RE: Demenz der Mutter
Sehr geehrter Uwe,
die weitere Abklärung soll nicht zuletzt ausschliessen, daß bei Ihrer Mutter eine kausal behandelbare Demenzursache, also z.B. eine Hormonstörung, ein Vitaminmangelzustand, eine internistische Erkrankung..., vorliegt, die natürlich ganz anders therapiert würde. Der reflexartige Griff zum Neuroleptikum ohne weitere Diagnostik erscheint mir nicht nachvollziehbar.
Sollte letztlich eine Alzheimer-Demenz diagnostiziert werden, ist, sofern keine medizinischen Gründe dagegen sprechen, in jedem Fall ein Therapieversuch mit einem Acetylcholinesterasehemmer (AChI --> Aricept, Exelon oder Galantamin) oder Memantine (Axura,Ebixa), je nach Schweregrad, zu unternehmen. Die AChI sind zwar bei verschiedenen bradykarden Herzrhythmusstörungen (bei denen das Herz zu langsam, schlägt) kontraindiziert, da Ihre Mutter aber einen Schrittmacher hat, sollte dies bei Ihr nicht gelten. Sprechen sie mit dem Hausarzt, oder noch besser mit einem Gerontopsychiater oder einem sonstig erfahrenen Kollegen (z.B. wie schon mehrfach erwähnt) in einer Gedächtnissprechstunde) darüber. Im übrigen haben die genannten Medikamente nicht nur eine Wirkung auf das Gedächtnis, sondern auch auf verschiedene Verhaltensauffälligkeiten.
Mit freundlichen Grüssen,
Spruth