• Wie sieht gesunde Ernährung aus? In unserem Forum Ernährung & Diäten können Sie Fragen zu ernährungsrelevanten Themen stellen und diskutieren. Viele Krankheiten werden durch falsche Ernährung und damit verbundenem Übergewicht begünstigt.

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Das Grundproblem

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RE: Das Grundproblem

So Ihr Lieben,
wie versprochen versuche ich einmal die Gründe für mein Übergewicht zu analysieren. Ob das allerdings tatsächlich die Ursachen sind vermag ich nicht zu beurteilen. Vielleicht bin (oder war?) ich auch nur verfressen.
Fakt ist, dass ich ein ziemlich dickes Baby war und auch im Vorschulalter noch allerhand an mir „dran“ war, nicht zuletzt deshalb, weil ich meinen Teller immer leer essen musste. Egal, ob mir etwas geschmeckt hat oder nicht, ob ich satt war oder nicht....es musste rein. Süßigkeiten gab es bei uns sehr selten. Aber auch wenig Obst und Gemüse. Im Osten hatten wir nicht dieses Angebot wie in den alten Bundesländern, besser gesagt, gar keins. Aber das ist eine andere Geschichte.
Obwohl sich mein „Babyspeck“ irgendwie „verwachsen“ hatte, sind später, in der Schulzeit, schon ab und zu mal ein paar Bemerkungen von Mitschülern gekommen, wie „die Fette“. Fotos aus dieser Zeit belegen aber, dass ich absolut normalgewichtig war, lediglich ein rundes Mondgesicht mit dicken Pausbäckchen hatte. In der Pubertät habe ich auch so manche Bemerkung aufgeschnappt, wie „das Mädel hat schon nen ganz schönen Arsch dran (Großvater)“ usw. Jedenfalls bin ich mit dem Gefühl, dick, hässlich und minderwertig zu sein aufgewachsen (nicht ganz ohne Zutun meiner Eltern, die mich damit zu Bescheidenheit erziehen wollten). Natürlich war unter den Mädchen Konkurrenzkampf, wer wohl die Schönste und Schlankeste sei. Da ich in meinen Augen aber sowieso nicht mithalten konnte, brauchte ich mich auch gar nicht erst mit denen zu vergleichen und legte wenig Wert auf Äußerlichkeiten, rannte noch barfüßig mit kurzen Hosen und „ Kinderhaarschnitt“ durch die Gegend, als meine Altersgenossinnen schon mit Stöckelschuhen umherstolzierten und erste Rendezvous hatten. (damals war das alles noch ein bisschen später als jetzt *g*).

Ob dies schon den Grundstein legte für mein späteres Übergewicht, das weiß ich nicht. Dachte aber, dass es vielleicht nützlich sei, hier mein Selbstwertgefühl zu erklären, welches sich bis in mein Erwachsenenalter hinein in mir breit gemacht hatte. Noch hatte dies aber nichts mit Essen und Gewichtszunahme zu tun. Aber hatte ich genau diese Gefühle, die unsere Hungerhäkchen haben, wenn sie sich im Spiegel betrachten.....fett...schwabbelig....hässlich....zum ko.....also.
Ich weiß nicht warum das so war, aber ich habe mich so wahrgenommen. Zum Glück nicht mit diesen selbstzerstörerischen Konsequenzen, trotzdem mit enormem Selbsthass.

Dieses Gefühl, dick und hässlich zu sein, obwohl ich das definitiv nicht war (nicht mal der Po war zu dick, mein Großvater hatte damals wohl nur auf die beginnenden weiblichen Formen angespielt und das hatte sich bei mir festgefressen), legte sich erst, als ich selbst Mutter wurde, berufliche Erfolge mich selbstsicherer machten und ich auch ein gewisses Feedback, vor allem von meiner „männlichen Umwelt“ erhielt.

