• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Drogen, Gefühle und Sexuelle Reize...

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peeet

New member
Olla mes amis,

ich schreibe, weil ich ein Problem mit meiner jetzigen Situation habe was sich schon lange aufschiebt und sich nicht verbessert... Ich weiß auch nicht ob dieser Teil des Forums der richtige Ort dafür ist, um sexuelle Sachen geht es auch aber nicht nur... Egal, ich fang mal mit der Vorgeschichte an.

Also, alles fing an als ich 16 Jahre alt war, meine Ausbildung wurde von Seiten des Arbeitgebers negiert, also garnicht angefangen und ich habe ein Jahr lang HHS gemacht... Dort auf der Schule lernte ich, wie das ja immer so ist, neue Leute kennen mit denen ich mich auch verstand. Ja, diese Leute haben gekifft und da ich, wahrscheinlich deswegen, zu viel langeweile hatte und mein Leben mir auch keine wirklichen Perspektiven bot, fing ich selbst das kiffen an und habe somit die Zeit totgeschlagen. Anfangs war das auch noch alles easy, man hatte ja keine Nachteil dadurch, war Zeitweis sehr lustig drauf und Arbeiten und Tests habe ich selbst im bekifften Zustand mit nahezu 100% abgeschlossen. Ok nach dem einen Jahr HHS hatte ich dann wirklich keine Perspektive, keine Ausbildung - nichts ... Was heißt, ich habe nebenbei 2 Tage die Woche gejobbt, den Rest der Zeit habe ich gekifft, was Morgens nach dem Aufstehen, Mittags bei Langeweile war und Abends habe ich mir den Kopf richtig zugedröhnt um einerseits überhaupt müde zu sein und zu reellen Zeiten schlafen zu könn, andererseits um meine Begierde nach dem Kick ungestört gerecht zu werden. Mit der Zeit habe ich auch die ein oder anderen Utensilien mein eigen nennen können und andere Freunde kennengelernt, meinen alten Freundeskreis vernachlässigt bzw. verlassen und das kiffen auch Tagsüber weiter intensiviert.

Mit der Zeit habe ich mich durch das Kiffen stark verändert. Ich wurde immer und immer aggressiver, ich hatte nur noch Streß zu Hause - wegen dem kleinsten Scheiß, wegen Meinungsverschiedenheiten, das war schon richtig krass... Weiter habe ich mich sozial abgekapselt, habe mir quasi mein eigenes Gefängnis in meinen vier Wänden gebaut, ging nicht mehr raus, traf mich mit niemandem mehr - man könnte sagen ich bin stark depressiv in ein Loch ohne Auswege und Chancen auf Hilfe gefallen. Teilweise habe ich Tagelang nur geweint, Wochen lang nicht gesprochen und hatte suizid Gedanken, weil ich einfach kein Bock mehr hatte auf diese ganze Situation. Weiter, was für mich noch viel schlimmer war, bin ich emotional total abgeflacht. Weder konnte ich wirklich hassen, noch konnte ich lieben, mich freuen ... nichts. Ein emotionales Wrack aus Selbstmitleid - das ging noch - , Frustration und der stetigen Begierde nach dem nächsten, beruhigenden Kick. Somit wurde mein Konsum stetig mehr und mehr und mehr bis ich letztendlich einen neuen Monat mit Schulden anfing.

Irgendwann habe ich mir gesagt - nach satten drei Jahren -, das es so nicht weitergeht und ich was ändern muss... Bis dieser Schritt getan war, verstrich aber auch nochmal einiges an Zeit. Damals lernte ich übers Internet ein Mädel kennen und da habe ich dann den Entschluss gefasst, zur Drogenberatung zu fahren, die aber, als ich da war, nicht auf hatte... Verzweifelt, voller Scham und Angst auf Unverständnis, suchte ich dann am gleichen Tag hilfe bei meinen Eltern. Wir habe dann alle Utensilien, Restbestände und alles was mich an das Kiffen erinnert zusammen genommen, mir einen großen Hammer in die Hand gedrückt und alles kurz und klein geschlagen. Ein Tag später sind wir zum Arzt gefahren, habe dann wöchentlich Pinkelproben abgegeben und begleitend eine Gesprächstherapie insgesamt über ein Jahr besucht.

