Hallo
ja, es kam für die vielleicht rüber, dass ich ständig den Leidenden abgegeben habe. Aber ich habe ja auch unter der Situation gelitten, schließlich ging das 30 Jahre so und man darf nicht vergessen, dass ein Kind das nicht versteht, warum es alles so ist. Früher war ich ja noch ein Kind (9 Jahre alt). Dann hat man das ganze Verhalten verinnerlicht. Man hat gelitten und durfte nichts sagen, denn meine Mutter ist ja mit dieser Persönlichkeitsstörung unfehlbar. Ein Kind fragt sich, warum hat mich meine Mutter nicht so lieb, warum ist so so desinteressiert....ein Kind braucht Zuspruch, Liebe, Interesse usw.
Man hat so funktioniert, wie sie manipuliert hat und es heute noch tut. Nur sind wir spät dahinter gekommen, was eigentlich los ist. Wäre die Reha-Psychologin nicht gewesen, hätten wir es vielleicht nie begriffen und würden uns weiter schuldig sprechen und manipulieren lassen.
Im Nachhinein finde ich auch nicht, dass ich gejammert habe, man muss es ja irgendwie mal rauslassen können, all die Gefühle, die einen jahrelang umher getrieben haben, ohne dass sie nach draußen durften. Und irgendwie finde ich auch, gehört es zur Bewältigung dieser Situation dazu. Man muss sich verabschieden von dem Gedanken, dass man wirklich eine Mutter hat, wie man sie sich vorgestellt hat und vor allem, der ständigen Hoffnung, die ich schon als Kind hatte, dass sie sich vielleicht doch eines Tages ändern wird. Hätte ich vielleicht diese Gefühle nicht gehabt, dann würde ich mich sogar genauso empathielos und gefühlskalt ansehen, wie es meine Mutter ist. Es spricht doch für sich Gefühle zu zeigen, man ist ein Mensch und keine Maschine.
Ich bin nun auf Ratschlägen meiner Bekannten, die Sozialpädagogin ist auf Abstand gegangen und erzähle nichts privates mehr. Nur Small-Talk-Themen. Hin und wieder erleidet man dann immer mal noch einen kleinen "Rückfall", auch das ist normal, gerade weil morgen Weihnachten ist. Man ist traurig und muss weiter verarbeiten. Das kann man von heute auf morgen nicht. Da wo ich jetzt erstmal bin, dass hat mich Monate gekostet und es ist auch noch nicht beendet komplett.
Was ich noch nicht so richtig kann, ist der Umgang mit den Leuten, wo sie mich und meine Schwester schlecht gemacht hat, grundlos. Es handelt sich ja nicht nur um weitere Familienangehörige, es handelt sich dabei auch z.b. um gemeinsam aufgesuchte Ärzte. Meine Schwester wurde von der einen Ärztin bei ihrem Termin grundlos in dem Boden gepöbelt, sie wusste gar nicht wie ihr geschieht, wollte sie doch nur zu ihrer Untersuchung gehen. Sie war so schockiert, dass sie heulend das Sprechzimmer verlassen hat. Mir ging es ähnlich.
Gerade bei solchen Dingen, weiß ich nicht, ob ich diese Übergriffigkeit dulden soll, oder ob ich einfach einen anderen Arzt aufsuche.....läuft man davon, wo sie ihre Finger im Spiel hat, oder ignoriert man es....andererseits hat das Arzt-Patienten-Verhältnis beispielsweise ja gelitten?
Was die Verwandten betrifft, die ihr glauben: auf solche Leute kann ich verzichten, die einem nicht trauen und wirklich hinterfragen und wissen, wer man wirklich ist. Aber wie macht man es gerade bei o.g. Situation?