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Aricept und Axura

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Beckhaus

New member
Sehr geehrter Herr Spruth,
inzwischen wurde bei meiner Mutter doch Alzheimer Demenz leichten Grades durch einen Gerontopsychiater bestätigt. Sie bekommt seit Mai 2004 Aricept 5mg, nachdem sie allerdings schon seit 3 Jahren Axura bekam. (Letzteres wurde von einer Neurologin wegen Verkennung der Problematik abgesetzt.)
Nun habe ich von der kombinierten Anwendung von Axura und Aricept gehört. Allerdings soll es wohl erst eine Studie dazugeben, so weit ich das auf dem Kongress in Wiesbaden im Juni mitbekommen habe. Wann sollte nach ihrer Meinung mit der Kombination angefangen werden?
Vielen Dank für ihre Bemühungen.
C. Beckhaus
 
RE: Aricept und Axura

Sehr geehrte Frau Beckhaus,

ich mache es kurz: fuer eine leichtgradige Demenz vom Alzheimertyp ist Memantine (Axura, Ebixa) nicht zugelassen. Es gibt Daten zu einer additiven Wirkung bei Patienten die es nach Konversion in ein fortgeschritteneres Stadium zusaetzlich zu Cholinesterasehemmern bekommen haben, dies wird aber noch diskutiert und trifft auch fuer Ihre Mutter noch nicht zu. Mit einem Acetylcholinesterasehemmer (wie bei Ihrer Mutter z.B. Aricept) wird sie nach den derzeitigen Therapieempfehlungen korrekt behandelt. Allerdings liegt die Zieldosis eigentlich bei 10 mg/Tag, sofern keine medizinischen Gruende gegen eine Aufdosierung sprechen.

Mit freundlichen Gruessen,

Spruth
 
RE: Aricept und Axura

Sehr geehrter Spruth, vielen Dank für ihre Antwort. Vielleicht darf ich doch nochmal aus Sicht einer Angehörigen in Diskussion treten. Natürlich sind mir die Indikationsbereiche nach Pharmaindustrie und Krankenkasse für Aricept und Axura bekannt. Es gibt ja Statistiken, in denen dann die Senkung der Heimeinweisungen als Therapieerfolg gezählt werden - aber beim besten Willen können sich wahrscheinlich alle Nichtangehörigen nicht vorstellen, was bis dahin zu Hause abgelaufen ist. Für mich ist es eigentlich unklar, warum man nicht zum Anfang einer Therapie alle möglichen Register zieht, um vielleicht noch wenigstens für kurze Zeit ein einigermaßen annehmbares Familienleben zu haben als umgedreht unter Therapie auf die Verschlechterung, die ja sowieso kommt, zu warten. So müßten in "meinen" Statistiken auch vielmehr die Angehörigen berücksichtigt werden, z.B. wie oft konnte ein Burn-out-Syndrom vermieden werden. Für uns Angehörige ist es eben auch viel schlimmer, das wechselhafte Verhalten einzuschätzen als im schweren Stadium Windelhosen zu wechseln. Denn dann ist die Situation wirklich klar.
Aber was kann man schon machen ....?
In Hoffnung auf Verständnis und mit freundlichen Grüßen
C. Beckhaus
 
RE: Aricept und Axura

Sehr geehrte Frau Beckhaus,

ohne noch einmal darauf eingehen zu wollen, was wann verschrieben werden darf und was wann sinnvollerweise eingesetzt werden sollte gebe ich Ihnen Recht, wenn Sie sagen, dass auch heute noch die Hauptbürde bei den Angehörigen liegt, und auch damit, dass in die meisten Statistiken zu den Kosten der AD, die Kollateralkosten durch die - übrigens durchaus durch Studien belegte - erhöhte Morbidität der pflegenden Angehörigen nicht berücksichtigt werden. Dies ist aber eine politische Diskussion, die aber auf dieser (politischen) Ebene noch nicht intensiv genug geführt wird.

Mit freundlichen Grüssen,

Spruth
 
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