In all diesen Jahren hatte ich weder mit dem Essen (um das ich mir keine Gedanken machte) noch mit meinem Gewicht Probleme.

Resümè: ich war glücklich, zufrieden und ausgeglichen, gegessen hab ich, wenn ich Hunger hatte, ich konnte essen oder nicht essen, nahm weder zu noch ab, besser gesagt, ich hatte nie Veranlassung, das nachzuprüfen, eine Waage hatte ich nicht und an den Klamotten war nichts zu bemerken. Auch die Geburt meines zweiten Kindes änderte nichts daran. Ich war hinterher genauso schlank wie vorher, wenn man die Konfektionsgröße 38/40 noch als schlank definiert, was ja heutzutage nicht mehr so selbstverständlich ist.

Und dann kam der Tag, an dem ich meine Arbeit verlor, weil mein Betrieb den Konkurrenzkampf nach der Wiedervereinigung nicht überlebte. Existenzängste und das Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden, wieder einmal weniger wert als die anderen zu sein, weil es einfach keine Arbeit mehr für mich gab, man suchte junge Leute, frisch von der Uni, ich gehörte zu den älteren Semestern. Dazu kamen erste Wechseljahresanzeichen von denen man weiß, dass durch die Hormonumstellung auch ein Trend zur Gewichtszunahme besteht. Kurz gesagt, die alten Gefühle von früher kamen mit voller Wucht zurück.

Aus heutiger Sicht muss ich sagen, dass ich wahrscheinlich unbewusst diesen vielen negativen Gefühlen durch Essen (mir etwas Gutes tun), vor allem mit Naschen und regelrechten Fressorgien entgegenwirken wollte. Ich habe es fertig gebracht, an Tagen, wo es mir besonders schlecht ging und das waren damals mehrere in der Woche, ins nächste Geschäft zu gehen, eine Ladung an Süßigkeiten zu kaufen, mich damit in die Ecke zu setzen und zu „fressen“. Genuss war das nicht mehr, denn bald wurde es mir zuwider und ich habe trotzdem weitergemacht mit dem Ergebnis, dass mir danach spottschlecht war und mein Gemütszustand wegen der Schuldgefühle noch mieser war. Und ich habe das immer und immer wieder gemacht und mich wiedermal gehasst dafür.

@Paul
An meinem Sättigungsgefühl kann das nicht gelegen haben, denn meine Mahlzeiten waren nicht zu üppig, eher karg.....aaaaaaber diese Fressorgien, bei denen eine Sättigung gar keine Rolle spielten, ich sogar trotz Übelkeit so lange gefressen (entschuldige den Ausdruck, aber es war nichts anderes) habe, bis alles weg war, einschließlich diverser Backzutaten usw.

Bewegung hatte ich nicht mehr groß, da ich ja zu Hause herumgebrütet habe, der normale Stress, den eine Berufstätigkeit mit sich bringt, gefehlt hat und ich ein notorischer Sportmuffel bin (immer noch J). Irgendwie war ich in einem schwarzen Loch gefangen.

Obwohl ich trotz guter Bildung (BWL-Studium) und Weiterbildungen keine Arbeit wieder gefunden habe (und jetzt komme mir hier keiner mit dem Satz „wer arbeiten will, der findet welche“) bin ich aus diesem Loch wieder „herausgekrabbelt“, allerdings um 20 Kilo schwerer. Diesen Kilos hatte ich versucht mit gewissen Diäten beizukommen, nur der „liebe Herr Jojo“ hat das verhindert.

