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Sex ist keine saubere Sache, sondern schmutzig!
Es bedarf schon einer bestimmten Veranlagung, den Ekel zu überwinden, seinen Partner, mit dem man ja weiterihn sexuelle Handlungen austauschen möchte, mit einem fremden Menschen zu teilen.
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Ach Herr Golem, was hast Du den für erzkonservative Ansichten. Unabhängig ihrer Herkunft und dem Weg, den sie in deinen Kopf gefunden haben kann man wirklich auf den Gedanken kommen, hier hat jemand aus einem Katechismus Auflage aus 1817 a.D. abgeschrieben.
Was meinen denn Swinger, wenn sie den Begriff "schmutzig" verwenden.....nicht den gesellschaftlichen Konventionen entsprechend?? So wie man außerhalb der "Szene" (oder des aktuelle "Kontakts") eher eine gescheuert bekoomt anstatt anfeuernder Hingabe??
Sexualität gehört zu nahezu jeder Form biologischen Lebens. Bei der Evolution des Menschen hat sie eine enorme soziale Komponente gewonnen. Evolitionsbiologen bauen Theorien, dass wegen der langen Entwicklungszeit des menschlichen Nachwuchses - die ja für die Entwicklung der bisher einmalig hohen Intelligenz notwendig ist - sich der Sex über die reine Fortpflanzung hinaus zu einer "sozialen Zusammenhangskomponente" von Mann und Frau entwickelt hat, die die dauerhafte lange Pflege des Nachwuchses begünstigt. Ich habe dazu mal einen Artikel gelesen, dass die "überdurchschnittliche und über die Zeit des Säugens/Stillens hinausgehende Größe der weiblichen Brust" eine solche evolutive Anpassung an den sozialen Zusammenhalt zeigt.
Neben dieser biologischen Evolution hat der Mensch auch eine schier unglaubliche kulturelle Evolution durchlaufen. Und in dieser haben etliche Denkschematas, Tabus und "akzeptierte Verhaltensweisen" ihren Ursprung.
ABER: diese kulturelle Evolution ist gewaltigen Änderungen schon immer ausgesetzt gewesen. Das was heute als "gesellschaftlich sexuell konform und/oder akzeptiert gilt" war in der Geschichte teils konträr definiert und angesehen. Selbst in der Kirchengeschichte!
Von daher - was soll an sexuellen Handlungen "schmutzig" sein??? Warum ist Sex keine "saubere Sache"??
Wichtig: sebstverständlich gehe ich dabei von EINVERNEHMLICHEN Sex aus.
Und für "erzwungenen Sex" - egal ob durch physische oder psychische Gewalt erzwungen - ist die Bezeichnung "schmutzig" auch nich adäquat. Da sind wohl die Bezeichnungen kriminell und verachtenswert passender.
In der Menschheitsgeschichte und in unterschiedlichen Kulturen gab es immer Phasen mit unterschiedlichen Einstellungen zum sexuellen Verhalten. Unsere westliche Kultur kommt aus einer Phase, in der die Monogamie als IDEAL fast jahrhunderte lang gepredigt, aber nie erreicht wurde. Obwohl wir inzwischen "nicht normgemäß Orientierte" (wie z.B. homosexuelle Partner) von der "logischen Denkweise" her enttabuisiert und hoffentlich auch akzeptiert haben scheint in vielen Köpfen so tief drin zu stecken, dass alles außerhalb der Monogamie doch irgendwie nicht die Norm sein kann. WARUM ist das so??
Weil es nur so "natürlich" ist kann eigentlich nicht sein. Sonst hätten viele Kulturen der Antike schon gleich die Natürlichkeit verloren.
Bist Du der Meinung, dass selbst in einer monogamen Beziehung Sexualität immer "irgendwie schmutzig wäre"??? Wie könnte man auf so einen verqueren Gedanken kommen?? Wobei die Geschichte des real-existierenden Katholizismus und teilweise des Pietismus ja genau so ein Ergebnis liefert. Befasst man sich dann mit genau dieser Geschichte, dann wurde in diesen frommen Kreisen diese Sichtweise gefördert, um Machtansprüche durchzusetzen und zu sichern - die schutzigen Sünderlein, die jeden Tag dem schmutzigen Sex fröhnen brauchen die davon reine hohe Geistlichkeit (so die Lehre) um der Verdammnis zu entfliehen......und schon ist Abhängigkeit und damit Macht gesichert.......
NEIN - für mich ist an einvernehmlichen Sex nichts, aber auch gar nichts schmutzig - auch wenn jemand dafür bezahlen sollte. Und NEIN - inzwischen halte ich "strenge Monogamie auf Lebenszeit" eher für eine Überforderung an Partner als für einen Segen.
Und inzwischen habe ich auch gemerkt, dass die Liebe zu meiner Frau sich nicht "aufgelöst hat" wegen ihrer sich vertiefenden Assexualität. Im Gegenteil - weil sie die Größe hatte, mir die Befriedigung meiner Bedürfnisse außerhalb der Ehe zu zu gestehen ist sie (die Liebe) deutlich tiefer geworden. Treue definiere ich heute ganz anders als "sexuelle Exklusivität"!
Und "Ekel" ist mir dabei noch gar nicht begegnet. Wenn ich mich vor etwas "ekeln" würde, würde ich Kontakt vermeiden.
Gucki
p.s.: Die Entwicklung bei Vanilletupferl finde ich natürlich auch sehr krass. Ich wünsche Ihr, dass sie einen guten Weg durch diese Tiefe findet.