "höheres Wesen" - betrachten die Bibel als ein nützliche Buch. Nun stehen da aber auch Texte und Gebote drin, die sehr gegenläufig sind zu den gegenwärtigen Meinungen.

Andere Menschen haben sich unter anderem aus diesem Grund von der Religion abgewendet und sind "nur noch zahlendes Mitglied" einer Gemeinde - aber was in der Privatsphäre passiert, so die Meinung, hat ihnen keiner vorzuschreiben

Viele Glaubensgemeinschaften verbieten den ehelichen Geschlechtsverkehr außer zur Familienplanung. Anderen wiederum wird nahe gelegt mehr als nur eine Frau zu heiraten und mit ihr zu schlafen. Die einen verpönen das verwenden von Verhütungsmitteln, anderen ist es egal wer mit wem wann und wo schläft.

Meine Frau und ich betrachten und als gläubig - wir glauben dass es Gott gibt und das die Bibel seine Anweisungen an uns Menschen wiederspiegelt. Über das Thema wird in der Bibel, meines erachtens, sehr ausgeglichen über Sex gesprochen. Zwar gibt es gewisse "Einschränkungen" die dort beschrieben sind, aber dass sind genau solche, die uns/mich sowieso nicht ansprechen bzw. die mir/uns nicht gefallen würden. (Sind es dann überhaupt Einschränkungen, wenn man es sowieso machet ohne dass man dazu aufgefprdert wird?).

Wir würden schon sagen, dass die Religion und da meine ich nicht unbedingt die Glaubensgemeinschaft die man angehört oder nicht, sondern die Bibel selbst den Maßstab stellen sollte. Für uns tut sie dass - und damit auch in gewisser Weise auch was Sexualität angeht.

Mich würde interessieren, wie dass Thema so in der Allgemeinheit gehalten wird und wie ihr das als Partner auslebt, die evtl. sogar unterschiedliche religöse Glaubensansichten haben

Es wäre nett, wenn sich einige daran beteiligen. Ihr müsst nicht schreiben, welcher Religion ihr angehört (um euch nicht in eine peinliche Situation zu bringen) Aber eure Denkweise und eure Empfindungen dazu, wären sehr nett.
 
Erst mal zu meinem Glauben: Ich selber glaube nur an Gott bzw an eine höhere Instanz, Jesus, die Bibel und die Kirche haben für mich keine Bedeutung, da ich meiner Meinung nach durch Gebete den direkten Bezug zu Gott habe und dazu nicht in die Kirche zu gehen brauche.
Ich trage immer eine Kreuzkette um meinen Hals, nicht nur wegen meinem Glauben, sondern auch, weil sie ein Familienerbstück ist. Mein Partner bittet mich jedes mal, diese abzunehmen, weil ihn das Kreuz an Religion und damit an Sünde, in unserem Fall Sex vor der Ehe, erinnert. Auch geht er nach dem GV bzw vor dem Schlafengehen immer duschen, da seine Religion vorschreibt, dass er als Ungläubiger sterben würde, wenn er "unrein" schlafen geht und im Schlaf etwas passiert. Ich akzeptiere das natürlich alles, mir bereitet es ja schließlich keine Umstände.
Ich sehe mich sexuell durch meinen Glauben nicht eingeschränkt, wüsste jetzt z. B. auch gar nicht, wo oder vor allem WIE in der Bibel über Sex gesprochen wird.
Ich würde mich auch über ein paar Erklärungen dies Bezüglich freuen, da ich ehrlich gesagt keine Ahnung habe :)
 
Danke für deinen sehr offenen Beitrag - ich schätze dass sehr.

Ich könnte dir ein paar Text aus der Bibel dazu nennen, denke aber, dass dies dann hier als "missionieren" angesehen könnte - und ich möchte hier keine Aufregung deswegen entstehen lassen. Wenn du aber eine Antwort über PN haben möchtest, dann dürfte da keiner was dagegen haben
 
In so ziemlich allen "großen" Religionen wird das Sexualleben bzw. die Ehe geregelt und genauso wird es von den Führern der Glaubensgemeinschaften weiter interpretiert und ihre Erkenntnisse als unumstößlich dargestellt.

So viele Möglichkeiten gibt es eigentlich nicht Glauben individuell zu gestalten, entweder man steht vollkommen hinter einem "offiziellen" Glauben, dann kann man sich auch nicht die Rosinen herauspicken, sondern muss sich bemühen alle Gebote zu befolgen, oder man bastelt sich seinen eigenen Glauben.
D.h. man gleicht eine Richtlinie an den eigenen Geschmack an, prägt sie mit der eigenen Moralvorstellung und macht es sich damit einfacher, aber wirklich gläubig im Sinne der Bibel, des Koran oder sonst einem Buch das Regeln vorgibt, ist man dann meiner Meinung nach nicht mehr, man nimmt einfach das was man für sich mag und lässt das weg was man nicht leben möchte.
Gerade das was schwierig ist, ist ein Kern des Glaubens und somit halte ich Leute die sich das zurecht basteln nicht im Sinne einer Weltreligion für gläubig, da die elementaren Regeln ausgespart werden, weil es zu mühselig ist sie zu befolgen. Es ist mehr ein Kompromiss, ein höheres Wesen beibehalten weil es tröstlich ist, es aber auch für sich selber neu zu erschaffen, so das es genau zur eigenen Einstellung passt.

