Re: Depressiver Partner - kann ich etwas tun?
Also ich genehmige mir ab und an meine Depression, sie ist für mich ebenso hilfreich wie gute Laune und Zufriedenheit.
Ich schiebe sie nicht weg von mir, oder tu so, als wäre sie nicht da, diese Traurigkeit, diese Freudlosigkeit, dieser Abbruch von jeglichem Interesse nach draußen. Das ist für mich wie das Abhören einer anderen Frequenz.
Mein Umfeld hilft mir am besten, wenn man mich einfach in Ruhe lässt, mich nicht behelligen will, im Sinne von Aufheitern etc- oder umpolen auf eine andere Befindlichkeit. Depressive, unglückliche, traurige Kinderseelen weinen in uns, weil sie übergangen werden, nicht angehört werden. Ich tu das nicht. Ich höre zu.
Christine, vielleicht tust du gut daran einmal mitzugehen dorthin in dieses dunkle Land der Seele und mit ihm zusammen ganz genau hinschaust, dir beschreiben lässt, was er da sieht und hört?
Also ich spende dieser kleinen Seele in mir Trost. Sie hat auch recht, sie hat auch ihre Berechtigung zu sein.
Ich habe eine Freundin, die für mich sehr unterstützend ist, indem sie mich aussprechen lässt, alles sagen lässt, was sich in mir abspielt während dieser Zeit und es Gottseidank nachher wieder vergisst, wie ich auch.
Mir kommt dann immer so vor, als ob ich etwas befreit hätte, anschließend ist mir dann leicht wieder, vor allem, ich begreife dann oft, aha, diese Stimmung hat sich gesammelt in mir, weil ich viel zu sehr aufgegangen bin in Verpflichtungen, statt Selbstpflege und Muße etc.
Dein Freund wird dir sicher selber sagen können, wie er behandelt werden möchte, wenn er in diesem Zustand ist, oder?