Um jetzt mal auf den Punkt zu kommen ... Mittlerweile bin ich 1 1/2 Jahre clean, mache eine Ausbildung als Elektroniker, nicht weil es mir Spaß macht sondern um überhaupt irgendwas zu machen, habe Auto, habe Geld, habe Freundin und verstehe mich mit meinen Eltern, alten Freunden und meinem Bruder so gut, wie vor der Zeit des kiffens. Also alles beim alten bis auf meine Persönlichkeit... Kiffen macht gleichgültig, das habe ich zu meiner aktiven Zeit gemerkt aber dieser Zustand will einfach nicht abklingen. Mir ist irgendwie alles egal, ob ich irgendwas schaffe oder mache, ob irgendwas passiert oder es nicht passiert. Emotional bin ich auch recht abgeflacht. Es gibt nichts worauf ich mich freue, es gibt nichts was mir Spaß macht, habe weiterhin keine Hobbies, am Wochenende gehe ich nicht weg weil ich einfach keinen Sinn darin sehe Geld für irgendetwas auszugeben was mich emotional nicht befriedigt, mir keine Freude, mich nicht glücklich macht... Viel schlimmer ist aber noch, das ich auf die Reize einer Frau keine Reaktionen mehr zeige... Gut, bin ich mit meiner Freundin am Gange habe ich schon eine Errektion aber der schöne, frauliche Körper, wenn er entblößt vor mir steht, reizt mich nicht die Bohne. Meine Freundin legt Hand an - ich habe eine Errektion doch ziemlich schnell verliert sich diese wieder, obwohl die "Runterholmechanik" ihrerseits gut funktioniert. Wir habe Sex, auf und ab und hin und her und ich verliere einfach meine Errektion ...

Ich schätze einfach mal, das diese ganzen Dinge Auswirkungen des Kiffens sind - nicht wahrnehmbare Reize, emotionale abgeflachtheit - zwar hat sich schon viel verändert aber über den momentanen Punkt will sich nichts mehr verändern. Meine Frage: Liege ich richtig mit meiner Vermutung, wird sich dieser Zustand verändern und kann ich das in irgendeiner hinsicht positiv wie auch negativ verändern oder verändert haben?


MfG,
peeet
 
Re: Drogen, Gefühle und Sexuelle Reize...

Olla mes amis
**Vaya, zwei Sprachen gemischt und einige Fehler obendrauf...egal:-))**

Ich schätze einfach mal, das diese ganzen Dinge Auswirkungen des Kiffens sind
**Nein...**
 
Re: Drogen, Gefühle und Sexuelle Reize...

DOCH!!!!!!!!

Das heißt: Es könen Auswirkungen des Kiffens sein. Leider wird gern unterschätzt, dass es durch Dauerkiffen zu ireversiblen Hirnveränderungen kommt, die verschiedene Folgen zeigen können; eine allgemeine Gefühllosigkeit ist eine von ihnen. (Die Joints sind heutzutage siebenmal stärker als zur Hippiezeit...)

Ich schlage vor, ein offenes Gespräch mit einem Fachmann (Psychiater) zu führen, um herauszufinden, ob es sich hier um eine Depression oder eine Spätfolge des Kiffens handet; beides wäre behandelbar.

Lg, Dr. Höllering
 
Re: Drogen, Gefühle und Sexuelle Reize...

Hallo Herr Dr. Höllering, mich selbst betrifft es zwar nicht, aber einen mir nahestehenden Menschen. Sie schreiben von Hirnveränderungen durch das Kiffen. Ist das festzustellen? ..und wenn ja, was ist dagegen zu tun? Leider sind äußerlich Depressionen ja diesem Zustand sehr ähnlich, und wohl auch in der Gesprächstherapie nicht leicht festzustellen, zumal ein Psychologe den Menschen vor dieser Zeit nicht kannte. Jeder hat mal eine Zeit im Leben, vorwiegend in der Jugend, wo viel geraucht, oder viel getrunken oder viel gekifft wird. Aber mit der Zeit verliert sich das. Diejenigen die mit dem
Kiffen weitermachen, tun dies nachher nicht mehr mit Vergnügen, sondern weil sie ohne dieses Zeug entweder nicht zur Ruhe kommen, oder bei Abbruch psychisch zusammenbrechen. Ich habe selbst miterlebt, wie dieser Mensch nach 4 wöchiger Abstinenz psychisch immer mehr in sich zusammenfiel, und überhaupt nicht mehr belastbar war. Mit dem Wiederbeginnen des Kiffens änderte sich dies wieder sehr schnell in den alten Zustand.
Linda25
 
Re: Drogen, Gefühle und Sexuelle Reize...

