Re: Byetta
Moin Ines,
wenn der Blutzucker über gesund (nüchtern um 4 und eine Stunde nach dem Essen für kurze Zeit um 7mmol/l) ansteigt, fehlt die für den gesunden Blutzucker-Verlauf passende Menge an Insulin.
Dieses Fehlen kann man ein Stück weit ausgleichen, indem man mit entsprechenden Medis (Avandia) für eine intensivere Verwendung des vorhandenen Insulins sorgt und durch mehr Bewegung, für weniger fehlgesteuert zuviele Zuckerausgabe der Leber (Metformin) oder auch für die vom Essen passend erhöhte Bestellung vom eigenen Insulin (Byetta). Und natürlich auch durch den Verzicht auf KHs bei Essen & Trinken.
Und wenn die Menge der eigenen Insulin produzierenden Beta-Zellen so weit abgenommen hat, dass sie auch mit diesen Ausgleichsmaßnahmen nicht mehr für den gesunden Blutzucker ausreicht, muss man den jeweils fehlenden Rest für den gesunden Blutzucker aus dem Pen ersetzen. Das trifft uns Typ2 alle irgendwann und meistens eher 8 als 10 Jahre nach unserer Diagnose. Und je höher der Blutzucker, den wir bis dahin zulassen, umso eher. Denn länger anhaltender Blutzucker über 7-8mmol/l verhilft den noch funktionierenden Beta-Zellen zum schnelleren Ableben.
Und erhöht zusätzlich den Insulin-Bedarf. Um den Anstieg von 1 Scheibe Brot auf um 3mmol/l zu begrenzen, brauche ich bei meistens über 10-12mmol/l etwa doppelt so viel Insulin wie für die gleiche Scheibe Brot bei meisten 4-5mmol/l.
Meine Diagnose liegt jetzt 21 Jahre zurück, und seit 12 oder 13 Jahren zähle ich zu den Insulinern. Seit gut 10 Jahren zu den gesunden Insulinern, denn die weitaus meisten Stunden am Tag steuere ich meinen Blutzucker im völlig gesunden Bereich.
Wenigstens zu einem guten Teil deswegen brauche ich noch immer keine weiteren Medis und halte mein Gewicht trotz erheblicher körperlicher Behinderungen infolge Polio. Und ich wünsche Dir eine gleich gesunde Zukunft mit Deinem Diabetes.
Daumendrück, Jürgen