Inzwischen habe ich „meine Mitte“ wiedergefunden, bin mir meines Wertes wieder bewusst geworden und muss mich nicht über eine Berufstätigkeit definieren, was gar nicht so einfach ist, wenn man bis über das 40. Lebensjahr hinaus immer berufstätig war. Ich habe mich meiner Hobbies besonnen, andere wichtige Sachen im Leben entdeckt, ABER ich habe mich NICHT mit meinem Übergewicht abgefunden. Vor allem haben mir die Krankheiten, die mit Übergewicht einhergehen bzw. eine Folgeerscheinung sind, Angst gemacht. Das beste Beispiel dafür ist meine Mutter, die extrem übergewichtig war, z.T. noch ist und deren Pflege mir nun obliegt.
Dank meiner Tochter, die mich auf meine Essstörung aufmerksam gemacht hat und dank des Internets habe ich mir viel Wissen um Ernährung angeeignet (besonders bei w_paul mich bedanke), mir meine eigenen Anschauungen dazu gebildet und meine gesamte Ernährungsweise auf den Kopf gestellt.
Mein derzeitiger Stand:
18 Kilo weniger als am Jahresanfang, inzwischen zähle ich keine Kalorien mehr, weiß aber ungefähr einzuschätzen, was ich brauche, feiere die Feste, wie sie fallen und halte mein Gewicht trotzdem. Oder gerades deshalb???

An meine mühevoll erlernten Essgewohnheiten halte ich mich aber immer noch die da wären:
1. Nur drei Mahlzeiten und absolut nichts zwischendrin
2. Unbedingt ein ordentliches Frühstück
3. nach 18 Uhr nichts mehr essen
4. fettarm und genügend Eiweiß
5. viel Gemüse, Vollkornsachen, keine Weißmehlerzeugnisse
6. keine Süßigkeiten im Haus aufbewahren

Beim Kampf gegen Fressgelüste bin ich bisher Sieger geblieben. Muss aber dazu sagen, dass diese fast nie mehr auftreten. Im Gegenteil, ich genieße meine Eisportion, ohne gleich die gesamte Familienpackung zu verputzen. Ich hoffe, dass das so bleibt.

Und was noch toll an der ganzen Sache ist, dass ich ein ganz neues Lebensgefühl habe. Ich habe FAST mein Zielgewicht erreicht, habe mir neue Klamotten zugelegt (auch ne neue Frisur J) und da die ganze Abnehmerei keinerlei Spuren auf meiner Haut (sogar ohne teure Cremes) oder meinem Bindegewebe hinterlassen hat, bekomme ich auch von vielen Seiten Komplimente. Das tut mir unheimlich gut und ich werde mich vorsehen, nie wieder in alte Muster zurückzufallen.


@Paul
Vielleicht mag es so sein, dass man auch nur durch eine falsche Ernährung übergewichtig werden kann. An meinem Beispiel musste ich aber erkennen, dass ich schon eine Essstörung entwickelt hatte und diese doch irgendwie mit meiner Psyche zusammen hängt. Sicher ist einiges vom alten Sigmund durch neuere Erkenntnisse widerlegt worden aber so einfach sollte man doch nicht darüber hinweg gehen, was unser Seelenheil ausmacht und anrichten kann mit uns.

Ops, das ist ja ein Roman geworden. Aber ich hätte noch mehr schreiben können, war grad so schön dabei ;-))
 

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RE: Das Grundproblem

Du fragst dich woher die Zivilisationskrankheiten kommen,das freut mich vorallem weil du in meinem Alter bist und man uns Jungen gleichgültigkeit vorwirft ,das hört man meist aus verschrobenen Alt-68 er kreisen,also die Deppen die uns zur Spassgesellschaft degradiert haben,und zur Orientierungslosigkeit die Hauptlast auf sich nehmen müssen,in der wir uns befinden.Es ist also gut das wieder neue Eliten ranwachsen,die Spreu sich vom Weizen trennt,bei deinen Beiträgen sieht man das du Stück für Stück dich weiter entwickelst,ich hoffe das wenn Du ausgebildet bist,man Dich zu den Eliten zählen kann,denn die haben wir bitter nötig.Ein Hang zum elitären Erz-konservatismus (Leistungsgesellschaft) braucht das Land
 