Liebe Frau Dr. Höllering...

nichts gegen ihre Kompetenz als Fachfrau. Aber anderthalbjahre ohne Hasch dürften ausreichend sein.
Ein Insider-Spruch, der allerdings für Heroin gilt, lautet "man braucht solange davon loszukommen, wie man drauf war".
Und ja...in gewissem Sinne haben sie recht, ich erklär's allerdings mal anders, zumindest versuche ich es mal. Sex unter Drogeneinfluss, sei es Hasch, Heroin oder, last but not least, Kokain, ist eine komplett andere Welt.Wenn man Sex lange genug unter Drogeneinfluss betrieben hat, ist Sex unter Otto-Normalverbraucher-Bedingung ein billiger Abklatsch....
Ob man das jetzt irreversible Hirnveränderung nennen soll, oder einfach "Erfahrungswert", der dann in einer Depression endet, weil man halt weiss wie der Sex auf Drogen ist, und den Vergleich hat mit dem Sex ohne Drogen...keine Ahnung.

Das soll übrigens, für alle Unken hier, kein Aufruf zum Drogenkonsum sein.....
 
Re: Drogen, Gefühle und Sexuelle Reize...

Ja meine Sprachkenntnisse sind nicht die Besten, sorry ;)


Ja dann erstmal Danke für die Hilfestellung...

In Therapie bin ich bereits gewesen, habe damals auch gesagt das ich so emotionslos bin, depressiv damals auf jedenfall war ... Zu der Zeit der Therapie hat sich für mich auch viel verändert - ich habe wieder mehr und mehr Gefühlt doch eine gewisse Grenze kann ich für mich einfach nicht überschreiten, was aber z.zT. auch kein Zustand ist, weder für mich noch für mein Umfeld.

Angenommen es wäre eine Spätfolge durch das kiffen, welche Möglichkeiten hätt ich denn, diese wieder zu verändern? Hieße das für mich, wieder Therapie, wenn ja, welche Art von Therapie kann ich da in Anspruch nehmen. Was ist mit Kosten, werden die von der Krankenkasse getragen? Oder kann ich auch selbst was dagegen tun, das ich mich quasi zu Sachen zwinge, bei denen ich meine, das sie mir kein Spaß machen, um so wieder neu zu lernen, was es heißt Spaß zu haben, Glück zu empfinden?

MfG,
peeet
 
Re: Drogen, Gefühle und Sexuelle Reize...

Ok kleiner Nachtrag für Nerea ... ich hatte nie Sex im Drogenrausch und auch in meiner 3 jährigen Karriere keinen... also kenne ich den Sex im Drogenrausch nicht ;)
 
Re: Drogen, Gefühle und Sexuelle Reize...

Eine Anmerkung (Bestätigung) zum Beitrag von Frau Dr. Höllering:
Ich habe vor einer Weile im Fernsehen einen Bericht über's Kiffen gesehen. Dort wurde gesagt, dass die Pflanzen vor 30 Jahren noch 2 bis 5% Wirkstoff enthielten, wogegen der Wirkstoffgehalt heute bei 20-25% liegt. Das ist ein gewaltiger Unterschied. Im Endeffekt heißt das, dass ein einzelner Zug heute so strak wirkt, wie früher ein ganzer Joint.
Ich kann nicht aus eigener Erfahrung sprechen, da ich noch nie irgendwelche Drogen genommen habe (na gut, 2-3 mal im Jahr trinke ich was). Allerdings kenne ich Leute, die regelmäßig kiffen - und bei denen kann ich genau die Beschriebenen Symptome feststellen: Vollkommene Gleichgültigkeit gegenüber dem was passiert und dem was nicht passiert (und das auch ohne, dass sie bekifft sind). Und wenn einem alles egal ist, dann ist einem auch der perfekte Körper einer Frau völlig egal. Also gibt's auch keine Erektion...
Ich finde es schlimm, dass sich das Gerücht "Kiffen ist nicht so schlimm wie immer gesagt wird" so hartnäckig hält. Es mag sein, dass das für einen einzelnen Joint zutrifft, aber Dauerkiffen kann mal definitiv nicht gut sein.
 
Re: Drogen, Gefühle und Sexuelle Reize...

Dann sei froh, das erleichtert die Sache enorm...
 
Re: Drogen, Gefühle und Sexuelle Reize...

