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Bin ICH zu offensiv??

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LuiseNerv

New member
Wir (beide 48J.) sind seit 2 Monaten ein Paar, zuvor waren wir als "Musikkumpel" häufig am WE zusammen unterwegs.Wir küssen uns leidenschaftlich, mehr bisher nicht.
Kommendes WE nimmt er mich das erste Mal zu seiner Familie mit, seine Mutter feiert Geburtstag.
Wir Übernachten im Hotel...
Heute Abend ist geplant, dass er mich besucht. Ich machte den Vorschlag, dass er bei mir schlafen soll,weil er 30km von mir entfernt wohnt.Und wir Samstagfrüh dann zu seiner Mutter losfahren.
Seine "Begeisterung" hielt sich in überschaubaren Grenzen....er meinte, dass er erst seine Arbeiten erledigen muss. Ich sagte ihm daraufhin, dass ich mich um 17h bei ihm melde um zun sehen, wie weit er ist....
Irgendwie bereue ich meinen Vorschlag, dass er bei mir übernachtet. Eigendlich sollte das doch vom Mann ausgehen?
Ich will mich nicht "anbieten"...aber ich dachte, dass wir ja sowiso am Samstag unsere erste Nacht im Hotel verbringen werden.
Ich dachte auch "praktisch", warum sollte er in der Nacht heimfahren um dann am nächsten Morgen wieder die Strecke herfahren?
Denke ich doch falsch??
 
Hallo Luise,

du hast ja im Sexualforum auch etwas geschrieben, das er sexuellen Kontakt meidet und da sprichst du von einem Herzinfarkt vor drei Jahren und Antidepressiva das er schon mal genommen hat.

Ich denke das es da Zusammenhänge geben kann, Angst vor Sex wegen dem Herzinfarkt, Angst zu versagen.
Es wäre interessant zu wissen ob er die Antidepressiva in der Zeit nach dem Infarkt genommen hat?

Ich kann mir vorstellen das er durch den Infarkt Befürchtungen, im Bezug auf Sex, aufgebaut hat. Wenn er danach Antidepressiva genommen hat, könnte auch das seine Funktionsfähigkeit sehr eingeschränkt haben und die Lust kann dadurch auch gedämpft werden.
Es wäre dann nur natürlich, das er Versagensängste entwickelt hat.
Zum einen vor einer Überanstrengung die sein Herz zu sehr belastet, zum anderen das er keine Erektion bekommt, weil er dies mit den Antidepressiva schon erlebt hat. Das würde auch zu seiner Aussage, das er das letzte mal vor einem Jahr Sex hatte, der aber nicht schön war, passen.

Wenn es so oder ähnlich ist, dann wäre es wichtig etwas offener damit umzugehen, ihm aber auch zu zeigen das er keine Angst haben musst, weil du es verstehst und ein Evtl. Versagen auch nicht werten würdest.
Vielleicht wird der Weg besser geebnet wenn es erst mal überhaupt nicht um Sex geht und du ihm zu verstehen gibst das es (erst mal) auch nicht schlimm ist wenn es nicht zum Sex kommt, es aber schön wäre wenn trotzdem intimere Zärtlichkeiten ausgetauscht werden. Vielleicht gelingt es auf diese Weise, das ihr euch langsam vorarbeitet, ohne Druck und ohne Angst.
Es ist schwierig da den richtigen Ton zu treffen, wenn dein Freund wirklich sein Vertrauen in seine sexuelle Leistungsfähigkeit verloren hat, sich aber wie die meisten Männer auch ein gut Stück darüber definiert, dann ist sein Selbstwert auch beschädigt.
Da können falsch verstandene Worte, oder zu viele Worte über dieses Thema schnell verletzend wirken und noch mehr Hemmungen auslösen, weil sie sofort mit seiner Männlichkeit verknüpft werden.

Habt ihr schon ein intimeres Verhältnis, z.B. Petting?
 