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RE: Das Grundproblem

Hallo Britta,
Du schreibst, Du hast zugenommen, weil Du Dir vorgenommen hast, abzunehmen. Demzufolge, musstest Du doch schon mehr auf die Waage gebracht haben, als Dir lieb war. Also musst Du weiter vorn beginnen. Dies jedenfalls kann nicht der Beginn sein, sondern eine Zwischenbilanz.
Trotzdem ist etwas Wahres an dieser Formulierung. Indem Du dem Essen so große Aufmerksamkeit geschenkt hast, ist es in den Vordergrund Deines Denkens gerückt und dann kann es passieren, dass das Essen das A und O im Leben werden kann. Und schon der Gedanke, was man essen könnte lässt einen nicht wieder los, bis man das gemacht hat. Da liegt dann schon eine gewisses Suchttendenz drin. Dafür wiederum gibt es auch mehrere Gründe.
Als erstes solltest Du, wenn Du Dich schon mal so mit dem Essen beschäftigst, analysieren wie Deine Ernährung im Moment aussieht. Könnte ja sein, dass Deinem Körper so allerlei Sachen fehlen, weil Du vielleicht zu wenig oder zu einseitig isst?
In jedem Fall ist eine Analyse erst mal wichtig. Was isst Du, Wann isst Du, in welchen Situationen isst Du? Hast Du Hunger oder nur Appetit, was ist der Auslöser? Manchmal genügt ja schon die Werbung im Fernsehen, um das unwiderstehliche Verlangen nach etwas „Feinem“, natürlich „furchtbar Ungesundem“ zu bekommen.

>>>...Wenn man sich aber gar keine Gedanken mehr darüber macht und einfach isst, wenn man Hunger hat und ansonsten gut mit anderen Dingen beschäftigt ist, findet man eher wieder zu seinem Normalgewicht zurück....<<<

Tja, soweit muss man erst mal kommen. Wer kommt schon gegen seine Gedanken an. Ist wie mit Gefühlen, die kann man auch nicht einfach abstellen. Und dann stimmt das auch nur, wenn man nicht zu viel oder gar das Falsche futtert, womöglich erst bei der doppelten Portion satt ist.
Und das Beschäftigen mit anderen Dingen zeigt ja, dass Essen auch manchmal eine Ersatzhandlung ist. Nicht umsonst wird einem geraten, sich mit Beschäftigungen vom Essverlangen abzulenken. Das gilt nicht für Hunger, denn der normale Hunger muss gestillt werden, nur wer isst, kann auch gesund schlank werden.
Oder anstatt sich mit Süßem oder Chips „g“ zu verwöhnen, sollte man etwas anderes für seinen Körper zu tun, ein schönes Vollbad zum Beispiel.
Auch ein Hobby kann Balsam für die Seele sein und vom Thema Essen ablenken.

Bevor ich meine Ernährung so umgestellt habe, wie sie jetzt ist, sie nicht nur als vorübergehende Aktion ansehe, sondern mich auch in Zukunft auf diese Weise ernähren will, habe ich auch immer versucht, durch irgendwelche halbherzigen Maßnahmen, mein Gewicht zu reduzieren. Das bringt nichts, höchstens Jojoeffekte und weiteren Frust.
Analyse – Änderung – Disziplin. Das ist das Erfolgsgeheimnis, wobei die Disziplin nur am Anfang nervt, nach einer Eingewöhnungszeit fällt einem das nicht mehr schwer und man darf sich auch ruhig mal Fastfood genehmigen. Mit den Chips würde ich mich allerdings auf Kriegfuß stellen und nur ausnahmsweise bei Feierlichkeiten zulangen ;-)

Mal eine Frage an Dich, wie hältst Du’s denn so mit dem Essen? Vielleicht kann ich Dir ja noch ein paar Tipps geben.
Gruß
Ursa
 

