Hallo Hektor,
zunächst mal:
Versuche, ruhig zu bleiben. Dein Schreibstil mit den vielen "..." macht deutlich, daß Du grad ziemlich durch den Wind bist.
Deswegen: Tief durchatmen - 5x, 10x, versuche, Dich auf Deinen Atem zu konzentrieren und alles übrige auszublenden. Das geht. Es ist zwar Übungssache, aber eigentlich recht fix lernbar und wirkt dann auch sehr zuverlässig, damit wenigstens die akute Angst und Unruhe etwas zurückgehen.
Ansonsten zum Citalopram und den möglichen Nebenwirkungen:
Ich hab Citalopram vor über zwei Jahren selbst von meinem HA verschrieben bekommen.
In der ersten Nacht und dem Tag danach hab ich so mies und ängstlich gefühlt wie noch nie in meinem Leben zuvor. Ich weiß aber nicht, ob das von der Einnahme des Citalopram gekommen ist oder ein Symptom meiner Depression/Angst gewesen ist.
Ich habe dann am nächsten Morgen mit meinem HA telefoniert, und er hat mich überzeugt, die Einnahme noch 2-3 Tage fortzusetzen; falls eine Nebenwirkung wäre, würde sie sich bis dahin gelegt haben.
Ich habe meinem Arzt dann vertraut und die Einnahme fortgesetzt. Am nächsten Tag hab ich zwar gefühlt, als hätte ich ne Kanne Kaffeeextrakt auf ex getrunken *g*, aber es ging mir schon ein bißchen besser.
Nach rund einer Woche war der schlimmste Spuk vorüber, und es ging spürbar aufwärts.
Im Nachhinein bin ich mir wie gesagt nicht ganz sicher, was davon Symptom der Depression war und was Nebenwirkung des Medikaments. Auch ist es so, daß sich die Symptome der Depression in den ersten ein bis zwei Wochen unter der Einnahme von SSRI (also auch Citalopram) verschlimmern können - was also gewissermaßen sowohl Symptom als auch Nebenwirkung ist.
Aber es geht vorbei, es sind nur ein paar Tage. Am besten währenddessen krankschreiben lassen, wenn Du Dich zu wacklig fühlst, und Zuhause aushalten und durchhalten - das geht. Zwischendurch mal ne kleine Runde langsam spazieren gehen.
Mit welcher Dosis sollst Du einsteigen?
Üblicherweise schleicht man Antidepressiva ein und aus - ich hoffe, die entsprechende Beratung und Information hat Dir Dein Hausarzt mitgegeben!!
Absolut unverbindlich und nur, damit Du erkennst, daß das Citalopram ein gut erprobtes und bewährtes SSRI / Antidepressivum ist:
Üblicherweise schleicht man eine Woche mit 10 mg ein, steigert dann auf 20 mg und hält diesen Level dann in Absprache mit seinem Hausarzt / Psychiater x Wochen. Reicht die Dosis dann zur Stabilisierung (das kann man meist aber erst nach 3-4 Wochen abschätzen), ist alles ok. Ansonsten geht man auf 30 mg hoch und guckt weiter.
Ich sollte von Anfang an 20 nehmen, hat aber auch nicht geschadet.
Ansonsten kann ich Tired nur beipflichten:
Mach einen Termin bei einem Psychiater aus!
Bei mir hat es damals auch dreieinhalb Monate gedauert, aber die Zeit geht vorbei, Du überstehst das. Der Psychiater wird dann genauer ermitteln, ob das Citalopram das richtige AD für Dich ist, ob die Dosis stimmt etc. etc. Unter anderem ist bei Citalopram nach ca. 6 Wochen ein EKG erforderlich, weil Citalopram vereinzelt Auswirkungen auf den Herzrhythmus haben kann. War bei mir so, aber auch kein Drama - ich bin dann umgestellt worden auf Fluoxetin, und gut war.
Also:
Ja, Citalopram kann - wie alle SSRI und generell alle Medi's - Nebenwirkungen haben.
Aber es zählt zu den verträglichsten AD's, hat sich auch schon seit Jahren bewährt, und die positive Wirkung kann ich nur bestätigen. Wichtig ist eben nur, das EKG nicht zu vergessen - aber das wird der Psychiater dann mit Dir machen.
Alles kein Grund zur Sorge, okay?
Nerven behalten, durchatmen, ruhig bleiben.
Depressionen und Angststörungen sind Sch****, und selbst meinem ärgsten Feind möchte ich es nicht wünschen.
Aber jede Depression geht vorüber! (Mein persönliches Credo, und ich glaube fest daran und sehe an mir auch, daß es stimmt!)