Hallo Luise

Du machst nichts falsch. Mach dir keine Vorwürfe. Wie du sagst, es ist wohl nicht verkehrt, nachdem ihr sowieso in Beziehung seid, dass du ihn bei dir übernachten lässt. Ich würde ihm ein Plätzchen auf der Coach einrichten. Als wäre er ein guter, inniger Freund.
Bleib locker und gelassen und freu dich, mit ihm zusammen zu sein, auch wenn ihr euch derzeit "bloß" küsst und Zutrauen entwickelt, lieb seid miteiander und vertraut und zärtlich.
Lerne ihn einmal ganz gelassen als deinen Freund lieben, als einen besonders lieben Menschen in deinem Leben.
Ich an deiner Stelle würde ihn einmal lassen, wie er ist. Es tut gut, wenn man sich Zeit lässt gegenseitig, bis man "so weit ist". Also, wenn er heute wieder zögert, dann lass ihn, als wäre auch das richtig, ohne dass du beleidigt bist. Es entspannt ihn sicher, wenn er merkt, du respektierst seine Regelung und akzeptierst SEINE Eigenheit.

Je entspannter man ist, umso leichter öffnen sich die verschiedensten Drüsen und Türchen und Tore, die offen sein müssen, damit alles frei fließt und reibungslos klappt. Wer Angst hat, oder angespannt ist, der ist ein schlechter Liebhaber und/oder neigt eher zur Flucht.
Gebt euch Zeit. Vielleicht wird das die Liebe eures Lebens?
 
"Ich dachte auch "praktisch", warum sollte er in der Nacht heimfahren um dann am nächsten Morgen wieder die Strecke herfahren?"

Aus Ihrem Angebot geht ja nicht hervor, dass Sie ihm nicht nur die Lagerstatt, sondern auch sich selbst anbieten. Gegen den praktischen Grund gibt es nichts ein zu wenden, wenn Sie ein separates Lager haben.
Das "entschärft" die Situation.
Wie sich das Körperliche entwickelt, können wir ja später besprechen.
 
VIelen lieben Dank, für die wirklich hilfreichen Antworten!!! Ich war sauer, entäuscht und sehr traurig, als es wieder nicht zum Sex kam. Verlies das Hotelzimmer um "eine zu rauchen" und um mich zu beruhigen. Ich machte ihm keine Vorwürfe, war "normal" und ging schlafen. Am nächsten Morgen sprachen wir darüber. Er sagte mir Dinge die ihm angetan wurden....er wurde vom eigenen Vater vergewaltigt...er hatte keine schöne Kindheit. Wurde fett, soff und rauchte und war alleine. Bekam Depressionen und war noch immer alleine, hatte einen schweren Unfall und war immer noch alleine. Dann der Herzinfarkt und sein "neues Leben" ohne Völlerei, Alkohol und Tabak. Das ist nun drei Jahre her. Er hat sich selbst am meisten geholfen und dafür bewundere ich ihn. Er versprach mir, dass er sich Termine bei all seine Fachärzten geben lässt um Alternativen zu seiner bisherigen Medikation zu erhalten. Bis "dahin" sagte ich zu ihm, haben wir einfach "Sexverbot" und knutschen weiter. Ich liebe ihn.Ich bin glücklich mit ihm.
 
Hallo Luise,

das ist wirklich heftig und kein Wunder wenn es nach solch Erfahrungen gravierende Auswirkungen auf das Sexualleben gibt.

Das Gespräch zwischen euch beiden ist aber etwas sehr zuversichtliches und ein Grund, trotz der belastenden Abgründe, es auch positiv zu bewerten.
Er scheint ein sehr großes Vertrauen zu dir entwickelt zu haben, ansonsten wäre diese Offenbarung gar nicht möglich gewesen und das gibt wiederum Grund zur Hoffnung das er deine Unterstützung und deinen Beistand annimmt, um das Ganze auch professionell angehen zu können.
Das wird sicher ein schwerer Weg und auch für dich nicht leicht, aber wenn ihr euch diese Offenheit bewahren könnt, weiterhin miteinander redet, seid ihr auf dem richtigen Weg.

Bei solchen Erfahrungen leidet nicht nur die Sexualität, gerade die Psyche ist geschädigt und das wirkt sich nicht "nur" auf die Sexualität aus.
Vielleicht sollte er bei seinen Facharztterminen nicht hauptsächlich darauf achten, das seine Libido im Vordergrund steht, sondern seine seelischen Verletzungen, die ja letztendlich auch für den Libidoverlust verantwortlich sind.
Es wäre also gut wenn er auch bei einem Psychiater einen Termin machen würde, mit Blick auf eine Beratung, welche Möglichkeiten da noch infrage kämen.
Eine Traumatherapie wäre sicher sinnvoll und später eventuell gekoppelt mit einer Sexualtherapie und/oder mit der Möglichkeit auch als Paar Therapiestunden wahrzunehmen, damit auch du in Themenfelder die euch als Paar betreffen miteinbezogen wirst und selber deine Seite der Medaille thematisieren kannst, wenn es nötig ist.