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RE: Das Grundproblem

Hallo chito,
>>>... ERnährungswissenschaftler verzeifeln, weil sie mit ihren Beratungen und Aufrufen, die meist rationeller Art keine nachhaltige Ernährungsumstellung in der Bevölkerung erreichen. Und warum?
Oft werden Lebenssituationen, Gewohnheiten, Vorlieben, Emotionen und andere Faktoren nicht beachtet. Es wird empfohlen, es wird verboten....
Klar das das demotiviert und einen immer wieder in die alten und ungesunden ERnährungsgewohnheiten zurückfallen läßt. ...<<<


Und dieses "es wird empfohlen, es wird verboten" wird nicht ernst genommen und das hat seine Gründe.
Es gibt so viele "Studien" und so viele Erkenntnisse daraus und diese sind gegeneinander oftmals so widersprüchlich, dass man dann dazu neigt, das einfach nicht soooo ernst zu nehmen. Das beginnt schon bei den Empfehlungen für die Anzahl der täglichen Mahlzeiten zum Abnehmen. Die einen schwören auf 5, die anderen auf 3 und es endet noch lange nicht bei dem Für und Wider in bezug auf Milch und deren Erzeugnisse in der Ernährung.
Gruß
Ursa
 

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RE: Das Grundproblem

Ja, ich glaube das Buch hatte ich schonmal in der Hand! Ist aber ein guter Tip, den ich mir nochmal zu Herzen nehmen werde.
 

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@ franco

@ franco

Ich fühle mich geschmeichelt... *rotwerd*
Aber es spornt an. :o)
 

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RE: Das Grundproblem

Reine Psychologie bringt nichts auf dem gebiet der ERnährung. Aber auch nicht die Beratung allein.
Ich denke, die Fachkräfte der jeweiligen Richtungen sollten mehr zusammenarbeiten, oder die ERnährungsberatung sollte eine bessere Ausbildung auf dem Gebiet ERnährungspsychologie erhalten.

Mir fehlt es völlig in meinem Studium, denn schon oft ist mir klar geworden, das allein die nüchternen Informationen, die ich rausgebe, noch nicht viel bewegt haben. Deshalb müssen bessere Konzepte entwickelt werden, mit denen man die Menschen motivieren kann.
 

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RE: Das Grundproblem

Genau das ist das Problem. Man vergißt immer wieder, das jeder Mensch ein Individuum ist, der anders lebt, der in einer anderen Situation steckt, andere Vorlieben hat und dessen Körper vielleicht anders reagiert.

Viele Angaben sind zu allgemein. Man sollte sich mehr auf den Einzelenen konzentreiren und ihn individuell beraten, motivieren und unterstützen.
 

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RE: Das Grundproblem

Geb dir voll Recht Ursa
 

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RE: kein Grundproblem, eher Sonderproblem

RE: kein Grundproblem, eher Sonderproblem

Hallo, Detelina,

so wie es formuliert wurde, es ging explizit um die Beschäftigte, ich nehme an, es sind keine Sozialamtfälle und keine Arbeitslose.

Ich muss schon sagen, dass ich Dich beneide, wenn man den Begriff "beneiden"im Bezug auf mich anwenden kann:-) Auf jeden Fall ist es ein guter Neid. Ich kann NICHT joggen. Ebenso kann ich nicht schwimmen, was ich leidenschaftlichst gern tun würde. Meine Atemtechniken erlauben mir solche Sportarten nicht:-(
Ich hoffe, dass Du einen schönen Jogg-abend gehabt hast,

Schöne Grüsse, Rita
 

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Vorsicht mit Psychodiagnosen!

