jegliche schriftliche wörtliche Steigerungsstufen würdest du komplett auslassen ? Sind natürlich nur vereinzelt vorhanden.
Nein, nicht komplett.
Wenn die Steigerungen zum Alltag gehören und eine Folge des Unfalls sind, das Leben definitiv negativ beeinflussen, dann ist das ja ein Teil der Erkrankung.
Nur das Dramatisieren würde ich nicht machen, also mehr Steigerungen rein bringen als wirklich da sind.
Wenn es nun auch um die psychischen Folgen geht, dann würde ein praktizierender Psychiater das wohl mit in die Beurteilung und Diagnose aufnehmen, es wäre ein Hinweis wie sich die Krankheit darstellt.
Wie das nun Gutachter sehen und beurteilen, ob sie da ähnlich vorgehen, oder statt es mit ins Krankheitsbild einfließen zu lassen eher argwöhnisch betrachten, das kann ich dir leider nicht sagen und ist sicher auch wieder ein Stück Glückssache an was für einen Menschen du gerätst.
Ich kenne das ja auch nur aus meiner Sicht und da hatte ich keine Nachteile von beschriebenen Steigerungen, die ja auch wirklich so waren und auch meiner Meinung nach wichtig für die Beurteilung sind.
Und mündlich habe ich meist gar nicht so viel erzählt und wohl auch eher den Eindruck gemacht als ginge es nicht gar so übel.
Bei der wichtigsten Begutachtung war eine Ärztin da die gleich einen Verdacht hatte und somit einen Draht zu dem Problem, was sicher ein großer Vorteil war und auch ein gutes Gefühl dafür dass es dann doch nicht so gut geht.
Natürlich waren dabei auch die Befunde hilfreich.
Es muss aber auch kein Nachteil sein keine Befunde zu haben, aber man sagt ja immer, offiziell hast du erst eine Krankheit wenn du oft zum Arzt gehst und viele Medikamente versucht hast, ewig krank geschrieben bist.
Von meinem Eindruck her würde ich das aber nicht pauschalisieren, denke eher es ist eine Komplettierung und Hinweise darauf wie die Chancen sind dass sich noch was verbessert, was ja nur gut beurteilt werden kann wenn schon einiges versucht wurde.
Das ändert aber nichts am Ist-Zustand und der ist sicher das Wesentliche bei so deinem Gutachten, auch die Spitzen des Befindens.
Ich kann dir aber nicht sagen wie es bei Gutachtern im Allgemeinen ankommt, wenn man seine Situation so drastisch beschreibt wie man sie empfindet, ob das für die Beurteilung wirklich so wichtig ist, oder ob es vom Gutachter gleich wieder relativiert wird und als übertrieben empfunden.
Das kann wohl nur einer beantworten der auch selber Gutachter ist.
Ich persönlich würde nicht auf Steigerungen verzichten wenn sie meiner Meinung nach wichtig für das Gesamtbild sind und generell einfach so vorgehen wie es mir am schlüssigsten erscheint. Was der Gutachter draus macht liegt eh nicht in deiner Hand, von daher kannst du ohnehin nicht mehr machen als deinem Empfinden zu folgen und damit hast du dann auch das beste gemacht und dir hinterher nichts vorzuwerfen.