RE: An Isa
RE: An Isa
Liebe Renate,
kenn ich, wie gesagt, alles auch.
Obwohl es ja Blödsinn ist - die Kinder brauchen uns ja immer noch, auch wenn sie für ein paar Stunden täglich weg sind.
Ich nehme sehr intensiv teil an der Volksschulzeit meiner Jüngeren, das ist auch bereichernd.
Ich kann auch bei Ausflügen mitgehen und so, was mit einem Baby im Schlepptau wieder schwieriger wird.
Und dann, wenn ich meinen Haushalt besser in den Griff kriege, weil die Kinder größer werden, habe ich nachmittags wieder mehr Zeit und wir können gemeinsam was Schönes unternehmen, auch urlaubsmäßig..man hat einfach mehr von den Kindern im Schulalter, die sonst nur nebenher laufen, wenn einem dauernd ein Baby beansprucht.
So versuche ich das halt jetzt zu sehen, und überhaupt mein Leben vorsichtig gedanklich umzustellen (bisher hatte ich immer nur im Kopf: wieder ein Baby, noch ein Baby, kaum, dass das letzte größer geworden war).
Aber ich denke, man kann viel Schönes machen, auch mit älteren Kindern, brauchen tun sie einen als Mutter immer, sogar meine 23-jährige tut das!
Und erst später, wenn wir Oma sind, warte mal ab, wie sehr sie uns da erst brauchen werden!
Ich konnte dem Gedanken, in der modernen Konsumwelt draußen mehr Freiraum zu haben, nie viel abgewinnen, weil mir das alles einfach nichts gibt (was die Leute immer so zu sagen pflegen: "na, da kannst du dann mal was für dich tun, shoppen, ins Theater, zum Sport, mit Freunden was unternehmen..etc), eben, ich probierte das ja, kriegte aber noch mehr die Panik..ist einfach nicht meines und war auf gar keinen Fall ein Ersatz für ein Baby.
Nun versuche ich, wie gesagt, dem Gedanken was abzugewinnen, dass meine Kinder ja nicht verschwinden, nur weil sie größer geworden sind.
sie sind noch immer da, noch immer meine "Babies" und brauchen mich, und wir werden es sehr schön zusammen haben, auch wenn kein Kleines mehr um uns sein wird..vielleicht sogar gerade deshalb, weil wir uns dann mehr auf anderes konzentrieren können, aber GEMEINSAM!
Vielleicht kann dir dieser Gedanke auch ein wenig helfen?
Ich kenne diese Panik, und ich sage mir: ich hab doch auch als junges Mädchen, ohne Kinder gut gelebt, es muss doch ein Leben ohne Babies geben, ein glückliches, erfülltes..?
Aber natürlich, ich bin so eingewurzelt in dieses Leben, kenne nicht wirklich anderes, mein Mann ist beruflich und sonstwie immer sehr beschäftigt, Freundschaften schliefen auch so langsam alle ein, im Grunde fühle ich mich alleingelassen und verlassen, wenn das letzte Kind (und sei es nur für 1 Stunde) aus dem Haus geht.
Ich hatte damals solche Angstzustände, richtige Panikattaken im leeren Haus.
Ich weiß, es klingt komisch, und keiner, der das nicht am eigenen Leib erfahren hat, wird das je verstehen können.
Aber dann sage ich mir wieder: es gibt so viele, denen es gleich wie uns geht, und jede hat es schließlich geschafft, musste es schaffen, wir können uns auch nicht so gehen lassen, weil uns die Kinder, eben auch wenn sie älter sind, noch brauchen.
Ich wünsche dir wirklich viel Kraft!
Aber denk daran: du bist nicht allein, du bist nicht die einzige, der es so geht!
Liebe Grüße, Isa