Es ist nicht leicht und auch langwierig solch einen Therapieplatz zu finden, auch deshalb wäre es sinnvoll einen Psychiater im Hintergrund zu haben, der zumindest bis dahin unterstützen, vielleicht auch Tipps gibt welche therapeutische Vorgehensweise am sinnvollsten und auch machbar ist, sowie über Alternativmöglichkeiten beraten kann.
Er ist zwar mehr für die medikamentöse Seite zuständig, aber eben auch jemand der mehr Einblick ins System hat und häufig weiß wo man noch andere Unterstützung erhalten kann.
Auch Beratungsstellen für Missbrauchsopfer wären eine gute Anlaufstelle, um an Infos zu kommen und sich erst mal das Wichtigste von der Seele zu reden.
Macht aber nicht zu viel auf einmal, eins nach dem anderen, so das dass machen und die Wahrnehmung von Terminen nicht in eine Form des Leistungsdrucks ausartet.
Natürlich muss dein Freund auch Beratungen und Therapiemöglichkeiten wahrnehmen wollen, wenn nicht dann ist es trotzdem schon mal ein großer Schritt das er sich bei anderen Ärzten Hilfe sucht. Das reicht vielleicht auch erst mal aus, da er ja eine sehr starke Persönlichkeit zu sein scheint und vieles sicher auch durch eigene Kraft und mit deiner Unterstützung angegangen werden kann.
Das allerwichtigste ist das er nun nicht mehr alleine mit seinem Problem ist, der richtige Weg damit umzugehen wird sich dann zeigen, solange ihr für die Therapie und Selbsthilfemöglichkeiten offen seid. Es euch auch gelingen euren Alltag nicht von diesem Thema beherrschen zu lassen, schöne Dinge und euer Leben als Paar sollten da überwiegen.
Versucht trotz allem möglichst entspannt damit umzugehen, ihr habt schon jetzt sehr viel erreicht, sogar das Allerschwerste ist geschafft, der erste Schritt der Offenbarung.
 
"..haben wir einfach "Sexverbot" und knutschen weiter. "

Vielleicht noch ein Tipp: Bei Sexverbot müsste man klären, was man darunter versteht.
Für den Mann, der Libido- und Erektionsstörungen hat, ist es erleichternd, wenn feststeht, dass von ihm kein Sex mit Penetration erwartet wird. Aber das rezeptorische System, inbesondere die Glans Penis (die sogenannte Eichel) leitet anregende Reize zum Gehirn auch weiter, wenn keine Erektion besteht. Eine geschickte Frauenhand kann diese Reize mit in das Liebesspiel integrieren, ohne dass der Eindruck bei ihm besteht, dass sie unbedingt eine Erektion erwartet. Ungeschickte Frauen, d.h. solche, die sich nicht mit der manchmal auch komplizierten männlichen Sexualität beschäftigt haben, machen oft einen kurzen "Kontrollgriff" ob sich schon etwas getan hat. Das ist verhängnisvoll, für die Situation des Mannes und verstärkt das Problem.

Wenn es gelingt, den Mann davon zu überzeugen, dass das Berühren des nicht erigierten Penis auch für die Partnerin ein schönes Gefühl ist (es muss ja nicht unbedingt stimmen), dann wird er das nach und nach zulassen und die nötige Stimulation erfolgt.
 
Liebe Tired....ich bin von deinem Einfühlungsvermögen beeindruckt! Ganz lieben Dank an DICH !! Ich fühle mich gestärkt für den Weg.
 