Vorsicht mit Psychodiagnosen!

hi chito,
dagegen wehre ich mich ja gar nicht,
Natürlich sind psychologische Kenntnisse bei jeder Beratungstätigkeit von hohem Nutzen.
Mein Punkt geht nur in die Richtung, dass Übergewichtige, bis auf die genannten Esstörungen, nach über 200 Studien eben keine psychische Erkrankung darstellen. Übergewicht zählt weder zu der bekannten internationalen Psycholiste der Verhaltensstörungen (Eatings disorders) noch der Persönlichkeitsstörungen, es sind psychisch normale Menschen wie du und ich.
Das ist nicht für jedermann selbstverständlich, insbesondere nicht für die Normalgewichtigen, deshalb betone ich das nochmal.
Gruss
Paul
 

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RE: Vorsicht mit Psychodiagnosen!

RE: Vorsicht mit Psychodiagnosen!

Hallo Paul,

diese Listen und so sind aber auch keine Garantie. Vielleicht hinkt die Wissenschaft hinter der Realität und wird irgendwann auf die Idee kommen, sich darüber Gedanken zu machen.

Der Gastroenterologe, der meinem Vaters ca. zwei Jahre lang behandelt hat, ist ein angesehener Professor in seinem Land. Er leitet eine Riesenabteilung. Hat mir viel über Eiweiss und über Alkohol erzählt. Seine Studenten haben mir sogar gezeigt, wie sich Alkohol auf die Magensäfte auswirkt. Ein älterer, sehr aktiver, sehr beweglicher Arzt. Er hat irgendwie auf mich jüng und dynamisch gewirkt. Selbst ist er mindestens 110 kg. Und gegessen und getrunken hat er wie ein Weltmeister. Ich hab mich heute morgen gefragt, wie er reagieren würde, wenn jemand ihm sagen würde, er sei psychisch gestört.
Viele Grüße
Detelina
 

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RE: Vorsicht mit Psychodiagnosen!

RE: Vorsicht mit Psychodiagnosen!

@ Paul...

Nein, ich habe nicht von den extremen Fällen geredet. Da haben wir uns wohl mißverstanden.
Mir ging es lediglich darum, daß man die Psychologie nutzen soll, um die Leute zu motivieren, sich gesund zu ernähren. Wie auch immer...

Außerdem ist ein psychologisches GRundwissen dahin nötig, daß ein Ökotrophologe z.B. weiß, daß noch andere Faktoren eine wichtige Rolle spielen, als die Nahrungsaufnahme allein. Er sollte sich immer fragen, warum, wieso und wann, also in welchen Situationen ißt er gerade dieses und nicht jenes!? Das beachten viele noch nicht.
ER soll keine Diagnose stellen, daß er ein psychologisches Problem. Nein, aber soll soll einfach wissen, wie die Umstände desjenigen sind, damit man weiß, wo man ansetzen muß in der ERnährungstherapie. Das Problem, was einer vielleicht hat, kann ein Ernährungsberater nicht lösen, aber er kann ihm dann besser Tipps geben, wie er mit den Situationen umgehen muß, damit er vielleicht nicht wieder FRustessen betreibt....

Das war mein Anliegen mit der Ganzen Sache.... :o)

Liebe Grüße
 

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RE: Vorsicht mit Psychodiagnosen!

RE: Vorsicht mit Psychodiagnosen!

Bei normalen Übergewichtigen kann die Frage kommen: Warum sind sie übergewichtig. Vom nichts kommt nichts;-) Wenn sich die Leute wohl in diesem Gewicht fühlen, sehe ich auch kein Problem da. Und wenn nicht? Und wenn es nicht klappt, das Gewicht zu reduzieren? Dann könnte ich mir einen Spezialisten durchaus als hilfreich vorstellen um zu helfen sich der Ursache, die meist im Unterbewusstsein liegt, bewusst zu werden.

