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Auch das gibt es

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wolfgang E.

Guest
Hallo an alle

Diesen Artikel habe ich soeben im Online Standard entdeckt. Das sollte uns doch nachdenklich machen.

Krankhafte Fixierung auf gesundes Essen
Nach Bulemie und Magersucht ist eine weitere Form der Essstörung im Vormarsch: "Orthorexia nervosa"
Bei "Orthorexia nervosa" ist nur noch wichtig, bei der Nahrungsaufnahme alles "richtig" zu machen.

Linz/Wien - Es gibt immer mehr Menschen, die aus übertriebener Sorge um die "gesunde Ernährung" zu so genannten "krankhaften Gesundessern" werden. Die Psychologie hat inzwischen schon eine Bezeichnung für diese Form der Essstörung: "Orthorexia nervosa", also das pathologische Bemühen, bei der Nahrungsaufnahme alles "richtig" (griechisch: "ortho") zu machen. "Die Angst vor Krankheit durchs Essen lässt die Leute krank werden", formulierte es der Wiener Sozialmediziner Michael Kunze in Zusammenhang mit einem Ärztekongress am Samstag.
Vor allem bei Frauen und bei Angehörigen der höheren Bildungsschichten, die sich intensiv über Fragen der Gesundheit informieren, zeigt sich zunehmend das Problem einer "übertriebenen Fixierung auf gesunde Nahrungsmittel", wie die Ärzte es ausdrücken. "Solche Menschen sind extrem darauf bedacht, sich möglichst gesund zu ernähren", erläuterte Kunze, "auf diese Weise entstehen völlig unbegründete Ängste vor den Nahrungsmitteln". Essen werde nur mehr "verengt unter dem Blickwinkel der Gesundheit" gesehen, "und isst jemand einmal etwas anderes, hat er sofort ein schlechtes Gewissen", so der Sozialmediziner.
Überlegungen
Der "krankhafte Gesundesser" ist darauf fixiert, bei jeder Speise vorerst genau zu überlegen und nach Möglichkeit zu "berechnen", wie viele Spurenelemente, Vitamine und dergleichen er aufnimmt beziehungsweise, was ihm in dieser Hinsicht fehlt. "Jede Nahrungsaufnahme wird sorgfältig unter dem Gesichtspunkt der Gesundheit geplant, allein das nimmt dem Menschen schon jede Freude und jeden Genuss", warnte Kunze. Ganz absehen davon, dass das Essen ja auch einen sozialen Aspekt habe, der ebenfalls von der Angst um die Gesundheit überlagert werde.
Der Beginn der "Orthorexia nervosa" sei meist der Vorsatz, "schlechte" Ernährungsgewohnheiten abzulegen, "nicht selten folgt ein sehr einseitiges Essverhalten und dieses führt erst recht zu Mangelerscheinungen und zu Erkrankungen", erläuterte Kunze. In der Fachliteratur wird die neue "Orthorexia nervosa" auf eine Ebene mit bekannten Essstörungen wie der Bulemie (Ess-Brechsucht) oder der "Anorexia nervosa" (Magersucht) gestellt. Während sich allerdings Patienten mit den beiden letztgenannten Störungen auf die Quantität des Essens konzentrieren, sind die "krankhaften Gesundesser" auf die Qualität der Nahrung fixiert.
Kunzes Resümee: "Grundsätzlich gibt es keine gesunden oder ungesunden Lebensmittel - es kommt immer nur auf die Auswahl, die Zusammensetzung und die Menge der Ernährung an". (APA)
 
RE: Auch das gibt es

Der Artikel gefällt mir, kann ich durchaus verstehen.
 
RE: Auch das gibt es

grundsätzlich gibt es alles ;-)

deshalb bin ich immer froh wenn auch andere mal Schwächen zeigen und nicht immer so diszipliniert sind.
Menschen, die extrem diszipliniert sind, erschrecken mich....und in Bezug Ernährung gibt es sogar wie man in deinem Bericht liest, einen Namen für diese Krankheit.
Kurz und gut: Schwächen sind so menschlich ;-))