... also sind wir uns hier einig: "die dosis macht das gift"! Es gibt wirklich Menschen, die selbst nach jahrelangem "kiffen" nachweislich keinen Hirnschaden haben. ist wahr!

grtz

crash
 
Re: Drogen, Gefühle und Sexuelle Reize...

selbst nach jahrelangem "kiffen" nachweislich keinen Hirnschaden haben. ist wahr! ( = gefährliche Behauptung)

> na diese Obduktionsberichte möcht ich mal sehen

Tatsache an sich ist, das allein schon Rauchen das Gehirn schrumpfen lässt!
Leider ist es auch eine Tatsache, dass die Spätfolgen des Kiffens immer bagatellisiert werden, aber dafür gibts für die Ungläubigen genügend Studien, die dieses belegen.
 
Re: Drogen, Gefühle und Sexuelle Reize...

Leserin schrieb:
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> Tatsache an sich ist, das allein schon Rauchen das
> Gehirn schrumpfen lässt!
> Leider ist es auch eine Tatsache, dass die
> Spätfolgen des Kiffens immer bagatellisiert
> werden, aber dafür gibts für die Ungläubigen
> genügend Studien, die dieses belegen.

in einer relativ jungen studie wurden 22 Raucher und 23 Nichtraucher bezüglich ihrer Gehirnstruktur untersucht, mit dem ergebnis : je mehr Zigaretten im leben konsumiert werden, desto geringer ist das volumen der grauen substanz des gehirnes (speziell die erinnerungsfähigkeit bei rauchern sei betroffen)

ich will hier nicht auf die einzelheiten eingehen die notwenig sind um einer studie halbwegs aussagekräftigen charakter zu geben.

nur soviel ;-)

http://www.onmeda.de/foren/forum-maennergesundheit/1141531/1141533/read.html#msg-1141533
 
Re: Drogen, Gefühle und Sexuelle Reize...

Die Wirkungsweise auf die Gefäße ist in weitaus mehreren Studien belegt, aber peeet's Probleme sind damit nicht behoben und schliesslich geht es doch darum.
Deine helfende Ader hat gewiss im Internet noch viele andere hilf- und segensreiche Dinge gefunden. Lass uns doch bitte daran teilhaben.
 
Re: Drogen, Gefühle und Sexuelle Reize...

Liebe Leserin,

Obduktionsberichte liegen noch nicht vor ;o)- erfreulicherweise. Sollte das in den nächsten 5 Jahrzehnten der Fall sein, wirst Du vielleicht davon lesen.

Bitte beachten: Tabak rauchen ist nicht kiffen.
Die Forschungsergebnisse bzgl. körperlicher Schäden durch Tabakrauchen zweifle ich nicht an.

Grtz

crashdog
 
Re: Drogen, Gefühle und Sexuelle Reize...

Bist du dir sicher, das noch von keinem einzigen Raucher ein Obduktionsbericht vorliegt? Das jedoch führt hier gewiss nicht zur Klärung der eigentlichen Frage...
 
Re: Drogen, Gefühle und Sexuelle Reize...

Liebe Leserin,

welche Frage möchtest Du klären? Oder beziehst Du Dich auf Peets Frage?

gruß

crashdog
 
Re: Drogen, Gefühle und Sexuelle Reize...

Peeets Frage, oder hab ich was von dir überlesen?
Weisst du nicht, wie er wieder mezr zu seinem Gefühl kommt?
 
Re: Drogen, Gefühle und Sexuelle Reize...

Man darf Entzugsymptome nicht (wie auch Nerea) mit der Wesensveränderung gleichsetzen, die nach jahrelangem (!) Kiffen manchmal nicht reversibel ist. Ob diese nun anatomische Gründe haben (Vernetzungsprobleme, Abbau von Hirnzellen), oder es sich um eine Art dauerhafte Psychoneurose handelt (wie sie auch nach anderen Drogen auftreten kann), ist mir nicht im Einzelnen bekannt.

Übrigens: Ich bin eine Frau (sieht man auf dem Foto, oder?)

Lg, Dr. Höllering
 
Re: Drogen, Gefühle und Sexuelle Reize...

Liebe Leserin,

ja, Du hast was von mir überlesen, nämlich meine eigentliche "Botschaft".
Nein, ich habe keine Antwort parat auf Peets Frage, denn ich glaube nicht, daß sein Problem einzig mit dem Haschkonsum zusammenhängt. Das ist etwas komplexer zu sehen.

gruß

crashdog
 
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