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Chronische bakterielle Prostatitis

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dvk11

New member
Hallo zusammen,
vor 1 1/2 Jahren hat es mit den Schmerzen in der Harnröhre bzw. Penisspitze begonnen. Nach einem halben Jahr, nachdem ich etwas Sport getrieben habe, bekam ich Fieber und sehr starke Rückenschmerzen, die danach nicht mehr verschwinden wollten. Ich war des Öfteren beim Urologen, da die Symptome immer schlimmer wurden. Bis vor ein paar Wochen hatte ich alle Symptome, die sich bei einer chronischen Prostatitis ergeben ( Schmerzen im Damm,Penis,Rücken, etc.). Nach zahlreichen Urintests, einer Blasenspiegelung und zahlreichen Abstrichen, kam ich auf die Idee mein Ejakulat abzugeben. Somit wurde die Ursache nach knapp 2 Jahren festgestellt. Es waren nämlich Ureaplasmen, die im Urin nie festgestellt worden sind.
seit 2 Wochen nehme ich Doxycyclin und habe so gut wie keine Schmerzen mehr. Ab und zu habe ich in Stresssituationen wie zum Beispiel bei einer längeren Klausur noch leichte Missempfindungen in der Penisspitze, was im Gegensatz zu den Schmerzen bzw. Missempfindungen vor paar Wochen, wesentlich angenehmer ist. Der Harnstrahl bessert sich von Tag zu Tag und es scheint so, dass ich den Weg zur Normalität wiederfinde.
an der Stelle wollte ich fragen, ob es normal ist, dass man nach 2 wöchiger Antibiotika- Behandlung, die insgesamt für 6 Wochen gedacht ist, (sprich noch 4 Wochen muss die Einnahme von Doxy erfolgen) dass sich der Körper von den ganzen Schäden, die die Ureaplasmen verursacht haben, erholen muss? Ist es normal, dass man noch leichte Missempfindungen im Genitalbereich hat?

Vielen Dank im Voraus!
Bleibt gesund und für diejenigen die auch darunter leiden: Bleibt stark und verliert niemals die Hoffnung. Es gibt immer einen Weg raus.

Liebe Grüße!
 
Nein, habe vorher Azithromycin genommen. 3 Tage a 1 Tablette. Hat aber nicht so gut gewirkt wie Doxy. Wahrscheinlich auch wegen der Therapiedauer. Die ersten Besserungen haben sich erst nach ca. 10 Tagen bemerkbar gemacht.
 
Hi dvk,

hat Dir der Urologe von sich aus die 6 Wochen verordnet oder ist das Eigenregie ? Wie sieht die Dosierung aus ? 2x 100 oder 1x 200 ?
 
Hallo dvk11 ! Nach jeder Krankheit muss sich der Körper erholen - bei solchen Erregern wie Plasmen und Chlamydien umso mehr, da diese nicht in Kolonien wachsen, sondern in den Köperzellen und dort die Energie stehlen für ihren Eigenbedarf.

Hier im Forum gibt es etliche Leidende - mich eingeschlossen -, bei denen nie wirklich etwas nachgewiesen werden konnte. Insofern freue Dich darüber, dass Du a) einen eindeutigen Erregernachweis und b) offenbar einen Arzt gefunden hast, der Dich entsprechend lange therapiert (6 Wochen!).

Hier scheint gerade bei Chlamydien und Plasmen der häufigste Ärztefehler zu liegen: Es wird nichts nachgewiesen oder das AB wird nicht lange genug verschrieben und die Biester verbleiben im Körper und wollen nicht mehr weggehen. Nachweisen lassen sie sich dann komischerweise so gut wie gar nicht mehr.

Ich habe mittlerweile 21 Monate(!) Leidensweg hinter mir. Es konnte trotz eindeutiger Symptome mit den klassischen Verfahren (Abstrich, Urin, Sperma, Blut, PCR usw.) nie etwas nachgewiesen werden, unzählige unwirksame AB-Therapien habe ich hinter mir. Erst der LTT hat einen Nachweis gebracht und ich bekam dann nochmals 8 Wochen Minocyclin und 10 Injektionen Metronidazol. Das brachte eine Besserung, weg ist es allerdings beileibe nicht. Nach wie vor habe ich recht starke Missempfindungen (Reiter-Krankheitssymptome), die das Leben unsäglich beeinträchtigen. Auf diesem Niveau bin ich in etwa seit Juni, und es zeigt sich keine wirkliche Tendenz in Richtung besser.

Du könntest wegen der guten Behandlungsstrategie das Glück haben, dass Du nach kurzer Ausleitung der Rest-DNA der Plasmen sowie der Regeneration Deiner Körperzellen bald wieder komplett auf dem Damm bist. Aber das kann schon ein paar Monate dauern.
Die Reiter-Symptomatik ist wohl auch genetisch bedingt, d.h. wenn Du eine Veranlagung dazu hast, können sich die Nachwehen noch eine Weile hinziehen. Sollte dem so sein, wäre es vielleicht angezeigt, mal HLA-B27 im Blut messen zu lassen. Aber: War bei mir negativ, habe trotzdem massive Symptome. Eine Garantie gibt es also nicht, dass der Wert zu den Symptomen passt.

