Hallo Engelchen,
zunächst mal die Ruhe bewahren!
Als nächstes:
Mit Deinem Körper ist alles in Ordnung, es gibt absolut keinen Grund dazu, wütend auf ihn zu sein.
Du bist offenbar nervlich angeschlagen, und das wirkt sich auf Dein vegetatives Nervensystem aus. Der menschliche Magen spielt dabei eine zentrale Rolle, er ist in gewisser Weise Ausdruck eines emotionalen Zentrums in Deinem Körper: Geht es Dir psychisch gut, verhält er sich ruhig. Machst Du Dir nen Kopf und horchst zu sehr besorgt oder ängstlich in Dich hinein, fängt er an zu grummeln bis hin zu Durchfall oder Magenschleimhautentzündung.
Das alles geht sehr sehr vielen Menschen in unserem industriellen Kulturkreis so; Streß- und psychisch bedingte Erkrankungen sind bei uns mittlerweile so häufig wie ne Erkältung oder grippale Infekte. Leider...
Sie lassen sich aber allesamt gut behandeln und heilen, wenn man früh genug darauf aufmerksam wird und versucht, nachhaltig etwas zu ändern
Ich habe damit selbst zwei Jahre lang zu tun gehabt und kann Dir ungefähr nachempfinden, wie unangenehm das für Dich sein muß. Ich hab mich damals auch verrückt gemacht, je länger es gedauert hat; hatte ne chronische Gastritis. Immer wieder Magendrücken, Bauchkrämpfe, Durchfall, hin und wieder leichte Übelkeit, Völlegefühl, Reflux - dachte, das geht nie wieder weg und hab mir schon das Schlimmste ausgemalt.
Aber:
Es ist weggegangen!
Seit rund einem Jahr hab ich mit meinem Magen praktisch keine Probleme mehr!
Was ich dagegen unternommen habe:
1. Hausarzt. Der hat die Gastritis diagnostiziert und mir Pantoprazol verschrieben, ein Medikament, daß die Produktion der Magensäure hemmt.
2. Psychotherapie. Um erst einmal herauszufinden, wo ich doch überall Streß habe und wie ich damit besser umgehen kann.
3. Ernährung anpassen! Arg fettige oder kohlehydrathaltige Lebensmittel sind in so einer Phase praktisch Gift, zumindest in sonst üblichen Mengen und erst recht, wenn sie auch noch aus der Fritteuse kommen (Pommes, Kantinenschnitzel, u.ä.). Süßigkeiten auch. Warum? => Kohlehydrate brauchen Magensäure für die Verdauung. Je mehr Kohlehydrate Du zu Dir nimmst, umso mehr Magensäure wird produziert. Stattdessen also bin ich umgeschwenkt auf mehr Eiweiße, Gemüse, Fleisch, Geflügel und Fisch. Und seit länger als einem Jahr besteht mein Abendessen in 90% der Fälle aus nem großen gemischten grünen Salat mit Karotten, Mozzarella, Feta, Thunfisch oder Hühnchen und dazu Knäckebrot mit Butter, Käse, auch mal ne Laugenstange. Vor allem 100% Weizenbackwaren meide ich, und wenn, dann nur Vollkorn.
Seitdem meine Gastritis weg ist, gehen auch viele andere Sachen natürlich wieder (vor allem Hamburger in allen Varianten in den letzten Monaten *g*). Aber irgendwo mit Augenmaß: Immer noch irgendwie nen Salat, Nüsse oder Käse vorneweg, Pommes nur ausnahmsweise, und Süßkram - naja, ein schwacher Punkt bei mir

Aber auch da hab ich mittlerweile kein allzu großes Problem mehr mit, mal ein paar Tage ohne oder mit maximal einem Duplo-Riegel auszukommen.
Zuguterletzt:
Nimm Dir den Druck raus!
Verletze Freunde und Familie die es gut meinen aber die können nur klug reden...haben es ja selber nicht. Außerdem habe ich Ängste davor meine Familie zu enttäuschen sei es im job oder sonst wo ich möchte es immer allen recht machen...ich mag es nicht wenn jemand schlecht von mir denkt.
Diese Sätze sprechen Bände darüber, wie Du tickst - so in der Richtung habe ich auch getickt, und tue es teilweise immer noch.
Das hat jetzt nichts mit nem blöde Spruch zu tun. Aber: Nichts im Leben wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird!
Du wirst so schnelle niemanden enttäuschen. Und falls doch, stell Dich gedanklich etwas abseits und versuche zu beurteilen, ob diese Enttäuschung gerechtfertigt ist. Enttäuschung hat nämlich auch immer etwas mit zu hohen Erwartungen zu tun - vielleicht hat derjenige, der enttäuscht ist, schlicht und ergreifend die falschen Erwartungen!, aus welchen Gründen auch immer. Das liegt dann aber nicht (nur) an Dir, sondern vor allem auch an demjenigen selbst. Dann miteinander darüber reden und Mißverständnisse ausräumen, hilft.
Das Blöde ist nur - wieder eigene Erfahrung -: Wenn man so lebt und denkt, wie wir, und das auch so gewohnt ist und es - nicht zuletzt - ja nun auch tagtäglich von Rundherum so aufnimmt, dann dauert es seine Zeit, sich davon zu lösen. Das wird nicht über Nacht geschehen.
Ich würde Dir empfehlen, Dir mal ein paar Lebensratgeber zu besorgen, insbesondere auch mit buddhistischem Hintergrund, weil die buddhistische Lehre und Kultur an vielen Stellen sehr viel gelassener mit dem Leben und dem Menschen umgeht als die westlichen.
Guck Dich mal in einer Buchhandlung um oder bei Amazon. Oder wenn Du Empfehlungen haben möchtest, kannst Du mich auch gern fragen.
In jedem Fall bleib ruhig.
Du BIST gesund, und Du wirst wieder zufrieden und glücklich werden. Hab Geduld und gib Dir Zeit.
Drücke Dir die Daumen