Grüsse Lili
 
RE: Auch das gibt es

Hallo lieber Wolfgang,

Es gibt auch auswegslosen Situationen und dafür muß man auch Verständnis aufbringen können. Man kann nicht so alles pauschal verteufeln. An Quantität gibt's bei mir nichts, bei 1600 kcal täglich muß ich schon sparsam wirtschaften. Qualität gibt es auch begrenzt. Wenn mann all die fettige Sachen wegläßt , bleibt nicht viel übrig. Ach, jetzt habe ich gerade meine vierte Nuß für heute gegessen. Die fünfte esse ich morgen. Ach ja, wenn man die Quantität und die Qualität lockert, dann passen mir plotzlich die Hosen nicht mehr. Eine Freundin hat mir erzählt, daß das alles seinen Sinn habe. Das sei die Evolution. Die alten Frauen früher haben nicht zum Essen gekriegt und deswegen, so will es die Evolution, soll ich heute auch nicht viel bekommen :-))). Wenn ich mit Genuß und alles esse, bin ich wegen des Specks unglücklich.
Schwierig, schwierig. Gibt es nicht eine richtige Eßstörung?
Viele Grüße
Detelina
 
RE: Auch das gibt es

ja, es gibt aber auch Ärzte, die versuchen, alle Menschen und ihre Verhaltensstrukturen in einem System von Pathologien zu positionieren. Jetzt, wo endlich ein Name erfunden wurde, können sogar die Gesundheitsfreaks pathologisiert werden. Um diese spezielle Pathologie bildet sich ein Diskurs, ein Wissensdirkurs. Man erzeugt ERkenntnisse über diese "Art" von Mensch, der plötzlich benennbar ist. Dieses Wissen ist zugleich Macht, es kann von den Wissenserzeugern auf diese Art von mensch appliziert werden. Der Betroffene internalisiert das auf ihn applizierte Wissen, welches dann als Bio-Macht in ihm zu wirken beginnt. Er wird sich seiner Pathologie bewußt, sie sedimentiert sich in seinem Körper, bis er sie schließlich reproduziert und repräsentiert. Er positioniert sich plötzlich selbt in die Schublade, in die er gesteckt wurde, in diesem Fall heißt die Schublade "Orthorexia nervosa".
Ich bitte deswegen, diese Bezeichnungen mit äußerster Vorsicht zu genießen. In der Soziologie, Psychologie und Philosophie werden schon seit Jahrzehnten die von Ärzten geschaffenen bezeichnungen und deren Effekt auf die menschlichen Körper kritisiert.
Ich emfehle zur weiteren lektüre:
Michel Foucault: der Wille zum Wissen
Michel Foucault: Überwachen und Strafen
in fast allen Büchern Foucaults spielt das oben Genannte eine Rolle. Außerdem äußern sich darüber Deleuze und Guatteri.
 
RE: Auch das gibt es

sollte essen nicht auch irgendwie spass machen? gibt es nicht auch wichtigere sachen als immer darueber nachzudenken, ob das, was ich gerade zu mir nehme, super gesund und auf gar keinen fall "dick machend" ist?
eine verwunderte june
 
RE: Auch das gibt es

Hi June,

worüber bist Du erstaunt? Das ist ein Text, den ich in einer der führenden österreichischen Tageszeitungen gefunden habe, und von dem ich glaub(t)e, dass er auch andere in diesem Forum interessieren könnte. Nicht mehr und nicht weniger....jedenfalls keine Wertung meinerseits.

Grüsse

wolfgang E.
 
RE: Auch das gibt es

hi june,

deine fragen würde ich alle mit ja beantworten

deine verwunderung kann ich aber nicht nachvollziehen - das forum wimmelt doch nur so von leuten, für die essen in erster linie ein problem ist. bzw. die es zu einem solchen machen

"Orthorexia nervosa" existiert, und zwar anscheinend ziemlich weit verbreitet. ob die betroffenen das nun als eigenständige krankheit anerkennen oder nicht (ich hätte es ja eher in die ecke der zwangsneurosen gesteckt. die einen müssen sich vor dem essen eine halbe stunde lang die hände waschen, die anderen jede einzelne kalorie ausrechnen)
 
RE: Auch das gibt es

orthorexia nervosa- auch hier glit wieder:
das maß aller dinge ist entscheidend.
aber ab wann darf man sich den als potentiell gefährdet einstufen? schon wenn man kalorien + fettbewußt und auf natürlichkeit achtend einkauft?
;-)) gruß a.n.d.r.e.a
 
RE: Auch das gibt es

"ab wann darf man sich den als potentiell gefährdet einstufen?"

ich schlage vor, das schlechte gewissen beim essen zum maßstab zu machen
 
RE: Auch das gibt es

Das funktioniert bei mir nicht.