Ich wünsche Dir weiterhin gute Genesung!
 
lutzheinz!! Mein Arzt wollte es mir erstmal nur für 10 Tage verschreiben, da er wahrscheinlich dachte, dass es eine harmlose Infektion sei. Erst als ich ihm davon berichtet habe, wie stark die Schmerzen im weiteren Verlauf wurden und welche Symptome hinzukamen, konnte ich ihn davon überzeugen, mir das Antibiotikum für 6 Wochen zu verschreiben.
 
ciproflox47 Vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag. Einerseits stimmt es mich traurig, wenn Andere ebenso darunter leiden, da ich weiß wie sehr es einen im Alltag einschränkt. Andererseits auch ein wenig positiv, da man weiß, dass man nicht der Einzige ist mit dieser Symptomatik.

Deine Informationen bezüglich Ureaplasmen, Chlamydien etc. sind sehr hilfreich und geben mir die Hoffnung auf eine komplette Heilung.

Ich habe das Gefühl, dass die Symptome nicht frühzeitig ernst genommen werden und eine „harmlose“ Infektion mit diesen Erregern, im Laufe der Zeit, vieles zerstören können.

Bei mir hat es mit den Missempfindungen im Genitalbereich begonnen. Erst nach einem halben Jahr haben sich die Schmerzen im Beckenbereich bemerkbar gemacht.

Ich hoffe, dass sich die Medizin in Zukunft mit diesem Thema etwas intensiver befasst, damit die Ursachen frühzeitig und eindeutig geklärt werden können.

Ich habe vieles über das Thema gelesen und meistens wird immer von Cpps ausgegangen, womit ich wirklich nichts anfangen kann, da ich vor der Infektion physisch und psychisch in einem sehr guten Zustand war. Mit 19 Jahren und in dem Zustand, konnte ich mir diese „Beckenbodenverspannungen“ nicht als Ursache festmachen.

Daher ist es, meiner Ansicht nach, nur eine Ausrede. Eine Muskelverspannung kann solche Schmerzen und Missempfindungen niemals auslösen. Also ich persönlich kann daran nicht glauben, wenn ich 19 Jahre nie Schmerzen in dem Bereich empfunden habe.

Naja, will mich hier auch etwas zurücknehmen, da ich mit meinem Halbwissen schon viel zu viel zu diesem Thema geschrieben habe. :D

Eine Frage hätte ich aber noch:
Reichen die 6 Wochen aus, um die Erreger komplett zu beseitigen?
Gibt es noch andere Behandlungsmethoden, die man zeitgleich miteinbeziehen könnte?

Vielen Dank und gute Besserung. Bleib dran und hoffe, dass es auch dir und den Anderen bald wieder besser geht.
 
dvk11 Danke Dir für Deine Genesungswünsche! - Das mit dem Behandlungszeitraum ist so eine Sache. IMHO ist es wichtig, gleich zu Anfang kräftig und ausreichend lange zu behandeln (= 6-8 Wochen). Verpasst man diese Chance, aus welchen Gründen auch immer, haben die Biester Zeit, bei kleineren/kürzeren AB-Dosen Resistenzen zu entwickeln und weiter in den Körper vordringen zu können, wo sie durch AB nicht mehr gut erreicht werden und auch das körpereigene Immunsystem schlechter an sie dran kommt. Ich denke da zB an die Gelenkflüssigkeit, da scheinen sie sich ja recht wohl zu fühlen oder auch Bruchstücke deren DNA, die dann als quasi Autoimmunreaktion zur Geltung kommen (Reiter-Syndrom).

Ich für meinen Teil glaube mittlerweile fest daran, dass die Biester in mir immer noch vorhanden sind, aber eben in nur sehr schwer zugänglichen Stellen, daher sind sie auch mit den klassischen Analyseverfahren nicht mehr greifbar und die ABs wirken nicht, weil das Blut an diese Stellen so gut wie gar nicht ausreichend dran kommt, dh die AB-Konzentration in den Zellen erreicht nicht die notwendigen Mindestwerte.

Manche Ärzte verordnen AB-Kuren über mehrere Monate (3-6 Monate) und können so etwas erreichen, aber die Ärzte kann man echt mit der Lupe suchen. Meiner sagte mir, dass nach den 8 Wochen nun endgültig Schluss ist, weil ich sonst gar kein Immunsystem mehr habe und meine Darmflora faktisch nicht mehr existiert. Er setzt jetzt auf die Selbstheilungskräfte des Körpers und unterstützt diese mit Vitamin B-Komplex, C, D sowie Zink und Quercetin-Tabletten. Ob das mein Körper allerdings schafft, wage ich angesichts meiner aktuellen Lage sehr zu bezweifeln.

