• Krebs entwickelt sich, wenn die Balance zwischen Zellneubildung und Zelluntergang gestört wird und sich die Zellen unkontrolliert vermehren. So kann sich eine bösartige Geschwulst bilden, ein sogenannter maligner Tumor. Es gibt viele verschiedene Krebsarten. Die meisten Tumoren wachsen zu Beginn in den Organen, zum Beispiel im Darm oder in der Lunge. Manchmal breitet sich der Krebs im Körper aus und bildet Metastasen. Haben Sie Fragen zu einer Krebserkrankung? Egal ob Hautkrebs, Lungenkrebs oder Magenkrebs: In diesem Forum können Sie sich rund um das Thema Krebs austauschen.

Blasenkrebs NMP-22 positiv

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Tilda12

New member
Hallo
ich bin 30 Jahre alt (Nichtraucher) im Rahmen einer Routinekontrolle beim Gyn. erhielt ich einen positiven Blasenkrebstest. Was mir sehr Angst machte. Ich erhielt daraufhin eine Blasenspiegelung unter Narkose, wobei festgestellt wurde, dass meine Blase trabeskularisiert war und ubiquitär Gefäßinjektionen vorhanden waren. Zudem kam es beim Auffüllen zu Blutungen (Glomerula). Ich hatte aber in der Woche vor dem Eingriff deutlich mehr getrunken als sonst!!!! Es gab keinen Anhalt für einen Blasentumor. Zwei PE´S der Blase ergaben auch nichts. Ich habe aber im Internet gelesen, dass der NMP-22 nur sehr selten ein falsch-postives Ergebnis hat. Bei mir lag auch keine Entzündung oder ähnliches vor. Mach mir daher jetzt weiterhin Sorgen, dass sich irgendwo der Krebs versteckt hat.
 
Re: Blasenkrebs NMP-22 positiv

Das stimmt nicht. Im Screening hat der NMP-22 Test eine Spezifität von etwas über 60%, d.h. fast jede 2., mindestens jede 3. Untersuchung ist falsch positiv. Das nachgewiesene Protein NMP charakterisiert Zellteilungen, d.h. jeder Prozess (z.B. auch Entzündungen), der mit Zellteilung verbunden ist, führt zum Ansprechen des Tests. Bei Ihnen sind ja offenbar Umbauprozesse im Gange, die vermutlich das (falsch positive) Ergebnis bedingen – das sollte näher untersucht werden. Die Zystoskopie ist der Goldstandard. Wenn man keinen Tumor findet, ist auch keiner da (per definitionem). Im übrigen sind Screening-Tests immer auf Sensitivität eingestellt (NMP-Test > 80%) und dafür weniger spezifisch. Das führt zwar zu wenigen übersehenen Tumoren (falsch negativ), aber leider auch zu unnötigen Untersuchungen (Zystoskopien) und zur Beunruhigung der Patienten (wie man bei Ihnen sieht). Daher sind diese Screening-Verfahren durchaus umstritten.
Lesen Sie Elijah et al 2011, Scand J Urol Nephrol 45: 113-121.
 
Auch bei mir (weiblich, 40 Jahre, Nichtraucherin, keiner Risikogruppe angehörig) wurde beim Gynäkologen im Rahmen einer Routinekontrolle ein Schnelltest auf Blasenkrebs (BTA Test) durchgeführt. Auch bei mir ergab dieser Test ein positives Ergebnis und ich wurde zur weiteren Abklärung an einen Urologen verwiesen. Dort wurden ein weiterer Schnelltest, eine Ultraschalluntersuchung und eine Blasenspiegelung vorgenommen - alle drei waren negativ und ein Blasentumor konnte somit ausgeschlossen werden.
Was Prof. Wust oben schreibt, ist mir von verschiedenen Ärzten, unter anderem auch vom Urologen, bestätigt worden: Die Schnelltests, die bei den Gynäkologen durchgeführt werden, haben eine hohe Fehleranfälligkeit, das heißt sie führen sehr häufig zu positiven Ergebnissen, auch wenn keinerlei Erkrankung vorliegt.
Zur Beruhigung aller, eine ähnliche Zeit der Verunsicherung durchmachen müssen, möchte ich noch hinzufügen, dass die Blasenspiegelung bei mir weder schmerzhaft war noch im Nachgang zu irgendwelchen Problemen geführt hat.
Dennoch kann ich mich Prof. Wusts Fazit nur anschließen, dass Screening-Verfahren wie der BTA Test oder der NMP-22 aufgrund der hohen Fehlerrate und der daraus resultierenden unnötigen Verunsicherung vieler Patienten durchaus kritisch betrachtet werden können.
 
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