• Wie sieht gesunde Ernährung aus? In unserem Forum Ernährung & Diäten können Sie Fragen zu ernährungsrelevanten Themen stellen und diskutieren. Viele Krankheiten werden durch falsche Ernährung und damit verbundenem Übergewicht begünstigt.

An ALLE Magersüchtigen

  • Thread starter Thread starter cici
  • Start date Start date

TEST TEST TEST 123

RE: kessi und sinon

RE: kessi und sinon

Hallo Hellena,
ja, ich sehe es auch als Sucht. Für Nichtbetroffene ist es sehr leicht ein cooles Urteil zu fällen. Sinon sagt ja er wäre vom Fach...bestimmt gibt es da gegensätzliche Theorien.
Daß ich aber meine Sucht erlebt habe in ihrer ausgeprägten vollen Form ist keine Theorie. Ich habe es eben als Sucht erlebt, wie Du auch.
Ich kenne einige Alkoholiker, die es geschafft haben von Ihrer sucht weg zukommen. Ich kenne auch einige Bulimiker, die es geschafft haben! Ich auch!
Auch Du, liebe Hellena, wirst es schaffen!!! Du beschäftigst dich ja sehr intensiv mit Deiner Erkrankung und gewinnst immer mehr Klarheit...das wird Dir helfen davon loszukommen. Bald wirst Du frei sein.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Mut und Durchhaltevermögen!!!
Alles Liebe
von der
Kessi
 
RE: An ALLE Magersüchtigen

bin auch ms!!! hier ein erschreckendes bild!!
file:///C:/Dokumente%20und%20Einstellungen/Steffi/Eigene%20Dateien/Eigene%20Bilder/ICH%20und%20Klinik/Models..etc/Trigger!!!/skelett2.jpg
 
RE: kessi und sinon

RE: kessi und sinon

Hallo kessi und Hellena,

da mag jemand vom Fach sein, wie er will, bezüglich ES hat Sinon offensichtlich nur theoretisches Wissen. NATÜRLICH ist ES den Süchten zuzuordnen. Es muss in der Tat nicht immer ein bestimmter Stoff sein, nach dem die Sucht verlangt. Es gibt auch Spielsüchtige, Kaufsüchtige, Putzsüchtige, Sexsüchtige, Internetsüchtige ... ich sehe da kaum Unterschiede zu stofflich bedingten Süchten. Alle Süchte haben mit Vermeidung von Leidensdruck und kurzfristigen Erfolgserlebnissen zu tun und dienten in den Anfängen i.d.R. der Kompensation von psychischen Defiziten (Mangel an Selbstwertgefühl, mangelnde Konfliktfähigkeit, mangelnde Stressbewältigung u.ä.). Allen gemeinsam ist der Teufelskreis, in den man schließlich hineingerät.

Ich denke, Ihr beide seht das vollkommen richtig.

Liebe Grüße von
Angie
 
RE: kessi und sinon

RE: kessi und sinon

Hallo und guten Morgen ihr beiden,

vielen Dank für die Reaktion auf meinen Beitrag.

@kessi: Das lese ich gerne und das freut mich sehr für Dich! Meinen Respekt!
Wie Du selbst schreibst, war der wichtigste Faktor Du selbst und das "Korrigieren" Deines Essverhaltens, also eine Konditionierung, ein "Antrainieren" eines "normalen" Essverhaltens. Dies genau ist der Ansatzpunkt, eine tatsächliche Abhängigkeit ist nicht wegzutrainieren, sie wird von anderen Faktoren bestimmt. Und nochmal: KEINESFALLS wollte ich Dir unterstellen, dass Du noch immer "kotzt". Dieser "Du"- Text diente der reinen Darstellung. Du schreibst selbst, dass Du inzwischen wieder ein normales Essverhalten antrainiert hast.

@hellena: Bestätigt Dein Text nicht genau, was ich schrieb? Denk doch mal an die Anfänge der Krankheit. Hast Du Dich nicht wiedererkannt? Mir ging es darum, in diesem Beitrag darzustellen, wie das "Antrainieren" des falschen Verhaltens beginnt. Deine Situtation ist das Ergebnis. Analysiere mal Deine "Störungen", Du wirst eine Regelmäßigkeit darin erkennen! Natürlich erbrichst Du inzwischen auch, wenn es Dir gut geht, vielen MS-Erkrankten geht es ja sogar "gut" mit ihrem Handeln.

Ich weiß nicht mehr, wer unterstellte, ich hätte nur theoretischens Wissen, in jedem Fall stimmt dies nicht. Ich arbeite jeden Tag mit Bulimiekranken (wobei ich den Ausdruck arbeiten in Verbindung mit Menschen nicht mag!!) und beschäftigte mich seit meinem Studium ( das doch schon einige Jahre zurückliegt ) intensiv mit den Ursachen der Bulimie und den biologischen bzw. neuralen Faktoren.

