RE: affektkrämpe
Diese Wutanfälle, sog. „Affektkrämpfen“, traten früher meist gegen Ende des 2. Lebensjahres auf. In den letzten Jahren haben sie sich altersmäßig um einiges verschoben: Bei Zorn, Ärger, Wut oder auch Schmerz beginnt das Kind zu schreien, bis ihm beim Ausatmen die Luft ausbleibt, es blau anläuft und in den meisten Fällen auch noch bewusstlos wird. Tatsächlich sind diese Krämpfe in der Regel harmlos und ohne Folgen (die Kohlendioxidanreicherung , die sich durch den Atemstillstand im Blut ansammelt, lässt die Atmung recht schnell wieder einsetzen); obwohl zugegebenermaßen diese wenige Minuten des „Wegschreiens“ für uns Eltern kaum auszuhalten ist, weil sie (ähnlich wie ein Fieberkrampf) einfach schrecklich aussieht und uns schlicht hilflos macht. Daher ist die (eigentlich fast) einzig sinnvolle Maßnahme für uns oft recht schwer durchzuhalten: Beim Kind bleiben und aufpassen, dass es sich beim „Wegbleiben“ nicht verletzen kann; mit dem Arzt Rücksprache halten, wie man sich zu verhalten hat, wenn einem die Minuten zu lang vorkommen (überhaupt die Sache mit ihm weiter im Auge zu behalten); und vor allem versuchen, vor dem Kind nicht zuviel Aufhebens darum zu machen. Es gibt tatsächlich Kleinkinder, die sich diese „Ohnmacht“ „antrainiert“ haben! Klingt jetzt gemein – „mein Kind macht das doch nicht extra!“ – trotzdem gibt es tatsächlich etliche Kinder, die sich nicht mehr „wegschrien“, nachdem die Eltern versuchten, gnadenlos gelassen auf den nächsten gefürchteten Wutausbruch zu reagieren.
Alles Gute Pépé