• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Angst vor HIV-Infektion, PEP-Behandlung übertrieben?

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tatze89

New member
Hallo,

ich bin lesbisch und mir daher darüber bewusst, dass das Risiko einer Infektion um ein vielfaches geringer ist als bei heterosexuellen Beziehungen.

Ich hatte vor etwa 55 Stunden Oralverkehr mit einer bis dahin unbekannten Frau.

Folgende Punkte bereiten mir Sorgen:

- die Frau hat durchaus häufiger wechselnde Sexualpartner, auch männliche, meinte aber dass sie beim Vaginalverkehr verhütet, sie ist 19 und hat noch nie einen HIV-Test gemacht

- ich habe sie geleckt, auch kurz oberflächlich im Bereich des Afters und ein Stück weit in die Scheide hinein

- ich hatte einen kleinen schmerzenden Pickel unter der Zunge, geblutet hat dieser aber nicht

- wir befriedigten uns gegenseitig mit einem Sex-Spielzeug und ich nahm dieses in den Mund nachdem sie es bei sich benutzt hatte, bei mir eingeführt habe ich es nicht nachdem sie es in sich hatte


Es war kein Menstruationsblut zu bemerken und ich gehe stark davon aus, dass sie mir dies auch vorher gesagt hätte.

Ich habe wirklich große Angst und kann mich kaum noch ablenken.

Meine Recherche hat ergeben, dass die Wahrscheinlichkeit (da gibt es irgendwie widersprüchliche Aussagen) zwischen gering bis nicht möglich eingeschätzt wird, ich habe auch etwas von 0,03 %gelesen. Doch wie sieht es mit dem in den Mund eingeführten Dildo aus?

Ich habe gelesen dass es die Möglichkeit dieser PEP Behandlung gibt, maximal 72 Stunden nach dem Ereignis. Wäre dieser in meinem Fall sinnvoll? Ich möchte mir nicht im Nachhinein vorwürfe machen nicht alles unternommen zu haben. Viel Zeit habe ich ja leider nicht mehr.

Gibt es eine schnellere Möglichkeit ein annähernd sicheres Testergebnis zu bekommen als über den AK-Test nach 3 Monaten?

VIELEN DANK für Ihre Hilfe. Es ist wirklich wahnsinnig gut, dass es solche Foren wie dieses gibt, wo man nicht von irgendwelchen Laien Fehlauskünfte bekommt.

Mfg
 
Achja... ich habe gerade außerdem folgende Symptome: Knieschmerzen (was ich eigentlich noch nie hatte) und leichte Grippesymptome (leichte Halsschmerzen, Schnupfen)... ich führe dies aber eher auf eine Erkältung zurück, so früh würden sich ja meiner Information nach keine Symptome zeigen oder?
 
Ich halte es für sehr, sehr sehr, unwahrscheinlich das du dich mit HIV infiziert hast.
Schon alleine weil die Grundvoraussetzungen nicht gegeben sind, es braucht eine offene Wunde deinerseits und eine nicht unerhebliche Menge Viren in entsprechender Flüssigkeit andererseits.
Ich glaube auch nicht das nach so kurzer Zeit Symptome auftreten, das dauert so weit ich weiß wesentlich länger. Bei dir wäre es ja dann im Stundenbereich und das ist definitiv zu kurz.

Ein sicheres Testergebnis kannst du erst nach ca. 12 Wochen bekommen.
Ich würde mich aber an deiner Stelle nicht so sehr sorgen, falls du aber keine Ruhe findest sprich morgen nochmal mit deinem HA drüber.
 
Sehr sehr sehr unwahrscheinlich klingt wirklich sehr sehr beruhigend :-)

Ich glaube mit dem HA drüber zu sprechen bringt mir eher wenig, nur der endgültige Test würde mich völlig beruhigen. Diese PEP Behandlung würde wohl bei mir nicht von der Krankenkasse übernommen werden? Ich habe gelesen, dass einige einfach etwas anderes Behaupten, z.B. sicher mit einer HIV-Postiven im Bett gewesen zu sein und dann würden sie diese Behandlung bekommen.

Das finde ich alles andre als gerecht.
 
Ich denke mal das bei einem begründeten Verdacht diese Behandlung immer übernommen wird.
Ich weiß nicht ob das nun so ungerecht ist, das die die nicht lügen sie nicht immer bekommen. Es gibt so viele Menschen die glauben sich durch einen Kuss oder auf sonstigen unwahrscheinlichen Wegen angesteckt zu haben, wenn der Arzt dann sagt das es kein Risiko gibt, ist das ungerecht?
Ich kann mir auch vorstellen das manch einer so viel Angst hat das er lügt und wenn er die Wahrheit sagen würde, würde er es nicht bekommen weil kein Risiko besteht, ist das ungerecht?
Wo soll man da die Grenze ziehen? Diese Behandlung ist sicher auch nicht gerade gesund, bestimmt auch teuer und wenn jeder der danach verlangt eine bekommen würde, ähnlich wie die Pille danach.......
Ich glaube man sollte seinem Arzt schon so weit vertrauen das er die Infektionswege kennt und dementsprechend auch die richtige Entscheidung trifft. Zu leicht steigert man sich da in etwas hinein und wenn man dann selber entscheiden könnte würde man natürlich die Behandlung wählen, einmal, zweimal, immer wieder wenn man unsicher ist.
Es ist schwierig, sicher gibt es auch Menschen bei denen es gerechtfertigt wäre der Arzt es aber anders sieht, dann muss man leider schauen das man einen anderen findet, aber wenn die Leute lügen schaden sie am meisten sich selber und der Kasse, obwohl es wahrscheinlich überflüssig wäre, denn schließlich lügt man normalerweise wenn man weiß das die Wahrheit nicht weiterhilft, da sie nicht auf eine Ansteckung schließen lässt.
 
Es gibt hier keinen begründeten Verdacht. Es gibt keine einzige bewiesene HIV- Infektion auf diesem Wege, und eine Behandlung wäre völlig ungerechtfertigt. Sie brauchen sie auch ganz gewiss nicht. Wenn Si ewollen, könen Sie in 3 Monaten einen Test machen, aber auch den halte ich für unnötig.

LG, Dr. Höllering
 
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