Spielregeln
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Ich denke, wenn man sich kennt und sich bewusst ist was man aneinander hat, kann auch eine Fernbezeihung halten.
Ganz ganz notwenig ist, dass das Paar offen und vertrauensvoll über Erwartungen und Kummer mit der Situation umgeht.
Ich hatte über 2 Jahre ein Wochenendbeziehung und ich stellte dabei fest, dass ich so kompliziert bin. Die ganze Woche habe ich mich gefreut... war er dann da, empfand ich ihn als Fremden. Und die ersten Wochen hatten wir Sex-Probleme, weil er mich am liebsten noch auf der Haustürschwelle flach gelegt hätte und ich den ersten Abend überhaupt nicht konnte. Ich musste ihn immer wieder erst "kennen lernen". Als ich es dann schließlich formulieren konnte, ist er rücksichtsvoll auf mich eingegangen. Wir hatten dann die Freunde immer schon freitags oder sind an dem Abend ausgegangen und im Laufe der Zeit klappte es sogar, dass er sich neben mich gelegt hat, aber nicht vor dem nächsten Morgen berührt bis ich eben wieder "vertraut und angewärmt" war.
Andererseits hat es natürlich auch etwas Spannendes an sich immer wieder einem "neuen" Partner zu begegnen, wenn man sich selten sehen kann. Aller Alltagstrott und die sonstigen kleinen Reibereien entfallen ja.
Treue muss man aber vielleicht auch für diesen Spezialfall anders definieren als wenn man täglich Gelegenheit hat, seiner Lust mit dem Partner nachzugehen. Meiner Meinung nach gibt es auch eine Treue des Herzens. Jemand der anders darüber denkt und aus einem Ausrutscher, der vielleicht unter Hormondruck, Partystimmung und Alkohol passiert ist, als Treuebruch wertet, wird sich mit einer Fernbeziehung vermutlich schwer tun.
Darüber täte wahrscheinlich auch ein frühzeitiges offenes Gespräch gut, wo beide möglichst klar zu formulieren versuchen was sie selbst unter Verantwortungsbewusstsein verstehen und was jeder sich selbst zutraut. Besonders dann, wenn die Zeitspannen zwischen den Treffen vielleicht mehrere Wochen ausmachen werden.
In einem Fall hat mir mein Partner gestanden, er sei so bekifft gewesen, dass er beim Seitensprung den Gummi vergessen hat.... klar hab ich geschluckt.... aber ich war auch dankbar, dass er seinen Mut frü dieses Geständnis zusammengenommen hat.... und dann haben wir eben ein paar Wochen "mit" geliebt bis der med. Test das "Alles-ok" bestätigen konnte.
Würde ich allerdings erfahren, dass mir mein Partner mit einer Hinhaltetaktik - oder weil er sich selbst erst sicher werden will, wen er mehr liebt - eine monatelange emotionale Nebenbeziehung verheimlicht, dann wäre das in meinen Augen ein Vertrauensbruch, den ich nicht verzeihen könnte.
Über solche Bedingungen sollte ein Paar reden, denn jeder Mensch hat darin ja seine persönlichen Moralvorstellungen und Empfindlichkeiten.