RE: Aricept
Sehr geehrte Bianca,
"klinische Diagnose" bedeutet, daß die Diagnose aufgrund des Verlaufs der Erkrankung und ihrer Symptomkonstellation gestellt wird. Alle Zusatzbefunde, wie CT, Labor etc. dienen lediglich dazu, die Diagnose zu untermauern. Hinsichtlich des CTs bei der vaskulären Demenz gilt, daß Veränderungen, die für Durchblutungsstörungen sprechen zwar vorliegen müssen, damit die Diagnose gestellt werden kann, gleichzeitig aber das alleinige Vorliegen dieser ohne die typischen Symptome und, noch wichtiger: den typischen Verlauf, nicht ausreicht. Auch andere Demenzformen können derartige Veränderungen hervorrufen.
Was die Behandlung angeht so ist es so, daß die Acetylcholinesterasehemmer, zu denen auch Aricept gehört, bei der Alzheimerkrankheit (AD) deswegen eingesetzt werden und wirken, weil schon früh im Verlauf der Erkrankung Nervenzellen untergehen, die die Hirnrinde mit einem Botenstoff (Acetylcholin) versorgen. Dadurch kommt es dort zu einem diesbezüglichen Mangel , der durch die genannte Medikamentengruppe z.T. ausgeglichen wird. Nun ist es so, daß auch bei vaskulären Demenzen ein Mangel an Acetylcholin in der Hirnrinde nachgewiesen werden konnte, weshalb auch bei dieser Demenzform die Acetylcholinesterasehemmer in Studien eingesetzt wurden und für diese eine Wirksamkeit gezeigt werden konnte.
Sehr häufig liegt übrigens ein Mischbild aus beiden Erkrankungen vor (AD+VD), auch hier ist natürlich eine Wirksamkeit zu erwarten.
Mit freundlichen Grüssen,
Spruth