• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Asexualität

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Die Marie

New member
Wenn ich mit Freundinnen rede, die von ihren wilden Sexleben und ihrer unbedindigen Lust auf Sex reden, fühle ich mich immer unnormal. Ich hatte noch nie so viel Lust auf Sex. Meistens ist es für mich eher eine lästige Aufgabe und ich mache es nur meinem Mann zuliebe. Ich traue mich nicht mit jemandem darüber zu sprechen, weil ich nicht will, dass jemand denkt, dass ich meinen Mann nicht liebe oder er daran schuld sei. Das würde er bestimmt denken. Viele Jahre habe ich das so hingenommen und es war okay für mich aber inzwischen quält es mich und ich frage mich ob es nicht vielleicht doch Hilfe für mich gibt. Zum Beispiel ein Ratgeber den ich lesen könnte oder etwas ähnliches. Das Problem ist auch, dass ich nicht länger nur "keine Lust spüre" sondern mich richtig widerlich fühle, wenn mein Mann mich anfasst.

Seitdem ich mich mehr damit auseinander setze und versuche zu verstehen woher dieses Problem kommen könnte, musste ich wieder daran denken, dass ich als jugendliche (mehrmals) sexuell genötigt wurde. Es fällt mir nicht leicht darüber zu schreiben. Vielleicht belasten mich diese Vorfälle mehr als ich dachte. Muss ich damit direkt zu einem Psychologen/Arzt gehen oder kann ich das vielleicht selbst irgendwie lösen?

Zumal ich ja nicht "nie" Lust habe. Es ist nur sehr selten und in letzter Zeit immer seltener. Nicht einmal mehr mit mir selbst...
 
Es kann sein das dein Jugendtrauma gut verdrängt war und jetzt wier hoch kommt.

Du solltest mit einem Psychotherapeuten, der Zusatzqualifikationen in der Traumatherapie/Sexualtherapie bzw. Tiefenpsychologie hat darüber reden und dann mit ihm schauen was am Besten zu tun ist.

Ich glaube nicht das dir ein Ratgeber weiter hilft, zumal es ja ein Trauma zu sein scheint, was in fachliche Hände gehört, sobald du darunter leidest.
 
PS
Du kannst auch den HA oder einen Psychiater zu rate ziehen, der kann dir dann vielleicht Tipps geben, welche Therapierichtung und Psychotherapeuten infrage kommen und was für Hilfsmaßnahmen es ansonsten noch gibt.
 
Danke für die schnelle Antwort. Da mein Vater Psychologe ist und er damals auch im Nachhinein mitbekommen hat, was mir passiert ist, hatte ich ihn schon vor einiger Zeit gefragt ob es sein kann, dass ich dadurch noch Probleme habe. Es hatte mich da sehr beunruhigt, weil es mir da plötzlich wieder eingefallen ist. So als hätte ich es einfach vergessen. Er hatte damals gesagt, dass ich es ja meinen Eltern erzählt habe und es dadurch, dass ich es ausgesprochen habe nicht wirklich verdrängt haben kann. Er versicherte mir, dass ich dadurch eigentlich keine Probleme mehr haben sollte. Ich bin verunsichert, weil ich niemals an meinem Vater zweifeln würde. Ich weiß, dass er sehr gut ist in seinem Gebiet und schon unendlich vielen Menschen geholfen hat. Sollte ich trotzdem eine zweite Meinung einholen?
 
Hast du denn deinen Vater aktuell mal drauf angesprochen?

Im Prinzip hatte er sicher recht, Probleme sind deshalb aber nicht ausgeschlossen.
Man kann auch von so etwas erzählen und das Wesentliche trotzdem verdrängen.

Dein Vater wird das alles besser wissen als ich und wenn du so ein großes Vertrauensverhältnis zu ihm hast, solltest du ihm von deinen Problemen erzählen.

Ich denke wie sich das alles definitiv verhält kann man nur in einer Anamnese feststellen, dein Vater kommt vielleicht eher drauf weil er dich kennt.

Wenn du eine Therapie machen möchtest, solltest du aber nicht deinen Vater fragen ob das bei ihm ginge;-).
 
Noch was, ich bin der Meinung das man durch solche Erlebnisse auch nach dem Erzählen Probleme bekommen kann.
Erzählen heißt ja nicht verarbeiten und so wie ich es verstanden habe warst du noch nie so sehr für Sex, da denke ich auch das sich Aversionen entwickeln können, die durchaus in eine Asexualität münden könnten.

Das schmälert nicht die Fähigkeiten deines Vaters, er nimmt halt auch nur wahr wie du dich gibst und was sagst.
Ich schätze mal so deutlich hast du noch nicht mit ihm darüber gesprochen?

Es ist auch nicht umsonst so, das man sich bei Problemen einen Therapeuten außerhalb der Familie sucht, auch weil der Vater die Tochter anders wahrnimmt als ein Außenstehender.
 
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