Hallo Herr Dr. Riecke, ich bin heute sehr weit unten. Das WE war voll von Aktivitäten, Live Konzert, tanzen und mit Freunden kochen. Am Sonntagabend lagen wir zusammen auf der Couch und schauten etwas fern. Um 23h verabschiedete er sich. Er hat mich noch nie an der Brust berührt, nie den Rücken gestreichelt. Seine zaghaften Berührungen beschränken sich auf meine Arme und mal am Oberschenkel. Ich denke ich muss nochmal konkreter mit ihm sprechen, weil ich darunter leide, dass er keine Freude zu empfinden scheint, wenn er mich berührt. Eine gemeinsame Bekannte sagte mir, dass er generell ein Problem mit nackten Frauenkörpern hat......es kommt immer noch mehr. Ich kann schlecht einschlafen, weil ich nicht zur Ruhe komme. Erst war der zurückliegende Herzinfarkt und die Medikamente (auch Antidepressiva) das Haupthema, dann erzählte er mir von der Vergewaltigung durch seinen Vater(!!) und jetzt höre ich das...ich weiß nicht mehr weiter.
 
"Eine gemeinsame Bekannte sagte mir, dass er generell ein Problem mit nackten Frauenkörpern hat......"

Das lässt das Problem nun in einem ganz anderen Licht erscheinen.
Woher weiß die Bekannte das?
Wenn er es mit ihr thematisiert hat, ginge das nicht auch mit Ihnen?
So lange man darüber nichts Genaues weiß, lässt sich auch keine Handlungsmodalität besprechen.
 
Hi Louise,
Mich wunderst etwas das du als erste schreibt: "Er hat mich noch nie an der Brust berührt"

​Persönlich als erste Berührung von einen Mann den ich gerne habe, die Brust angefasst zu bekommen wäre mir mehr als ein bischen unangenehm.

​Der Körper ist (meine Meinung nach) voll von erogene Zone versehen & um eine Berührung die angenehm ist zu bekommen, solltest du erst mal die " Sexzone" aussen vor lassen und selbst ihm eine Massage geben, es muss nicht geplant sein, ihm einfach wenn er irgendwo sitzt, auch tags über, ihm die Schulter zart massieren, sein Hemd etwas zu Seite runterziehen, -->"seine haut mögen lernen = entdecken" und ihm eine ganz "leichter" Kuss auf der Schulter geben... ab diese Moment nichts weiter tun, ( es ist ganz wichtig) vielleicht zu abrüdung diese schöne und respektvolle Gäste, ein hübsches lächeln dazu? Das ganze ohne " Frust" und ohne "Worte", einfach den Moment, für den Moment, Geniessen... ohne weiter Erwartungen.
SO kann er selbst merken, das deine Absicht sich nicht nur um dem Sex dreht... sondern, um das Wesen an sich, den du magst... viele Männer sind Zarte Wesen, das wird von Frauen so oft übersehen. Frauen wollen das Monopol haben das Sie sensibel sind und das der Mann die initiative ergreift, so funktioniert es aber nicht und das ist meine Meinung nach, so oder so Blödsinn.


So kann er " Vertrauen" bekommen das du nicht wie alle Frauen bist, das du zeit hast und ihm mag. So hat er die Chance Peu a peu aus seine Schneckenhaus raus zu kommen, allerdings, wenn du erwartet das er die initiative ergreift, wir er es spüren und sich nie trauen etwas "Gerne" zu tun... verstehst du was ich meine? Er muss " Fühlen" das nicht nur Sex schön ist... sondern sein Körper kann schöne dinge empfangen, auch, die schöne Haut auf seine Schulter....
 
Irgendwie irritiert mich die Aussage, wir küssen uns """"leidenschaftlich"""" aber sonst merk ich nix. Wie küsst man leidenschaftlich? Dazu gehört doch intensive Berührung, Gefühle der Lust, ein Überschwappen, ein Ineinandergehen, Umarmen etc.
Leidenschaftlich küssen macht doch die Lustlampe an, was sonst?

Luise, wie redet ihr darüber? Was sagt ihr zu diesem Thema? Was sagst du zu ihm, was er zu dir?
Nach drei, vier Monaten, geht das, NICHT darüber zu reden?
 
Wieviele Leute gibt es im Leben, mit denen man wirklich leidenschaftlich geküsst hat ? Ich kann diese zählen, an einer Hand. Also ist es "mehr" wie Sex. Für mich sicher.
 
Das klingt so abstrakt. Das Küssen ist für mich das Intimste, das öffnet sich nicht oft, dieses Türchen. Die Tür zum "Turmzimmer", wo die Seele wohnt.
 
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