Wie monsti schreibt und nebenbei den herrlichen landläufigen Trend darstellt, wird in der heutigen Zeit immer viel zu schnell verallgemeinert von "Sucht" gesprochen, sämtliches von der Norm abweichende Handeln wird als "Sucht" bezeichnet, ohne das den Leuten bewusst ist, dass die meisten "Süchte" lediglich eine falsche "Verknüpfung" ( wie in einem der oberen Beiträge beschrieben) sind. Dies trifft natürlich NICHT auf alle "Süchte" zu und darum geht es hier auch gar nicht!

Mit meinem Beitrag wollte ich zum Nachdenken anregen! Ich weiß, dass dies gerade für die "Erkrankten" selbst ein Schock ist, wenn sie mit dem anderen Ansatz konfrontiert werden, viele die sich aber in Behandlung begeben erinnern sich gleichzeitig daran, dass auch die Akzeptanz das sie "krank/süchtig" sind, den gleichen Effekt auf sie hatte.

Gruss
Sinon
 
RE: kessi und sinon

RE: kessi und sinon

Wie ich Dir schon schrieb, was Du als "-süchtig" bezeichnest, wird nur im allgemeinen Volksmund als "Sucht" bezeichnet.

Der Rest Deines Textes wiederum bezieht sich auf die von mir bereits aufgeführte "Konditionierung".

Vielleicht solltet ihr Euch alle nicht so an dem Wort "Sucht" aufhängen, es geht hier auch gar nicht darum, Recht oder Unrecht zu haben!
 
RE: An ALLE Magersüchtigen

Ja, das habe ich... bzw. praktiziere ich. Viele Psychologen gehen vor der physischen Seite die psychische Komponente an. Ich drehe das um.

Die bisherigen Behandlungserfolge ( seit knappen 3 Jahren ) sind aus meiner Sicht sehr gut, zumindest im Bezug auf die bisherigen Erfolge. Erstaunlich finde ich immer wieder, dass die Depressionen, die in der Fachliteratur meist als Ursache für die "Bulimie" herhalten müssen, sich bei über der Hälfte der Behandelten von selbst besserten. Je kräftiger der Körper wurde desto schwächer wurden die "seelischen Qualen"! Natürlich ist eine psychologische Behandlung weiterhin von Nöten, mir geht es nur darum, dass man mit diesem Ansatz eine wunderbar schnelle und vor allem dauerhafte Möglichkeit hat, diesen Personen zu helfen!

Problematisch ist allerdings leider die Tatsache, dass viele nicht wie Du damals die Voraussetzungen mitbringen, sich befreien zu wollen. Daher der andere Ansatz von mir, der Bulimie als das darstellt, was es ist, nämlich keine Sucht im herkömmlichen Sinne.

Man merkt auch an Euren Reaktionen, welches Ergebnis das Wort "Sucht" hervorruft! Es impliziert einfach jenes einschüchternde Bild eines aussichtslosen Kampfes, das jederzeitige Risiko des Rückfalls...
 
RE: An ALLE Magersüchtigen

Hallo Sinon,

"Es impliziert einfach jenes einschüchternde Bild eines aussichtslosen Kampfes, das jederzeitige Risiko des Rückfalls ..."

Die Gefahr des jederzeitigen Rückfalls ist mir leider zu bekannt. Vorweg: Ich war noch niemals in meinem Leben essgestört, aber ich werde und wurde in meinem Umfeld oft genug damit konfrontiert. Ein lieber Mensch aus der Nachbarschaft ist ein seit 15 Jahren trockener Alkoholiker. Er und die vermeintlich geheilten Essgestörten sind in ihren Äußerungen nahezu identisch.

Ernüchternd ist das Risiko eines möglichen Rückfalls übrigens keineswegs, weder nach überstandener ES noch nach Alkohol- bzw. einer anderen Sucht. Allen ist gemeinsam, dass sie NIE WIEDER auch nur ansatzweise damit anfangen dürfen, sonst ist man nämlich sehr schnell wieder drin in der teuflischen Spirale. Habe gerade meine ehemals magersüchtige, neben mir sitzende Freundin diesbezüglich befragt, und sie nickt. Eben sie (seit dem 15. Lj. magersüchtig, heute 38 Jahre alt) war schon zweimal weg von ihrer ES, lebte vollkommen normal und hatte auch normales Gewicht. Wie beim alkoholkranken Nachbarn reichte jeweils ein kleiner Anlasse, um alle Erfolge wieder zunichte zu machen. Wo bitte sind da die Unterschiede (Fragt auch meine Freundin)? Sorry, wollte da eigentlich gar nicht tiefer einsteigen, aber da meine einschlägig erfahrene Freundin gerade hier ist, ergab es sich einfach.