Für Dich gilt IMHO daher: Sieh zu, dass Du eine beständige Besserung durchlebst, und nicht bei einem Plateau hängen bleibst, so wie ich, von wo es gar nicht weiter geht. Ich bin wie gesagt nun seit über 3 Monaten in diesem Zwischenzustand (nicht mehr ganz so schlimm, aber immer noch übel genug), und es will und will nicht besser werden. Zusätzlich zu den ABs könntest Du daher auch mit den oben genannten Vitaminen unterstützen, es schadet sicher nicht.

Alles Gute!
 
ciproflox47 Ich werde es auf jeden Fall versuchen, die körpereigenen Heilungskräfte weitestgehend anzuregen. (Ist eine Eigenbluttherapie sinnvoll?)
Die AB- Therapie versuche ich dann zu verlängern, falls ich nicht den gewünschten Zustand erreiche, sprich, in die Ursprungsform vor der Infektion komme.
Werde die Hoffnung niemals aufgeben! Vielen Dank für deine Beiträge und hoffe, dass du diesen Zwischenzustand auch so schnell wie möglich durchbrichst und bald wieder gesund wirst. Halte den Kopf oben, auch wenn die Lebensqualität sehr stark eingeschränkt ist.

Eine Frage hätte ich da noch:
Werden Nerven, Sehnen, Gelenke etc. durch die Erreger auch beschädigt, wodurch diese Missempfindungen entstehen?
Gibt es da vielleicht einen Zusammenhang mit dem Krankheitsbild einer Pudendusneuralgie?
Die Pudendusneuralgie weist bestimmte Merkmale auf, die sich bei einer Prostatitis überschneiden. Daher könnten die Nerven im Genitalbereich ebenso Auswirkungen auf die Genitalschmerzen haben. Oder ist dieser Ansatz kompletter Schwachsinn?:D
 
dvk11 Die Gelenke, Nerven und Sehnen können auf jeden Fall in Mitleidenschaft gezogen werden, teilweise gibt es dort ja lokale Entzündungsherde.

Die nervliche Seite kann zudem auch noch daher rühren, dass durch die lange AB-Gabe die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine (A, D!, E, K) sowie Vitamin B12 aus dem Dünndarm nicht mehr ausreichend funktioniert. Vitamin D ist wichtig für die Immunabwehr, Vitamin B12 für die Nerven. Daher halte ich es für absolut logisch, dass mein Arzt darauf drängt, mit Vitamin D und B-Komplex (dh nicht nur B12) zu supplementieren.

Der ganze Beckenbereich wird durch solche Infektionen unter Dauerstress gestellt, von daher sind IMHO Verkrampfungen und nervliche Probleme, die von hinten nach vorne ausstrahlen können absolut möglich und teilweise ja auch so in der Fachliteratur beschrieben. Deswegen habe ich hier im Forum Yoga zur Entspannung der Muskulatur und des unteren Wirbelsäulenbereichs empfohlen. Es gibt tolle Übungen bei Youtube.

Bei mir brennt es ja auch immer noch ordentlich im Ar... Das kann mehrere Ursachen haben: 1) C. trachomatis ist nach wie vor am Werk, 2) durch die AB-Therapien ist die Ar...-Schleimhaut derart geschädigt, dass es dort zu beständiger Missempfindung kommt, 3) die Nerven (N. pudendus) strahlen vom Becken aus und sorgen für die (brennenden) Schmerzen im Ar..., können dann aber natürlich auch Hoden-, Blasen- und Harnröhrenbereich ansteuern. Möglich ist vieles.

Die Erreger sitzen ja in den Zellen und zerstören die Mitochondrien (Zellkraftwerke), also sind Schmerzen, Müdigkeit, Entzündungen, nervliche Probleme absolut erklärlich. Bis sich das wieder regeneriert hat, dauert es eben.
 
ciproflox47
ich wollte einmal nachfragen, wie lange man eine chronische Prostatitis antibiotisch behandeln sollte? Wie viele Wochen oder Monate wären deiner Meinung wirklich sinnvoll und zielführend?
Danke und liebe Grüße
 
dvk11 Ich bin kein Onkel Doktor, aber nach allem, was ich (und andere im Forum) durchgemacht und gelesen habe, ist eine AB-Gabe eher zu lange als zu kurz anzusetzen. Bei jeder zu kurzen Gabe besteht die Gefahr, dass es chronisch wird und dann sitzt Du in der Patsche.
Mein Arzt hat gar nicht rumgemacht und mir auch klar mitgeteilt, dass es bei ihm bei Chlamydien-Verdacht und LTT-nachweis immer 8 Wochen Minocyclin und 10 Infusionen Metronidazol gibt. Also nicht lange fackeln, feste draufhauen.
 
dvk11 Die Infusionen zeitgleich mit der Mino-Einnahme beginnen, jeweils 2 Infusionen pro Woche. Am besten noch hochdosiert Vitamin C einnehmen nach der Infusion, um das Immunsystem von der AB-Belastung etwas zu schonen.
 
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