RE: Eßstörung im Sinne von Schluckstörung
Hallo ddc780,
ja, das kenne ich auch, dass man total übertherapiert ist. Also, wenn ich einen Therapeuten sehe, dann nehme ich inzwischen die Beine in die Hand und laufe, so schnell ich kann

Ich bin weiblich, inzwischen 26 Jahre alt, und seit der Kindheit gibt´s nur Theater mit mir: irgendwelche Körpersymptome, aber kein Arzt findet was. Dann fing die Odyssee mit den Therapien an, aber mir ging´s psychisch immer schlechter, und körperlich tat sich auch nix. Nur dass es mit der Zeit auch immer schlimmer wurde. Inzwischen bin ich zu 90% schwerbehindert, kann das Haus kaum ohne Begleitung verlassen, arbeiten geht natürlich auch nicht, aber mir fehlt ja nix, bin kerngesund...
Nun kommt aber der Knaller: vor kurzen wurde nun endlich herausgefunden, dass ich jede Menge Enzymdefekte, Stoffwechelstörungen und Allergien habe, und seit ich mich mit der Ernährung danach richte, geht es ganz,ganz langsam aufwärts.
Im Moment betreibe ich eben eine extreme Mangelernährung, aber so paradox das klingt: würde ich normal essen, hätte ich in kürzester Zeit wieder noch schlimmere Mangelerscheinungen, weil sich dann mein Magen, Darm und im Extremfall auch noch die Bauchspeicheldrüse entzünden, und mein Körper stellt dann komplett auf "Durchzug" und nimmt gar nichts mehr auf.
Ich vermute manchmal, dass das mit dem Schlucken irgendwie doch mit einem Mangel zusammenhängen könnte. Ganz schlimm war es mit dem Schlucken, als ich gar nichts mehr richtig zu mir nehmen konnte wegen der Darmgeschichte, und als ich dann hochdosierte B-Vitamine bekommen habe, wurde es besser. Häufig habe ich durch die Mangelernährung auch Mundschleimhautentzündungen, und so kommt dann wohl eins zum anderen.
Die erwähnten erst jetzt diagnostizierten Erkrankungen habe ich von Kindheit an, nur hat es eben keiner erkannt, immer hatte ich irgendeinen Mangel, wäre also wirklich eine mögliche Erklärung. Vielleicht bin ich nun ja auf dem richtigen Weg, und mit der Zeit sollte ich ja auch wieder mehr vertragen, so dass ich abwechlsungsreicher essen kann und weniger Probleme mit Mangelerscheinungen habe.
Ich kann nur eins sagen: seit ich nicht mehr zum Therapeuten renne, geht es mir psychisch um mindestens 500% besser!!! Also, darauf kann ich getrost verzichten. Da wird in der Kindheit rumgestochert, man wird auf Ideen gebracht, was einem vielleicht als Kind passiert sein könnte, dass es einem jetzt so geht, aber besser geht´s einem auch nicht. Und irgendwann kriegt man dann den Stempel "austherapiert" auf die Stirn, und das war´s dann. Naja, vielleicht passiert doch noch irgendwann ein Wunder und wir können normal schlucken.
Dass es bei Dir während der Schwangerschaft weg war, ist ja schon erstaunlich. Irgendeinen Zusammenhang muss es da doch geben. Bloß welchen...
Naja, kämpfen wir uns halt weiter durch und versuchen, uns nicht unterkriegen zu lassen.
Liebe Grüße von Leidensgenossin Krümel