Dabei ist deine Situation doch gar nicht so anders: Du lebst mit deinem Schmied zusammen, magst ihn eigentlich, aber du willst halt keine Körperlichkeit mehr von ihm. Was wäre denn bei meiner Frau anders? Ja, du willst ausziehen, aber das ist im Moment ein wenig ungünstig, weil es ja Geld kostet und du eigentlich keine Zeit hast zum Ausziehen und es schon praktisch ist, dass er da ist und das Geld reicht.
Bei meiner Frau ist das wegen unserer zwei Kinder erst recht so. Vielleicht seid ihr genau gleich. Wer weiß.
Herr_Lich, nun kapere ich einmal ausnahmsweise "Empathies" Thread, weil diesmal ich mich bemüßigt fühle, etwas richtig zu stellen:
Ich werde aus der Schmiede (für die ich übrigens die Stromkosten und einen Anteil Miete zahle) ausziehen und mich also von "meinem" V. räumlich trennen, sobald das machbar ist. So ist der Plan, und der ist mit ihm abgestimmt. Die Machbarkeit ist derzeit aus diversen Gründen eingeschränkt: Covid19 bzw. die Beschränkungen drumherum machen den Auszug gerade unmöglich. Ebenso bremsen sie die Verarbeitung meiner Bewerbung auf eine Teilzeitstelle aus, mit der ich mir die Miete für eine eigene Wohnung finanzieren will und die mir eine Fortsetzung meines Studiums ermöglichen soll. Meine Abfindung von meinem letzten Arbeitgeber, die mir das Studium überhaupt ermöglicht hat, ist in Aktien angelegt, und der Aktienmarkt ist, wie jeder weiß, vor einigen Wochen extrem eingebrochen. Ohne diese Pandemie-Auswirkungen hätte ich von dem Geld auch einige Jahre im voraus Miete zahlen können, wenn ich aber jetzt "flüssig" werden müsste, würde der Verlust real. Bzgl. Wohnung gibt es hoffentlich bald eine Möglichkeit über Verwandte einer Freundin von mir - aber wann das alles umsetzbar ist, weiß keiner. Meine Pläne stehen fest, die Umsetzungsmöglichkeiten sind aber gerade nicht gegeben.
Ich bin keine, die sich mit Bequemlichkeiten einfangen oder halten lässt. Obwohl V. das mal tatsächlich sagte: "ich will es dir einfach so angenehm hier machen, dass du gar nicht mehr weg willst." Ich will aber immer noch weg, mir ging es wirklich am besten, als ich allein gewohnt habe.
Ich wünschte mir sehr, V. wäre im Hinblick auf seine eigene Sexualität ein wenig mehr wie du eingestellt, aber das "Arrangement" mit mir findet er offenbar "bequemer". Da muss er sich ja nicht wieder auf neue Menschen einlassen, das ist so viel Arbeit. Trotzdem haben wir wir immer wieder Gespräche über unsere (nicht mehr gemeinsame) Zukunft, die ziemlich unangenehme Wendungen nehmen. Dieser Lockdown macht das nicht besser, man hängt ja quasi 24/7 zusammen. Die Gefahr dabei ist immer, dass man sich irgendwann überhaupt nicht mehr mag, und meine Aufgabe sehe ich darin, die Freundschaft auch in dieser Situation zu erhalten. Und das ganz gewiß nicht nur, damit ich bezahlten Wohnraum habe, sondern ich wünsche mir das über meinen Auszug hinaus. Schließlich haben wir 18 Jahre miteinander verbracht und es gab auch viele gute Zeiten. (Da war und ist Liebe in dieser Beziehung, die ist erhaltenswert.)
Was ist anders zwischen V. und mir und dir und deiner Frau und mir und deiner Frau?
Ich will noch Körperlichkeiten, aber mit A., nicht mit V.
V. weiß das. Er will aber keine neue Partnerin und auch keine Geliebte. Zu anstrengend. (Ich bin sozusagen das kleinere Übel, mich kennt er ja schon...)
V. und ich haben keine Kinder, denen wir Vorbild sein müssen.
Ich lebe gerne alleine. (V. eigentlich auch.)
Ich glaube, das wäre dann das Wesentliche...
LG, Venus