RE: Bachblüten
Viel hilft viel?
"Wirksamkeitsnachweise der Bach'schen Blüten
In der Bach-Blüten-Szene werden sog. Notfall- oder Rescue-Tropfen für akute Schockzustände oder bei Geburtsschmerzen angepriesen. Es gibt bisher nur eine einzige Studie, die die Bach'schen Blüten untersuchte - und zwar genau in der Indikation der Linderung von Geburtsschmerzen.
Von Januar 1988 bis Juni 1988 wurden in der Frauenklinik des Ev. Bethesda-Krankenhauses in Duisburg 205 gebärende Frauen in einer prospektiven, randomisierten und doppelblinden Studie untersucht (Brockschmidt 1989). 104 Frauen wurden Rescue Remedy während der Eröffnungsperiode gegeben, 101 unbehandelte Frauen fungierten als Kontrolle. Das Verum bestand aus zwei Tropfen Bach-Blütenkonzentrat Nr.39, das in ein 30 ml-Fläschen gegeben wurde, welches zu 3/4 mit stillem Wasser und zu 1/4 mit 45%igem Alkohol gefüllt war. Die Placebogruppe erhielt die gleiche Flasche, allerdings ohne die zwei Konzentrattropfen. Den Frauen beider Gruppen wurden dann 10 Tropfen der Verum- oder Placebo-Lösung in ein Glas gegeben, mit 200 ml stillem Wasser versetzt und eingeflößt.
Leider war die Studie nicht exakt randomisiert, denn in der Verumgruppe fanden sich etwas weniger Erstgebärende (29.9%) als in Placebo (34.4%), jedoch mehr Zweitgebährende (16.18%) als in Placebo (10.29%). Der Anteil von Drittgebährenden war in beiden Studienarmen mit 4.41% gleich. In der Placebogruppe befand sich eine Fünftgebährende (0.49%), während eine Viert- oder Fünftpara in Verum fehlte. Da die Geburt eines zweiten Kindes meist schneller verläuft und komplikationsloser vonstatten geht als die Geburt des ersten Kindes, war deshalb die Verumgruppe ein wenig bevorteilt worden.
Es zeigte sich weder eine verkürzte Muttermundöffnungsgeschwindigkeit unter Verum (2.27 cm/h) versus Placebo (2.06 cm/h) noch war der Schmerzmittelscore (berechnet aus der Häufigkeit der Gabe von Schmerzmitteln während der Entbindung) zwischen Verum (1.43) und Placebo (1.65) wesentlich verschieden. Auch die subjektive Befindlichkeit der Patientinnen in Verum (2.43 Punkte) versus Placebo (2.69 Punkte) unterschied sich nicht relevant. Auch die Häufigkeit der Geburtsbeendigung war nicht relevant unterschiedlich, denn in der Verumgruppe entbanden 79.24% spontan, während es unter Placebo 78.7% waren. Bei keinem der untersuchten Parameter fand sich zwischen den Untersuchungsgruppen ein signifikanter Unterschied. Somit waren die Rescue-Tropfen nicht wirkungsvoller als eine Scheinbehandlung mit Placebo.
Saller et al. (1997) führten eine Befragung bei 300 Bach-Blüten-Anwendern aller Altersstufen durch, die ebenfalls Rescue Tropfen eingenommen hatten. Die häufigsten Nennungen der Indikationen waren Nervosität, Unruhe, Ein- und Durchschlafstörungen, Angst und Spannungszustände. Mehr als die Hälfte der von ihnen beobachteten Patienten, die allerdings insgesamt eine positive Vorauswahl waren, weil sie von sich aus Bach-Blüten verwendeten, gab aus den verschiedensten Gründen die Anwendung dieser Therapieform wieder auf. Hauptmotive waren befriedigte Neugier, das Vergessen der Anwendung und Fehlen einer spürbaren Wirksamkeit.
Dass die Wirksamkeit der Bach'schen Blüten auf ihrer Placebokomponente beruht, illustriert eine Begebenheit, die in einer Biographie Bachs selbst beschrieben ist. Nora Weeks (1973), die Mitarbeiterin und Lebensgefährtin Bachs, beschrieb, dass die Mittel ab besten bei jenen Personen funktionierten, die eine weite Reise unternommen hatten, um sich auf dem Lande von Bach behandeln zu lassen. Es ist vernünftig, anzunehmen, dass jene, die eine lange Strecke auf englischen Straßen der damaligen Zeit zurücklegten, um einen bestimmten Arzt aufzusuchen, hochmotiviert waren - so motiviert, dass sie für die Überzeugung, dass dieser charismatische Doktor und seine ungewöhnliche Behandlung Entlastung und Linderung bringen würde, besonders aufgeschlossen gewesen waren (McCutcheon 1995)."
Quelle;
http://www.paralex.info
Den ganzen Text kann ich auf Wunsch gerne zumailen.
Thomas