RE: Alzheimer
Sehr geehrte Frau Klaußner,
zunächst einmal ist darauf hinzuweisen, daß es nicht nur medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten gibt, sondern auch nicht-medikamentöse, die darauf zielen, die verbliebenen Fähigkeiten möglichst lange aufrecht zu erhalten bzw. Strategien vermitteln, mit den Defiziten umzugehen und das alltägliche Leben zu erleichtern. Hierzu gehört z.B. die Ergotherapie. Ihre Bekannte sollte Kontakt zu einer Angehörigen-Initiative aufnehmen (Adressen z.B. unter
www.alzheimerforum.de) und sich zu den Möglichkeiten in ihrer näheren Umgebung erkundigen.
Sie sprechen von zwei Medikamenten, zur Behandlung schwerer Demenzen. Tatsächlich gibt es aber nur einen Wirkstoff (Memantine), welcher hierfür zugelassen ist und der von zwei Firmen vermarktet wird. Dazu kommt, daß dieser auch nur für die Alzheimer-Demenz zugelassen ist.
Zu anderen Medikamenten gibt es keine ausreichende Datenlage. Das von Ihnen angesprochene Vitamin E hat "im Reagenzglas" und in einer Studie, die vor einigen Jahren im New England Journal of Medicine publiziert wurde eine verzögernde Wirkung gezeigt, während andere keinen Effekt nachweisen konnten. Letztlich muß auch dieses erst noch genauer untersucht werden.
Leider kann ich Ihnen keine weiteren Behandlungsoptionen, deren Wirksamkeit belegt ist, benennen.
Mit freundlichen Grüssen,
Spruth