Liebe Grüße von
Angie
 
RE: An ALLE Magersüchtigen

Hallo Monsti,

die Unterschiede liegen im Prozess!
Wie ich bereits schrieb, ist ES -stark vereinfacht- eine selbstgesteuerte Handlung, ein falsch abgespeicherter Prozess, der angeeignet ist, Alkohol- oder Drogenmissbrauch nicht! So ziemlich jeder ES ist BEWUSST in seine Erkrankung gegangen, Drogenabhängige meist UNBEWUSST, nämlich von der Droge gesteuert.

Deine Arbeitskollegin ist in diesem Fall ein sehr gutes Beispiel! Viel zu viele Essgestörte argumentieren wie Drogensüchtige, weil ihnen das unterstellt wird! Sie gehen mit dem Bewusstsein, abhängig zu sein, an ihre Störung heran, ohne zu erkennen, dass bei Ihnen das Problem anders gelagert ist.

Ein Alkoholiker als Beispiel kann nach jahrelanger Abstinenz durch EIN Glas Wein wieder rückfällig werden. Das liegt an der Droge, die wieder in seinem Körper Einzug hält und ihn beeinflusst, von einem Glas Wasser wird er jedoch nicht abhängig, sein Trinkverhalten ist nicht gestört... mit diesen Problemen ist ein ES NICHT konfrontiert. Er hat lediglich das Risiko eines mentalen Rückfalls, und dieser KANN bei der Konditionierung auf "abstinenter Süchtiger" bei einer simplen Magen- Darm- Grippe oder einer allg. Übelkeit mit Erbrechen ( als Bsp. eine Magenverstimmung) wieder ausgelöst werden.

Die Triebfeder beim Drogensüchtigen ist die Droge, beim ES er selbst! Ein Raucher kann zum Bsp. Kräuterzigaretten rauchen, ohne wieder abhängig zu werden, genau wie ein Alkoholiker Traubensaft trinken kann, ohne wieder seiner Sucht zu verfallen. Nimmt er jedoch seine Droge zu sich, übernimmt diese die "Steuerung".
 
RE: An ALLE Magersüchtigen

Hi Sinon,

"So ziemlich jeder ES ist BEWUSST in seine Erkrankung gegangen."

Dazu sage ich ganz klar NEIN. Der Anfang ist fast immer, einfach "nur etwas" abnehmen zu wollen. Fast alle Magersüchtigen, die ich bisher kennenlernte, waren zunächst eher gut im Futter. Das gestörte Körperbild kommt erst viel später. Beim Alkoholiker ist es zunächst oft die Kompensation von sozialen Ängsten. Mit ordentlich Bier im Bauch sind die Kontaktschwierigkeiten wie weggeblasen. Sowohl beim Magersüchtigen wie auch beim Alkoholiker gibt es einen bestimmten Zeitpunkt, an dem alles zur Sucht wurde.

Sorry, ich sehe immer noch keinen deutlichen Unterschied zwischen ES und anderen Süchten. Nahezu alle Süchte beginnen harmlos. Der Alkholiker war auch nicht sofort süchtig. Ebenso war ein Magersüchtiger nicht bereits mit Beginn der Gewichtsabnahme süchtig. Es gibt einen Punkt X, der in beiden Fällen Sucht bedeutet, der Punkt nämlich, an dem man nicht mehr aufhören kann.

Meine Freundin, die kürzlich mit mir am PC saß, sagte, es habe bei ihr ca. 1,5 Jahre gebraucht, ehe sich aus einer normalen Gewichtsreduktion (Sie wog ursprünglich 75 kg bei 160 m Größe) die Magersucht entwickelte. Irgendwann wog sie perfekte 50 kg, aber dann war es leider längst zu spät. Sie konnte mit dem Hungern nicht mehr aufhören. Ihr "Stoff" war der Nahrungsentzug.

Gruß von
Angie
 
RE: An ALLE Magersüchtigen

Zitat
Dazu sage ich ganz klar NEIN. Der Anfang ist fast immer, einfach "nur etwas" abnehmen zu wollen. Fast alle Magersüchtigen, die ich bisher kennenlernte, waren zunächst eher gut im Futter.
* Du schreibst es selbst, sie wollen abnehmen und nehmen trotz der Kenntnis der Folgen das Erbrechen als Mittel, das ist bewusst.

Du kannst das allerdings gerne sehen, wie Du willst, wie gesagt, ich will hier niemanden von irgendetwas überzeugen und habe auch kein Interesse daran, mit Dir eine "Fachdiskussion" zu führen.

Dieses Forum hier ist mir ohnehin zu "hobby-psychologisch". Als ich hier vorbeisurfte, erwartete ich mir etwas mehr als Privatmenschen, die ihre eigenen Weisheiten posten.

Nichts für ungut, daß ist nich böse gemeint.
 
Back
Top