• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Den Hausarzt nach Psychologen fragen?

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habNeFrage

New member
Hallo,

ich werde bald 23 und bin Student. Ich habe ein großes Problem: Ich wohne bei meinen Großeltern, welche mich seit meiner Kindheit erzogen haben. Ihre Erziehungsweise und Mentalität ist sehr einengend und ich habe viel darunter gelitten. Doch erst jetzt fühle ich mich wirklich stark genug, ihnen zu trotzden und meinen eigenen Willen durchzusetzen.

Das Problem ist, dass ich in meiner Persönlichkeitsentwicklung gegenüber einem Gleichaltrigen bestimmt 3-4 Jahre zurück bin. Meine fachlichen Kompetenzen sind, denke ich, auf dem allerbesten Weg, und ich mache mir um mein zukünftiges Studium/Beruf keinerlei Sorgen, da ich immer fleißig war und mir Dinge gelingen, wenn ich mich reinhänge. Meine Persönlichkeitsentwicklung macht mir aber sehr große Sorgen, da ich mich selbst gering schätze und erst jetzt anfange, meinen Kopf durchzusetzen. Themen, bei denen ich noch enorm viel aufarbeiten muss, sind Liebe, Partnerschaft, Sexualität. Das allerwichtigste, mit dem die restlichen Dinge wahrscheinlich wie von allein kommen werden, ist ein positives Selbstwertgefühl. Ich will und brauche das unbedingt!

Ich weiß, dass, wenn ich weiterhin völlig alleine durch diese Entwicklung gehe, es sehr lange dauern wird. Mit meiner Familie ist kein Dialog möglich und ich werde ihren Einfluss zunehmend aus meinen Entscheidungen ausschließen.

Ich verstehe bestens, dass ich in der heutigen Zeit als verklemmter Mensch ohne Selbstachtung es sehr schwer haben werde. Ich möchte ein offener Mensch werden, der positiv denkt und sich etwas zutraut. Ich habe schwierige Entscheidungen zu treffen (z.B. bzgl. Auslandsjahr) und könnte viel mentale Unterstützung gebrauchen, da meine Familie völlig dagegen (und i.d.R. prinzipiell gegen alles außer stubenhockendem Pauken) ist. Abgesehen von fachlichen Zielen möchte ich es als nächstes größeres Lebensziel erreichen, eine Freundin zu finden, an der mir etwas liegt und mit der ich eine eine gesunde Beziehung führen kann. Das ist für mich kein leichtes Ziel.

Jetzt meine eigentliche Frage: meine Hausärztin kennt mich etwas und weiß teilweise auch um die Beziehung zu den Großeltern, die sie auch behandelt und kennt. Ich möchte die Hausärztin bitten, mich zu einem Psychologen zu schicken. Ich habe wirklich gigantisch viel zu erzählen und zu verarbeiten, und ich stelle mir vor, dass eine Gesprächsreihe mit einem Psychologen das sehr beschleunigen und vereinfachen wird.

Ist es angemessen, nach so etwas zu fragen? Ich meine es völlig ernst. Je schneller ich verarbeite und "zur Vernunft komme", um so schneller kann ich meinen fachlichen/persönlichen Zielen näher kommen.

Ist so etwas realistisch? Könnte sie mich zu einem Psychologen schicken, wenn sie es für notwendig/vertretbar hält? Über nimmt das die Krankenkasse oder müsste ich horrende Summen dazuzahlen?
 
Re: Den Hausarzt nach Psychologen fragen?

Es ist nicht nur angemessen, sondern sogar klug, die Hausärztin nach einem Psychologen zu fragen! Sie kennt die Kolleg(inn)en der Umgebung und kann Ihnen die richtige Empfehlung, dazu auch gleich eine Überweisung geben. Wenn sie anschließend das entsprechende Gutachten ausfüllt (das Formular hat der Psychologe), übernimmt die Krankenkasse die Kosten. Die Voraussetzung ist nur, dass Ihre Störung wirklich so umfassend ist wie beschrieben.

Viel Glück!

Dr. Höllering
 
Re: Den Hausarzt nach Psychologen fragen?

Vielen Dank, Frau Dr. Höllering!

Ich war heute bei der Hausärztin. Ich habe sie gar nicht direkt nach einem Psychologen gefragt, sondern ihr einfach geschildert, was ich oben geschildert habe: dass ich selbstbewusster werden will, und was sie für Tips hätte. Sie hat sehr schnell von sich aus die Psychotherapie empfohlen und mir ein Paar Therapeuten empfohlen :-) Morgen rufe ich an und versuche, einen Termin zu organisieren!
 
Re: Den Hausarzt nach Psychologen fragen?

Achso, noch eine wichtige Frage!

Mir stehen zwei Männer und eine Frau zur Auswahl. Ist es für einen Mann leichter, sich einem Mann gegenüber zu öffnen, ist also ein Mann als Psychotherapeut geeigneter? Ich kann nicht genau sagen, warum, aber ich glaube, ich würde mich bei einer Frau als Therapeutin wohler viel fühlen.
 
Re: Den Hausarzt nach Psychologen fragen?

Das ist individuell ganz verschieden. Da Sie eine Frau im Prinzip vorziehen, schauen Sie diese zunächst an.

Lg, Dr. Höllering
 
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