RE: Nahrungsergänzungsmittel / Zink
RE: Nahrungsergänzungsmittel / Zink
Die Frage einer Zinkunterversorgung der Bevölkerung lässt sich mE nicht einfach als überflüssig erklären. Dies beginnt schon bei der Bedarfsmenge, die je nach Institution unterschiedlich angegeben wird. Wie bei der DGE üblich, werden dort sehr niedrige Zahlen genannt: 10 bzw 7mg. Die Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik nennt dagegen Zahlen von 12-15mg.
Geht man jetzt von den DGE-Zahlen von 10mg für Männer aus und einer Absorption von maximal 30% (auch hier werden niedrigere Zahlen genannt), dann stehen 3mg zur Verfügung. Jetzt sollen aber die "Zinkverluste über Exkrete und Haut" bei 2,2mg liegen. Dies bedeutet, dass für den Stoffwechsel noch ganze 0,8mg zur Verfügung stehen. In Anbetracht der 300 verschiedenen Stoffwechselreaktionen, an denen Zink beteiligt ist, erscheint dieser Wert dann doch sehr gering.
Auch für die Wissenschaft ist die Zinkversorgung in Deutschland nicht problemlos:
"...erniedrigte sich die Zn-Aufnahme von Erwachsenen in Deutschland innerhalb von 8 Jahren (1988-1996) um 20-25%, was bedeutet, daß die Zn-Aufnahme in Deutschland marginal sein kann und erhöht werden sollte...
Die möglichen Gründe für eine abnehmende Zn-Versorgung in Deutschland sind vor allem auf einen gestiegenen Verbrauch von industriell bearbeiteten und damit zinkarmen Nahrungsmitteln, wie z.B. raffiniertem weißen Zucker, poliertem Reis und fein ausgemahlenem Mehl bzw. auf veränderte Essensgewohnheiten..."
Quelle:
http://www.nutrition.tum.de/forschung/show.php?id=6
Sämtliche Durchschnittszahlen sind in ihrer Aussage auf einen Personenkreis beschränkt, der kein Kriterium für einen erhöhten Zinkbedarf aufweist. Dagegen benötigt eine Vielzahl von Personen mehr Zink als die o.g. Durchschnittszahlen. Die Unversorgungsrate ist bei Personen mit erhöhtem Bedarf sehr gross.
Gruß WS