Wenn man meinetwegen Christ ist, aber Probleme mit den Auslegungen der Bibel hat, wäre wohl die einzige Möglichkeit diese selber zu lesen, möglichst nahe am Original und ohne Vorbehalte oder zurechtbiegerei anzunehmen. Was aber auch bedeutet das man sich bei klaren Aussagen, wie z.B dem Sexualleben, auch daran halten sollte, ansonsten bastelt man sich schon wieder einen eigenen Glauben zurecht.

Für mich gibt es nur diese zwei Möglichkeiten, entweder man lebt seinen Glauben, auch mit dem Versuch unangenehme Regeln zu befolgen, oder man glaubt nicht daran, sondern an etwas eigenes oder gar nichts und dann muss man sich auch nach keinen Vorgaben richten.

Man kann einen vorgegebenen Glauben mit entsprechenden Regeln, schlecht dem Sexualleben anpassen, man kann nur sein Sexualleben im Sinne dieses Glaubens anpassen.
 
Immer wieder frage ich mich, wie man das wohl geschafft hat. Jesus hat erzählt und gesprochen, jemand hat ( per Steno? ) mitgeschrieben und nicht ein Wort vergessen...

Das muss mir einer zeigen, wie das geht. Posthum wurde da sicher nachgedichtet und Fehlinterpretiert und wegradiert und ausgeschmückt und in welcher Form auch immer gefälscht. Aber was da drinnen steht, ist zu tun! Pasta!
 
Hallo Abendroth!

Ich selber lese nicht in der Bibel, habe aber zwei, drei Stück in meiner Bibli (!!) othek. Meine allerbeste Freundin ist zufällig die Tochter eines Pfarrers und kennt viele Passagen aus der Bibel auswendig. Manchmal philosophieren wir und denken uns gegenseitig aus, was wohl gemeint ist mit dieser, oder jener Stelle, die für jeden ja etwas anderes bedeutet.
Also ich sähe keinen Sinn in meinem Leben, würde ich mich ohne Gott wähnen. Ich kann ohne Kirche sein, ohne Bibel, aber nicht ohne Freund "Gott". Keine einzige Sekunde ist da, wo ich überlegen muss, kann "er" mich hören, kann er mich sehen, kann er mich verstehen? Für mich ist es, als ob "Er" wie die Hand ist und ich der Handschuh. Selbstredend, dass ich mich oft frage, warum ich dies, oder jenes gerade tu. Ich fühle mich hingeführt, geführt, begleitet, inspiriert, gelebt, angewiesen und völlig sicher in "seiner" Hand. Mir kommt vor, als ob ich eine Abenteuerreise mache mit Reisebegleiter.
 
Warum PN? Ich möchte mitlesen bitte! Wenn über Oralsex geschrieben werden darf öffentlich, dann darf man wohl Gebete auch herzeigen, oder eigene, private Interpretationen. Das gehört doch zusammen, Sex plus Leben.
 
Jo, Steno.;-)
Soweit ich weiß wurde das erste Testament ca. 200 Jahre nach Jesu so geschrieben und bin mir auch sicher das da einiges quer lief, da sie durch alte Überlieferungen entstanden sein soll. Die 10 Plagen kann man heute schon ziemlich sicher zuordnen, es gab sie, aber sie sind irdisch erklärbar. Ich meinte mit meinem Beitrag das wenn man z.B. römisch katholisch ist und an die Bibel und das was die Kirche daraus gemacht hat glaubt, dann muss man auch danach leben, ob es so war was drin steht, spielt dabei keine Rolle, denn entweder man glaubts oder halt nicht.
Übrigens sehen sehr viele und immer mehr Pfarrer und Pastoren mittlerweile die Bibel als eine Anleitung in Form von aneinandergereihten Geschichten, die nicht unbedingt im direkten Zusammenhang miteinander stehen, also auch nicht als Tatsachberichte sondern als Anleitung die den Willen Gottes widerspiegelt, anders wären Veränderungen in der Kirche auch gar nicht so möglich.
 
@Elektraa: Ich habe damit kein Problem. Nur was denken andere die hier vorbei kommen - wie gesagt, ich stehe zu meiner Überzeugung in der Sache. Aber naher heißt es von jemanden hier (evtl. den Admins) dass ich nicht erwünscht bin, weil ich anderen meinen Glauben aufzwingen will oder meine Religion über das Forum verbreiten will - dass war der Grund, warum ich mich entschieden habe, es nur per PN weiterzu führen - dadurch wird niemand "gezwungen" meine Ideen dazu zu lesen - auch nicht die "Nachwelt", die hier irgendwann mal "vorbei" kommt ;-)
 
Ich freue mich darüber, dass Gott uns die Lust auch unabhängig von der Notwendigkeit des Kinderkriegens gegeben hat (sonst hätten er uns ja auch eine zeitlich beschränkte "Rolligkeit" zum Sinne des Kinderzeugens zuteilen können), und bin darum überzeugt, dass er einverstanden damit ist, wenn wir Spaß aneinander haben. Dann, wenn wir einander achten und ehren, also nur das tun, was auch dem Partner, der Partnerin gut tut.

LG, Dr. Höllering
 
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