Hallo Denise,
An
Mirtazapin gewöhnt man sich nicht so schnell. Sie sollten ruhig die empfohlene Dosis von 30 mg weiter nehmen. Aber auch mit dem Mittel ist kein Tag genauso wie der andere.
Wenn es an einem Tag also mal nicht so gut geht, dürfen Sie nicht den Schluss ziehen, dass es nun wieder abwärts geht...
Ich kann dem, was Dr. Riecke schreibt, aus meinen Erfahrungen mit dem Citalopram und dem Fluoxetin nur beipflichten:
Ich hatte auch mit den Medikamenten bessere und schlechtere Tage. Kein Antidepressivum ist ein Wundermittel. In der Regel sagt man ja auch, daß etliche dieser Medikamente "nur" die extremen Spitzen nehmen.
Weiterhin ging es mir gerade beim Citalopram nach den ersten paar Tagen schon spürbar besser, so daß dann noch eine gewisse Euphorie oben draufkam, die zu einer weiteren Verbesserung geführt hat. Trotzdem hatte ich nach fünf Wochen damals Mitte Dezember auch ein paar Tage mit leichten oder auch stärkeren Angstschüben... Ich weiß noch - den einen Sonntag - da hab ich die Citas eben schon ein paar Wochen genommen - wollte ich mich mit meinem Bruder und nem Freund für die Sauna treffen. Schon beim Aufstehen ging's mir so lala, ich war aber eigentlich recht guter Dinge. Nach dem Frühstück, als dann die Zeit des Aufbruchs kam, bekam ich plötzlich ziemlich übel Nervenbrennen und Angst - wobei ich letzteres damals noch nicht einmal so genau benennen konnte, da war das alles noch recht neu für mich. Ich hab mich dann für ne halbe Stunde auf die Couch gelegt, die Attacke klang ab, und es ging danach halbwegs.
Ferner brauchten zumindest meine beiden SSRI Citalopram und Fluoxetin ein paar Wochen, um ihr volles positives Potential aufzubauen (den Wirkspiegel im Gehirn). Man geht da je nach Individuum von 4-8 Wochen aus, wobei es schon nach 1-2 Wochen zu einer merklichen Verbesserung der Symptomatik kommt bzw. kommen kann.
Wie das jetzt genau beim Mirtazapin, einem NaSSA, ist, kann ich Dir nicht genau beantworten, sicher aber Dr. Riecke.
Auf jeden Fall aber denke ich, daß man mit den ganzen Psychopharmaka genauso wie mit sich selbst ein bißchen Geduld mitbringen muß. Und die Einsicht, daß es eben trotzdem auch schlechtere Tage gibt. Ich habe mir dann immer gesagt, daß es mir MIT dem Fluoxetin gerade vielleicht nicht so doll geht, aber daß es mir OHNE das Fluoxetin wahrscheinlich noch viel schlechter gehen würde. Solche Sichtweisen helfen und schaffen etwas Zuversicht
LG,
Alex