Grüsse, Rita
 

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RE: Ernährungsberatung

RE: Ernährungsberatung

Hallo an Alle!
Das war ja mal eine sehr spannende Diskussion die Detelina hier angeregt hat - und Sie endet nicht in totaler Verwirrung! Gut!
Ich möchte eines nochmals unterstreichen, was schon angeklungen ist.
Die Umstellung von Ernährungsgewohnheiten ist überaus schwierig bei den meisten Patienten. Das liegt daran, dass Essgewohnheiten - wie von manchen hier auch geschildert - sehr früh geprägt werden. Die Prägung beginnt mit der ersten Nahrungsaufnahme. Wenn man z.B mit 40 Jahren darüber nachdenkt seine Ernährung umzustellen, dann liegen schon viele Prägungsjahre vor.
Das heißt nicht, dass man das nicht schaffen kann, aber es geht meist nicht von heute auf morgen, sondern kann sich von Mahlzeit zu Mahlzeit verbessern. Auch kleine Rückfälle sind nicht als versagen zu bewerten.
Da der Mensch ganz unterschiedliche Abneigungen und Vorlieben entwickelt, wird eine Ernährungsumstellung letztlich auch sehr unterschiedlich aussehen.
Ratschläge im virtuellen Netz können eine Ernährungsberatung von Angesicht zu Angesicht nicht ersetzen!
In der Ernährungsberatung arbeitet man natürlich auch psychologisch, d.h. man versucht Essverhalten mit gekoppelten Gefühlen herauszufinden oder auch neu zu formulieren oder bewusst zu machen.
Die Eingangsfrage von Detelina ist eine sehr wichtige Frage in der Ernährungsberatung. Welche Ursachen sieht der Betroffene selbst für sein Übergewicht - manchmal können die Klienten das ganz gut beschreiben, oft liegen sie jedoch auch nicht richtig, weil abgelenkte Erklärungen die eigentlichen Gründe verschleiern.
Jede Ernährungsberatung läuft deshalb unterschiedlich ab und ist auf die Umstellungen gerichtet, die im Augenblick überhaupt möglich sind.
Z.B. 1 Tafel Schokolade abends beim Fernsehen.
Hier ist es zunächst schon ein Erfolg, wenn man den Schritt schafft, den Konsum zu halbieren, anstatt garnichts zu machen. Wenn dieser Schritt sicher bewältigt ist kann man weiter machen.
Sagen Sie diesen Menschen Schokolade in diesem Ausmaß ist ungesund, die sollten Sie mal besser weglassen, dann funktioniert das vielleicht 1 Woche zähneknirschend und dann kommt durch das totale Verbot der Rückfall.
Deshalb immer wieder mein Rat: Ändern Sie in kleinen Schritten. In jeder Mahlzeit kann man irgend etwas besser machen. Ist es einmal nicht so gelungen, dann den Blick auf die nächste Mahlzeit richten.
Noch ein kleines Wort zu den Zivilisationserkrankungen:
Wir haben soviel Nahrungsmittel im Angebot zu allen Jahreszeiten, dass es tatsächlich keinen Mangel gibt. Aber der Mensch hat leider auch die Qual der Wahl zwischen vollwertigeren und weniger vollwertigen Nahrungsmitteln. Und der Mensch läßt sich gerne vom "Bauch" leiten, d.h. häufig entscheidet nur der Appetit oder bestimmte Geschmacksvorlieben und nicht der Verstand.
Dabei muss man nur versuchen die Geschmacksvorlieben mit gesünderen Nahrungsmitteln zu koppeln - aber gerade das ist in der heutigen stressigen Zeit vielen nicht mehr möglich. Deshalb brauchen viele Unterstützung!

Übrigens gab es Zivilisationserkrankungen auch besonders unter den Königshäusern und Wohlhabenden in der Geschichte. Ich erinnere nur an die wohlbeleibten Reichen früherer Generationen mit den typischen Gichtanfällen (auf Bildern dick, gerötetes Gesicht, schwitzend und schmerzender Großzehe).
Ich wünsche noch viel Spaß bei der weiteren Dissskussion. Ich empfehle jedoch unter einem neuen Beitrag fortzusetzen, damit sich die Kommentare nicht verlieren.
Viele Grüße
Fr. Walter-Friedrich
 

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