Ich habe das schlechte Gewissen immer erst nach dem Essen:-))

Und dann erst der Wein dazu und noch danach - au weia.

Ich bin eben ein "Genußmensch" und konnte mich zu Diäten nie wirklich aufraffen.
Aber, um hier mal grundsätzlich was zu klären- davon stirbt man nicht und man wird nicht krank davon. Ich bin also 40 J., w., 1,70 mit 70 kg - durchaus gesund ( Exterme Fettleibigkeit mit Bluthochdruck und Diabetis sind hier nicht gemeint).
Auch habe ich keinen direkten Einfluß feststellen können, was meine sexuelle oder sonstige Attraktivität betrifft- wenn nur das eigene Gefühl stimmt.

Wenn man sich gesund ernähren möchte - okay, ich koche auch gern gut:-)) - aber sich um jeden Belasstung der einzelnen Lebensmittel eine Kopf zu machen, den jeweiligen Kaloriengehalt zu berechnen ( Ich find es auch schade, das Fett ein guter Geschmacksträger ist - aber manchmal muss es eben Creme fraiche sein) oder sich um die Belastung und krebserregungswahrscheinlichkeit zu kümmern, erscheint mir übertrieben.

Esst Kartoffeln, ein paar Nüsse und trinkt Mineralwasser und Apfelschorle- da kommt ihr ganz gut über die Runden...
 
RE: Auch das gibt es

Lieber Petronius,

>>das forum wimmelt doch nur so von leuten, für die essen in erster linie ein problem ist<<

Das ist richtig. Wir sind hier, weil wir mit dem Essen ein Problem haben. Du bist aber überall, im Ernährungsforum, im Partnerschaftsforum, im Sexualforum... Da muß du aber eine Menge Probleme haben oder...?

Mit liebsten Grüßen von
pippi langstrumpf
 
RE: Auch das gibt es

Ja - Petronius hat wenig Probleme, aber ein gewisses Sendungsbewuustsein.
Gegenüber Andras oder anderen Vielschreibern ist es aber doch oft durchdacht, manchmal lustig und vielleicht sogar für diesen oder jenen nützlich.
Man muß nun nicht immer die gleichen Probleme haben. dann kann man ja auch in diese Selbsthilfegruppen ( Betroffenenvereine:-)) gehen.
 
RE: Auch das gibt es

ja, ich muß dich recht geben. Petronius ist eine interessante und auch äußerlich sehr attraktive Erscheinung :-))
 
RE: Auch das gibt es

Hallo liebe Pipi Langstrumpf,

ich halte solche Feststellungen weder für sonderlich originell, noch für fair und auch nicht dem Forum dienlich. Man kann Interesse an Problemen haben ohne unmittelbar betroffen zu sein. Davon leben alle beratenden Berufe.
Ich glaube wir sollten froh sein wenn Fachleute wie Petronius Stellung beziehen.

Grüsse

wolfgang E.
 
so ist es, liebe pippi

so ist es, liebe pippi

jeder holt sich die therapie am besten dort, wo er sie findet

;-)
 
RE: so ist es, liebe pippi

RE: so ist es, liebe pippi

ich bewundere deine Überheblichkeit ;-))
 
RE: Auch das gibt es

dir nach, mein lieber Wolfgang, würden wir alle den "Strandard" abonnieren müssen. Petronius sollte sich über die Forumsteilnehmer, also über mich, hier im Forum nicht so auslassen. Was wimmelt und warum wimmert sollte er ganz leise für sich alleine überlegen oder damit rechnen, daß ich, die Forumsteinehmerin, das Problem thematisieren möchte. Ansonsten verbirgt diese Art eine gewisse latente Arroganz, nicht wahr? :-))

Viele liebe Grüße von
pippi :-)
 
RE: Auch das gibt es

Irrtum liebe pippi, wenn es nach mir ginge müßte überhaupt keiner etwas müssen. Ich stelle hier nur Artikel vor, die ich für interessant halte. Missionarische Bestrebungen liegen mir recht ferne, vielmehr betone ich immer, dass jeder nach seiner Facon selig werden sollte.

Was ich nicht besonders schätze sind allerdings unsachliche Untergriffe.

Auch Dir viele liebe Grüsse und einen schönen Samstag Abend noch

wolfgang E.
 
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